News 07.11.2013, 11:32 Uhr

«Call of Duty: Ghosts» im Abseits

Der Militär-Shooter der Software-Schmiede Activision wiederholt das Rezept der letzten sechs Jahre und bringt darum die Tester zum Gähnen.
Jeden Herbst veröffentlicht Activision eine neue Ausgabe des Militär-Shooters Call of Duty. Entwickelt wird das Spiel abwechselnd von Treyarch und Infinity Ward. Letztere sind auch für das aktuelle Spiel, Call of Duty: Ghosts verantwortlich. Bisherige Titel der Call-of-Duty-Serie haben jeweils Millionenbeträge in die Kassen von Activision gespült. Auch Ghosts wird dies wohl tun, trotz der Kritik an der Einzelspielerkampagne.
Trotzdem scheint es mit der Serie langsam bergab zu gehen. Während sich einige Webportale und Fans bereits seit Jahren an der repetitiven Natur von Call of Duty stören, blieb das Gros der Tester jeweils positiv gestimmt. Dazu kam mit BlackOps 2 letztes Jahr ein Call of Duty heraus, das Neues ausprobierte und sich von der Masse lösen wollte. Zwar gelang das nicht immer wie gewünscht, wurde aber von Vielen als Schritt in die richtige Richtung gewertet. Die Enttäuschung beim Spielen von Ghosts scheint sich gerade deshalb besonders bemerkbar zu machen.

Tu was man dir sagt

Zwar variieren die Kritikpunkte unter den verschiedenen Gameseiten etwas, eines steht aber in jedem Review grossgeschrieben: Die Spielerinteraktion ist minimal, Auswahlen gibt es keine. Besonders stört sich John Walker von Rock Paper Shotgun an der linearen Spielweise von Ghosts: «Es sind alles Korridore, egal wie schön die Level sind- Und du starrst auf die Hintern vor dir rennender Männer, es sei denn, ein Gebäude fällt um», schreibt Walker. «Tu was man dir sagt, oder das Spiel wirft seine Spielsachen aus dem Kinderwagen und weigert sich weiterzugehen.»
Ähnlich sieht das Tyler Wilde von PC Gamer. «Die Kampagne von Ghosts ist passiver als Telltales neuere Point-and-click-Abenteuer», so Wilde. «In The Wolf Among Us habe ich Auswahlmöglichkeiten, in Ghosts tue ich das Richtige, oder scheitere.»
Jim Sterling (Destructoid, Escapist Magazine), stets ein kritischer Verteidiger von Call of Duty, wehrte sich jahrelang gegen die teilweise reisserische Kritik gegenüber der Spiele-Reihe. Bei Ghosts scheint sich der Wind aber auch bei ihm gedreht zu haben. «Mehr als jedes andere Call-of-Duty-Spiel gibt mir Ghosts das Gefühl, das alles schon einmal gesehen und getan zu haben», schreibt Sterling in seinem Review.

Auch der Multiplayer rettet das Spiel nicht mehr

Der Mehrspieler-Teil von Ghosts erhält ein wenig mehr positive Rückmeldungen, jedoch nicht mehr die strahlenden Lobpreisungen der Vergangenheit. «So sehr ich diese Serie unterstützt habe, ist dieses Spiel dasjenige, bei dem es mir verleidet ist», so Sterling. Die Detail-Änderungen sind für viele zu wenig, so auch für Tyler Wilde: «Jede einzelne Wimper von Mona Lisa nachzuzeichnen macht das Gemälde nicht besser.» Wilde schliesst sein Review mit einem bezeichnenden Satz: «Mit einem neuen Pinsel könnten Activision und seine Studios vielleicht aufhören sich im Erfolg von Modern Warfare zu suhlen und etwas wahrhaftig Modernes malen.»
Video: John Walker von Rock Paper Shotgun spielt Call of Duty: Ghosts



Kommentare
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darkgrey
08.11.2013
Nur das BF4 den CoD-Kiddies zu komplex ist. Nur mit campen und spawnrapen kommt man nicht weit. Auf vielen Servern wird man dfafür sogar gekickt. CoD4 war SP-mässig top, was Neues. Alle weiteren Ausgaben einfach nur ein müder Abklatsch. Der MP war seit CoD4 verpöhnt, zumindest unter richtigen Spielern.