News 15.04.2009, 11:06 Uhr

Symantec: Firefox ist der löchrigste Browser

Der aktuelle Internet Security Thread Report von Symantec gibt dem Firefox kein gutes Zeugnis. Die Sicherheitsfirma entdeckte mehr als doppelt so viele Schwachstellen wie beim Internet Explorer. Zudem gibt es deutlich mehr Schädlinge.
Im Jahr 2008 entdeckte Symantec laut des 14. Internet Security Thread Reports durchschnittlich 28,7 Millionen Schädlinge pro Monat – fast eine Million pro Tag. Des weiteren seien mehr als 60 Prozent aller bekannten Schädlinge überhaupt erst letztes Jahr entdeckt worden, so Symantec. Dies bedeute eine Zunahme von 265 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ziel der Angriffe seien in über 90 Prozent der Fälle die vertraulichen Daten der Anwender, um an deren Kreditkarten, Bankkonten, Mailadressen oder die komplette Identität zu kommen. Die gestohlenen Daten würden dann entweder weiterverkauft oder selbst genutzt, um zum Beispiel den Aufbau einer neuen Phishing-Seite zu finanzieren, so der Virenforscher Candid Wüest an der heutigen Pressekonferenz. Bei Informationsverlusten spiele aber nach wie vor auch der Verlust oder Diebstahl von Notebooks eine sehr grosse Rolle, so Wüest.
Vorsicht bei USB-Sticks
Im letzten Jahr seien bei 66 Prozent aller Malware-Infektionen USB-Sticks oder andere Wechselmedien im Spiel gewesen. Dies bedeute eine Zunahme um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn Sie also von einem Freund einen USB-Stick erhalten oder Ihren eigenen zum Beispiel in die Firma mitnehmen möchten, prüfen Sie das externe Laufwerk in jedem Fall auf potenzielle Schädlinge.
Keine neuen Gefahren
Eine gute Nachricht für die Anwender: Im Vergleich zum letzten Jahr drohen ihnen kaum neue Gefahren. Nach wie vor sehr beliebt bei den Angreifern sind sogenannte Drive-by-Downloads, die Nutzern schon beim Besuch einer infizierten Webseite Schädlinge unterjubeln. Dabei kämen die meisten Angriffe laut Symantec mit 38 Prozent aus den USA. Die Schweiz belege mit nur 1 Prozent weltweit Rang 28. Das Perfide: Auch legitime Webseiten können Schädlinge enthalten. Ein bekanntes Beispiel aus der Schweiz sei der Internetauftritt des Blicks.
Um sich dagegen zu schützen, ist ein sicherer Browser unabdingbar. Die meisten Schwachstellen im Jahr 2008 stellte Symantec bei Mozillas Firefox fest (99). Deutlich dahinter befinden sich der Internet Explorer (47), Safari (40) und Opera (35). Allerdings ist auch der Zeitraum wichtig, bis ein Patch ausgeliefert wird. Und hier liegt Mozilla mit durchschnittlich einem Tag deutlich vor Microsoft. Die Redmonder lassen Nutzer jeweils sieben Tage auf einen Patch warten.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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X5-599
15.04.2009
Schön dass mein Lieblingsbrowser (Opera) der beste ist :-) @heikom36 Du hast schon recht, es kommt drauf an wie er eingestellt ist. Aber hier sollte jeder Browser in der Grundeinstellung getestet werden. Denn 70 aller Benutzer wissen noch nicht einmal dass ein Programm eine Konfigurationsseite hat. Dann kommen noch 10% die meinen sie seien die grössten und nie was hätten und daher eh keinen Schutz brauchen (und somit gar nicht wissen können ob sie was haben oder nicht) und dann kommt noch der bedeutend kleine Rest der wirklich Ahnung hat. Ach ja, nicht zu vergessen die User die meinen sie bräuchten ja kein Update einspielen, das bräuchte man sowieso nicht und das System laufe danach eh nicht mehr.

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Only-7
15.04.2009
mein lieblingsbrowser hat nach dieser "nortonvirus" studie den schlechtesten platz beleget; ich bleibe bei firefox! denn es ist der beste für mich(ansichtssache)

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ursusuno1
15.04.2009
symantecs_moz_browsercheck? zuerst mal den yellow norton fixen! dann kindergarten besuchen ...abc lernen et vielleicht verschwinden???

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pagefault
15.04.2009
Nuja... die "Möchtegernstudie" ist aber so gut wie nichtsaussagend. Ersteinmal werden die Löcher unheimlich schnell gestopft, zum anderen zählt auch die Einstellung des Browsers. Es ist schon richtig, dass die Firefox Entwickler schnell einen Patch parat haben - aber das Tempo eines Patches sagt überhaupt nichts über die Qualität des zugrunde liegenden Codes aus! Deshalb würde ich die Studie trotzdem nicht komplett ignorieren. Wenn du dir die Zusammenstellung der behobenen Sicherheitsprobleme in Firefox 3.0 anschaust, kommen schon etwas ungute Gefühle auf, da immer wieder dieselben Probleme auftauchen: http://www.mozilla.org/security/known-vulnerabilities/firefox30.html

