Jahresrückblick 2013: September

Apple-Fans feiern Weihnachten traditionell im September, wenn die neuen iPhones auf den Markt kommen. Das war in diesem Jahr nicht anders. Doch der skeptische Rest der Welt sinniert über die Strahlkraft der Kalifornier. Ist das iPhone 5s innovativ genug? Ist Apples Stern am sinken? Hat es die Firma wirklich nötig, ein Bling-bling-iPhone in Gold anzubieten? Tatsächlich war die neue Farbe noch vor dem Verkaufsstart eine Zielscheibe für die Lästerer, auch bei Conan O’Brien:

Das Startwochenende fegte alle Zweifel beiseite: Apples Stern sinkt nicht, sondern strahlt über alle vier Backen. Innerhalb von zwei Tagen wurden über 9 Millionen Geräte über die stofflichen und virtuellen Tresen geschoben. Nicht auszudenken, wie viele iPhones es bei einem weltweiten Start und ohne Lieferengpässe gewesen wären. Ach ja: Die Farbe Gold erwies sich als Renner – und zwar nicht nur bei den Asiaten und russischen Unternehmern im Geltungswahn. Die Antwort bei Conan liess nicht lange auf sich warten:

Zu den Highlights des iPhone 5s zählt der Fingerscanner «Touch ID». Er schützt die Geräte jener Anwender, die für die Eingabe eines Codes zu faul sind. Es dauerte zwar nicht lange, bis der Sensor überlistet wurde, doch die Täuschung war so kompliziert und aufwendig, dass das Interesse daran schnell abflachte. Hingegen war absehbar, dass unser Datenschützer  beim Wort «Fingerscanner» sofort losbellt. Wir wurden nicht enttäuscht.

Mit den neuen iPhones kam iOS 7, das so stark polarisierte wie kein iOS zuvor. Selbst alte Hasen mussten sich umgewöhnen, und so marschierte unsere Übersicht 20 Feinheiten in iOS 7 geradewegs an die Spitze der Klickstatistik für den September. Jene, die mit Apple partout nichts am Hut hatten, liessen sich stattdessen 6 iPhone-5s-Alternativen zeigen.

Neben dem iPhone 5s konnte sich gerade noch das Samsung Galaxy Note 3 in den Schlagzeilen halten und wurde von uns ebenfalls mit der Bestnote bedacht. Microsoft kaufte die Handysparte von Nokia und ist nun – wie Apple – in der Lage, Hardware und Betriebssystem aus einer Hand anzubieten. Allerdings schulden uns die Redmonter immer noch den Beweis, dass damit eine Waffe gegen iOS und Android gefunden worden ist. Unser Computerworld-Kollege Mark Schröder analysierte jedenfalls nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken dieser Übernahme.

Abseits der Handy-Sparte veröffentlichte Microsoft das Surface 2. Alles wurde besser und schneller. Die einzige Konstante war das Publikum, das sich davon nicht beeindrucken liess.

Dafür bescherte uns der Software-Riese ein delikates Gerücht: Um Apples Spracherkennung Siri auszubooten, könnte Microsoft seiner Assistentin ein richtiges Aussehen verpassen. Und welche Vorlage wäre dazu besser geeignet, als Cortana? Sie ist nicht nur die beliebteste Künstliche Intelligenz diesseits der Milchstrasse, sondern einer der Gründe, warum wir Halo bis zum Umfallen gespielt haben – an den doofen Aliens allein lag es jedenfalls nicht. Doch beim Anblick von Cortana mit ihren mächtigen … Speicherdingsbums-Einheiten fragen wir uns langsam, ob Microsofts Talente vielleicht ganz woanders liegen.