News 04.06.2013, 11:53 Uhr

Ferngesteuerte iPhone-Spione

Spass im Büro: Per iPhone einen Heli steuern oder das Kamerabild vom Auto direkt per App sehen. Unsere Kollegen von Macwelt haben viel versprechendes ferngesteuertes Spielzeug fürs Büro getestet.
Eine kleine Flugeinlage im Büro oder die Kollegen gezielt mit einem ferngesteuerten Auto samt Kamera ärgern: Inzwischen gibt es zahlreiche Spielzeuge, die man mit dem iPhone steuern kann. Lenkung per App und eine eingebaute Kamera versprechen viel Spass. Unsere Kollegen von Macwelt.de haben verschiedene Gadgets unterschiedlicher Kategorien und Preisklassen ausprobiert.
Was nach einem tollen Gadget und einer originellen Idee klingt, ist in der Praxis aber oft etwas enttäuschend. Eine altmodische Fernsteuerung mit analogen Hebeln wäre für einige der Fahrzeuge die deutlich bessere Wahl, denn per Touchscreen oder Neigung des iPhone fehlt oft die nötige Präzision. Dazu verlangen die Hersteller für die Anbindung an das iPhone einen Aufpreis gegenüber herkömmlichem ferngesteuertem Spielzeug.
Statt Fernbedienungen gibt es bei unseren Bürogadgets ausschliesslich Apps, welche die Steuerung übernehmen. Manche sind besser, wie diese Beewi-App, andere dagegen schrecklich
Eines haben alle gemeinsam: es handelt sich um reines Spielzeug, meist sogar um chinesische Massenimportware, die auch unter anderen Handelsmarken in identischer Form vertrieben wird. Ersatzteile sind kaum zu bekommen, besonders langlebig sind die Modelle deshalb nicht. Während die beiden Kameraautos ausschliesslich als spionierende Nervensägen im Büro ihre Berechtigung haben, sind die Helikopter und die Panzer auch allgemein als Spielzeug brauchbar.

Q-Car Spycam

Flottes Kamera-Auto mit WLAN
Das Kameraauto Q-Car ist flott, übersteht einige Unfälle und lädt zu Büro-Expeditionen ein
Ein solches Auto mit eingebauter Kamera ist ein tolles Mittel, um Kollegen im Büro oder die Familie zu ärgern. Die Liveübertragung auf dem iPhone-Display zeigt auch ohne Sichtkontakt, wo wir hin steuern – zumindest bis um die übernächste Ecke, spätestens dann wird die Verbindung zu schwach. Dafür ist der Spycar flott und wendig. Das Handling per App und Touchscreen ist allerdings bei voller Geschwindigkeit nicht ganz einfach - auch wegen der leichten Verzögerung des Live-Bildes auf dem iPhone. Deshalb besser vorsichtig sein, wenn man das Büro erkundet. Immerhin ist das Spycam-Auto robust – sehr nützlich, denn ohne Sichtkontakt steigt die Unfallgefahr.
Hersteller: Maptaq
Preis: 150 Franken
Positiv: Schnell und wendig, gut verarbeitet
Negativ: Schlechte Bildqualität
Voraussetzung: iPhone 3GS, iPod Touch 3. Gen. (ab iOS 4.0)
Alternative: ScaraBee Camera Buggy
Wertung: 4,5

Ionik Tank

Tolles Bluetooth-Spielzeug für das schnelle Büroduell
Der Ionik Tank macht zu zweit richtig viel Spass, nervt aber durch seinen Lärm
Panzerattacke! Diese Plastikpanzer sehen etwas martialisch aus, sorgen im Büro aber entweder für grossen Spass oder für wütend zugeknallte Bürotüren und verärgerte Kollegen. Sie sind laut, sie sehen nach Krieg aus - und machen doch richtig viel Spass. Mit Infrarotdioden können sich zwei Panzer virtuell beschiessen. Die imaginäre Munition ist begrenzt und muss «nachgeladen» werden. Dazu verträgt ein Panzer nur vier Treffer der Lichtkanone, dann ist die Runde verloren. Schade, dass sich der Geschützturm so langsam dreht, gewöhnliches Lenken richtet die «Kanone» viel schneller aus. Für einige Minuten ist das immer wieder ein Lacher im Büro.
Hersteller: Ionik
Preis: 125 Franken (Doppelpack)
Positiv: Zu zweit ein grosser Spass, gute App
Negativ: Soundeffekte nicht abschaltbar
Voraussetzung: iPhone (ab iOS 4.3)
Alternative: iSupertank
Wertung: 5,4