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ClaudioRohner
15.04.2009
Gute Wahl Möchte ich Sicherheitslücken welche durchschnittlich in 24 Stunden geschlossen werden, oder solche welche durchschnittlich in einer Woche behoben werden. Was ist wohl sicherer? Hm....schwere Frage...gell... ähm... da bleib ich dann doch lieber bei Firefox. (Hier noch die Rechnung für die Schwerfälligen: 99 Schwachstellen x 1 Tag = 99 Tage mit Schwachstelle. Gegen: 47 Schwachstellen x 7 Tage = 329 Tage mit Schwachstellen = 3x höheres Risiko mit Internet Explorer !!!!!! ) Ausserdem wird bei dieser "Studie" leider nicht berücksichtigt, dass Firefox im Herbst 08 zur Sicherheitsverbesserung die Firefox Version 3 zum Einsatz brachte. Deshalb mangelt es dieser Studie leider wirklich an Aussagekraft.

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Bonanza
15.04.2009
mein lieblingsbrowser hat nach dieser "nortonvirus" studie den schlechtesten platz beleget; ich bleibe bei firefox! denn es ist der beste für mich(ansichtssache) Keine, oder besser: wenig Sorge! So schlecht kommt der Firefox nicht weg, Das ist nur die selektive Wahrnehmung des Autoren der News. Denn zum einen schränkt Symantec ein, dass beim FF vermutlich aufgrund vermehrter Bug-Such-Anstrengung auch mehr Lücken gefunden wurden: Of all the browser vendors examined, Mozilla browsers maintained the shortest window of exposure while patching more vulnerabilities than other vendors. This may be indicative of their efforts to marshal the security community to responsibly report vulnerabilities through initiatives such as their Bug Bounty program. The result of this effort is that more vulnerabilities are announced by the vendor at the time they are fixed, instead of being publicly reported by security researchers independently of the vendor. Zudem wurden die vielen Lücken im Normalfall sehr schnell gefixt: It is also worth noting that independent browser vendors, such as Opera and the Mozilla Foundation, had a shorter window of exposure in 2008 than the major operating system vendors, such as Apple and Microsoft. Fazit: FF viele Bugs, sehr schnell gepatcht. Opera: wenige Bugs, schnell gepatcht. Safari/IE: wenige Bugs (publiziert), langsam gepacht. Meine Meinung: Ist vermutlich auch selektiv wahrgenommen, aber mir scheint der FF doch weniger löchrig zu sein als der IE.

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Piranha
15.04.2009
Und das sagt gerade Symantec, ...

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pagefault
15.04.2009
Möchte ich Sicherheitslücken welche durchschnittlich in 24 Stunden geschlossen werden, oder solche welche durchschnittlich in einer Woche behoben werden. Was ist wohl sicherer? Ich scheine mich unklar ausgedrückt zu haben: Natürlich ist am Tempo der Fehlerbehebung der bekannten Lücken beim Firefox wenig bis gar nichts auszusetzen ;) Es ging mir darum, dass eventuell die Codebasis zumindest stellenweise doch nicht sooo toll sein könnte und dass deshalb immer wieder an denselben Dingen "geflickt" werden muss (Cross Site Scripting, um nur ein Beispiel zu nennen). Übrigens gehst du mit deinem Ansatz stillschweigend davon aus, dass alle Sicherheitsprobleme beim Firefox auch sofort bekannt gemacht werden. Was aber, wenn dem nicht so wäre? - Dann hätte ich lieber einen Browser, dessen Code nicht so wackelig ist und nähme dafür gerne etwas längere Korrekturzeiten in Kauf... btw, ich setze derzeit selber auch (noch) Firefox ein ...

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Hinterwäldler
15.04.2009
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Der Untergang von Moz&Co wurde seit ihrem Bestehen schon mehr als oft vorausgesagt. Auch von Symantec.

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heikom36
15.04.2009
BTW: Vielleicht liegt es auch daran das der Quellcode für den FF offenliegt und von daher schon eher eine Sicherheitslücke entdeckt wird. Der IE ist Closed-Source und somit ist es meiner Meinung nach viel schwieriger Sicherheitslücken zu finden - andererseits macht Closed Source es auch krimminellen einfacher gefundene Lücken viel länger auszunutzen. Wenn die clever sind behalten die das Wissen darüber für sich. Deswegen ist davon auszugehen das nicht jede Lücke entdeckt wird. Weiterhin vertraue ich auch Microsoft in keinster Weise dahin das die auch über alle Lücken Aufklärung betreiben und eher im Stillen, geheimen Kämmerchen patchen. Auch wenn es nichts mit der Studie an sich zu tun hat sollte man trotzdem erwähnen das gerade für den FF sehr gute PlugIns vorhanden sind die das surfen sicherer machen als wie mit dem IE. Solche Studien könnte dann einige dazu bewegen wieder auf den IE umzusteigen anstelle den FF abzusichern. Ich muss den IE nutzen um z.B. maxdome zu schauen. Als ich den IE8 aufspielte funktionierte die Seite nicht mehr. Was ist zu tun? Sämtliche Domains von maxdome auf die Liste der Vertrauenswürdigen Sites zu setzen... Suuuuuper sicher also... Aber nunja. Die Studie ist von Symantec und die wissen ja was Sicherheit ist.