News 17.04.2012, 07:06 Uhr

Lumia 900: Fehlstart in den USA

Der heftig beworbene Start des neuen Nokia-Flaggschiffs Lumia 900 in den USA ging aufgrund von Software-Problemen gehörig in die Hose. Mittlerweile hat Nokia ein Update nachgeliefert und allen Käufern einen grosszügigen Gutschein zur Wiedergutmachung versprochen.
Der US-Launch des neuen Windows-Phone-Smartphones Lumia 900 geriet in der vergangenen Woche zum Desaster. Zahlreiche Käufer klagten über einen massiven Software-Bug, der regelmässige Abbrüche bei der Datenverbindung des Geräts verursacht. Nokia hat nun ein Software-Update veröffentlicht, das die Verbindungsabbrüche in Zukunft verhindern soll. Aufgespielt werden kann die Software über Zune am PC oder den Windows Phone 7 Connector am Mac.
Ironie des Schicksals: Vor wenigen Wochen noch verhöhnte Nokia mit der Webseite smartphonebetatest.com die Konkurrenz und nahm den Mund ziemlich voll. Die Botschaft: Die Zeit, in der Käufer von Smartphones quasi als Tester von unfertigen Produkten herhalten müssen, sei vorbei. Angesichts der technischen Probleme zum Markstart war diese Werbekampagne wohl ein Eigentor.
Als Entschädigung für die Launch-Probleme mit dem Smartphone verspricht Nokia allen Käufern bis zum 21. April 2012 einen Guthabengutschein in Höhe von 100 US-Dollar. Der Betrag wird Vertragskunden auf ihrer nächsten Rechnung beim US-Mobilfunkanbieter AT&T gutgeschrieben. Worüber sich Smartphone-Käufer freuen, könnte sich für Nokia als enorme finanzielle Belastung entpuppen, da das Lumia 900 zu den meisten Mobilfunktarifen nun quasi «verschenkt» wird.
Der verpatzte Start des Lumia 900 am Ostersonntag in den USA liess die Nokia-Aktie in der vergangenen Woche teilweise um bis zu 18 Prozent abstürzen. Wie das finnische Unternehmen bestätigte, stehen für das erste und zweite Quartal 2012 voraussichtlich massive Verluste an. Konkrete Zahlen will Nokia eigenen Angaben zufolge im Laufe der Woche veröffentlichen. Es bleibt abzuwarten, ob der Europa-Launch des Lumia 900 (voraussichtlich im Mai) das Ruder wieder wird herumreissen können. Der entstandene Imageschaden für Nokia in den USA dürfte jedenfalls nur schwer wieder auszubügeln sein.



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