Simulus GH-303

Leicht zu beherrschender WLAN-Heli mit Onboard-Kamera
Ein grosser, solider Helikopter mit Kamera und Livebild auf dem iPhone? Das klingt nach Spass. Und tatsächlich hält der Heli dieses Versprechen. Er schwebt nicht spektakulär aber gut beherrschbar durch das Büro. Für kleinere Räume ist dieses Modell schon fast zu gross, etwas Platz wäre hier wichtig. Denn durch die Grösse steckt hier Kraft hinter den Rotoren, Kontakt mit Wänden ergibt fiese schwarze Striche. Die Bildqualität der eingebauten Kamera ist nicht für schicke Luftaufnahmen gedacht, aber dennoch ist dies eine tolle Zusatzfunktion. Einen Blindflug um die Ecke sollte man dennoch besser nicht wagen, zu schnell bleibt man mit den Rotoren an Hindernissen hängen.
Hersteller: Simulus
Preis: 165 Franken
Positiv: Mit Kamera, einfach zu steuern
Negativ: Fast zu gross, billig programmierte App
Voraussetzung: iPhone (ab iOS 4.3)
Alternative: S-Idee Spycam
Wertung: 4,9

Sting Bee Helicopter

Schneller Bluetooth-Heli mit Kampffunktion
Sting Bee bringt Flugaction ins Büro. Diese endet aber allzu oft am nächsten Schrank. Nicht ganz einfach zu fliegen
Klein, flink und gemein. Der Mini-Helikopter von Beewi ist schnell, wendig und dadurch nicht ganz einfach zu beherrschen. Dafür können wir damit wilde Kreise fliegen – oder krachend gegen Möbel knallen. Als Nebengag hat der Hersteller eine Infrarot-Kanone eingebaut, mit der wir auf andere Beewis oder auf ein mitgeliefertes Ziel «schiessen» können. Macht Spass, ist für kleine Büros aber schon fast etwas zu anspruchsvoll. Viele Flüge enden schon in kürzester Zeit scheppernd an einem Hindernis. Dazu ist dies im Kern ein Mini-Heli einfachster Bauart. Vergleichbare Modelle ohne App-Steuerung kosten nur rund die Hälfte.
Hersteller: Beewi
Preis: 100 Franken
Positiv: Sehr wendig, ordentliche App
Negativ: Nicht einfach zu steuern
Voraussetzung: iPhone (ab iOS 3.2)
Alternative: Reely I-Helikopter
Wertung: 4,5

i-Spy Tank

Träges WLAN-Kettenfahrzeug mit beweglicher Kamera
Langsam und etwas langweilig. Der i-Spy Tank hat zwar die bester Kamera, macht ansonsten aber kaum Spass
Gross, klobig, langsam und doch mit etwas Spasspotenzial. Dieses Panzer-ähnliche Gefährt hat die beste Kamera in unserem Vergleich und kann diese dazu auch noch vertikal schwenken. Wenn der i-Spy rasselnd in das Nachbarbüro schleicht und seine Kamera summend auf die Kollegen richtet, sind die in jedem Fall ordentlich genervt, falls man dies wollte. Um vor verärgerten Kollegen zu fliehen, ist das Vehikel leider zu langsam und ungelenk. Zudem ist die App schrecklich programmiert und kann aufgenommene Videos nicht einmal aus der App heraus exportieren. Für einige wenige Büro-Expeditionen ganz gut zu gebrauchen, überzeugt aber insgesamt nicht. Der geringste Spassfaktor unter den Testgeräten.
Hersteller: Pearl
Preis: 99 Euro
Positiv: Brauchbare Kamera
Negativ: Langsam und klobig, App
Voraussetzung: iPhone (ab iOS 4.3)
Alternative: Rover Spy Tank
Wertung: 3,2



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