Tipps & Tricks 21.04.2011, 05:45 Uhr

Vektorgrafik erstellen

Problem: Eine Druckfirma verlangt von mir eine Vektorgrafik unseres Vereinslogos für den Druck auf T-Shirts. Ich habe das Logo aber nur als JPG, TIFF und PDF. Im Photoshop Elements habe ich jeweils die JPG-Version als TIFF konvertiert. Gibt es eine einfache Lösung, dies in eine Vektorgrafik umzuwandeln?
Lösung: Das Vektorisieren von Grafiken ist für Einsteiger nicht gerade ein Klacks. Am einfachsten wäre es, wenn Sie auf eine bestehende Vektorgrafik zurückgreifen könnten. Wer hat ursprünglich das Logo entworfen? Möglicherweise hat diese Person oder Firma das Logo auch per Vektorgrafikprogramm erstellt und ist vielleicht noch im Besitz der Originaldatei.
Sie könnten es natürlich auch selbst einmal probieren. Bis vor kurzem war z.B. VectorMagic noch kostenlos, heute kostet die Online-Version $ 7.95 und die Desktop-Version $ 295.00. Wenn Sie sich registrieren, haben Sie laut Webseite zwei Konvertierungen gratis.
Es gibt sonst eine Open-Source-Software namens InkScape. Sie bietet unter Pfade/Vektorisieren entsprechende Werkzeuge. Sie können die Grafik dann als *.svg-Datei abspeichern. Sie finden hier einige englischsprachige Tutorials, die unter anderem Vektorgrafiken zum Thema haben. Am saubersten wäre es, wenn Sie das Logo als *.svg-Datei gleich ganz frisch aufbauen könnten.
Wenn das Logo sehr kompliziert aufgebaut ist, wird das für ungeübte Grafiker allerdings zu einer fast unlösbaren Aufgabe; ausserdem muss man die allenfalls darin verwendete Schriftart parat haben. Es gibt Profigrafiker, die anbieten, Bitmap-Files für Druckzwecke zu vektorisieren. Da ist aber mit teils hohen Kosten zu rechnen. (PCtipp-Forum)



Kommentare
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ipool
26.04.2011
Etwas Aufwand macht schon Sinn Mit einer Vektorgrafik alleine ist es nicht gemacht. Die meisten Druckereien möchten die Daten am liebsten im CMYK Farbraum, in Vektoren und mit Trapping (http://de.wikipedia.org/wiki/Trapping) oder zumindest mit Überdrucken. Vektoren bringen gerade bei Logos die beste Qualität, da diese so gespeichert werden, wie gezeichnet wurden. Diese können nahezu unendlich skaliert werden, ohne Qualitätsverlust. Die Forderung des CMYK Farbraumes ist, da der RGB Farbraum ergiebiger ist als der CMYK. Zudem muss der Grafiker an Druck denken und nicht an Bildschirmpräsentation. Das Wandeln von RGB zu CMYK ist gerade bei Logos sehr heikel und birgt ein grosses Risiko, dass das Endresultat nicht den Erwartungen entspricht. Schwarzer Text mit Buntaufbau (http://de.wikipedia.org/wiki/Buntaufbau) kann bei einem leichten Registerfehler erheblich stören. zudem ist Buntaufbau beim Coldset (Die Druckfarbe wird nicht getrocknet) problematisch, da dadurch das trocknen der Farbe nicht gewährleistet ist. Das Trapping ist beim Druck daher wichtig, dass kleinere Registerfehler unsichtbar bleiben. Nun zu den Programmen: Vector Magic kenne ich nicht und kann daher nicht sagen ob CMYK, und Trapping unterstützt wird. Inkscape arbeitet ausschliesslich im RGB Farbraum. Dieser Nachteil kann durch ein Nachbearbeiten mit Scribus kompensiert werden. Für Überdrucken eine Version ab 3.8 verwenden. Nachteil ist, dass die Farben und Überdruckattribute im Scribus bearbeitet werden müssen. Unter Scribus am besten dann die Datei als PDFx3 für den Druck speichern. Scribus ist auch open Source und daher gratis. Am besten und am teuersten ist es mit Adobe Illustrator. Dort können auch Bitmaps zu Vektoren gewandelt werden. Es unterstützt alles, was die Druckvorstufe erwartet, wie eben auch Trapping. Am besten die Datei dann als EPS in die Druckerei schicken. (Aber nicht mit Photoshop als EPS speichern, das klappt dann nicht richtig)