News 13.10.2015, 09:10 Uhr

Windows-Programme unter Android nutzen

Die von Linux und Mac OS bekannten Tools CrossOver und Wine sollen schon bald für Android verfügbar sein. Mit den Laufzeitumgebungen lassen sich Windows-Anwendungen auf Googles mobiler Plattform ausführen.
Linux- und Mac-OS-Nutzern dürfte das Tool Wine und dessen kommerzielles Pendant CrossOver wohl bekannt sein: Die Laufzeitumgebungen ermöglichen das Ausführen von Windows-Programmen unter der jeweiligen Wettbewerber-Plattform. Dies soll nun auch bald unter Android möglich sein, denn die CrossOver-Entwickler Codeweavers wollen ihre Tools schon bald für Googles mobiles Betriebssystem zur Verfügung stellen.
Crossover for Android: Die Anwendung will Windows-Programme auf Android-Geräte holen.
Eine erste Version von CrossOver für Android soll noch in diesem Jahr erscheinen. Das Open-Source-Tool Wine starte kurz darauf. Auf der Hersteller-Webseite können sich interessierte Nutzer bereits per E-Mail für die anstehende Preview-Version von CrossOver for Android anmelden. Die Vorabversion werde kostenlos verteilt, eine CrossOver-Lizenz sei für die Aktivierung nicht notwendig.
Allerdings werden die Laufzeitumgebungen nicht allen Android-Nutzern zur Verfügung stehen. Da sämtliche Windows-Programme (abgesehen von den RT-Apps) für die x86-Architektur geschrieben wurden, sind diese auch nur auf x86-Prozessoren lauffähig. Demnach können die Tools ausschließlich von Android-Geräten mit Intel-Chipsätzen ausgeführt werden. Die Mehrzahl aller Smartphones und Tablets wird jedoch mit ARM-Chips betrieben. Für die Preview-Version empfiehlt der Hersteller entsprechend ein Android-Tablet mit Intel-Prozessor und mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher wie etwa das Lenovo Yoga 2, die Dell Venue 7000er Serie oder Nokias N1.
Darüber hinaus dürfte sich die Nutzung vieler Windows-Programme als problematisch erweisen, da nur die Wenigsten davon für eine Bedienung via Touchscreen ausgelegt sind. Zusätzliche Peripherie-Geräte wie Maus und Tastatur sind aber auch für viele Android-Geräte erhältlich.
Unterdessen geht Microsoft den ent­ge­gen­ge­setzt Weg und will Android-Apps künftig auch auf seinen Windows-10-Smartphones unterstützen. Zudem verfolgen die Redmonder mit der Continuum-Funktion einen eigenen Ansatz, um den nahtlosen Übergang zwischen Mobil und Desktop zu meistern.



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