News 05.07.2013, 12:35 Uhr

Virtuelle 3D-Welten fühlen

Microsofts Forschungslabor tüftelt an einem echten 3D-Touch-Monitor, mit dem Objekte nicht nur visuell, sondern auch haptisch wahrgenommen werden.
Ein Forschungsteam von Microsoft hat einen speziellen Touch-Monitor entwickelt, auf dem Objekte «erfühlbar» werden. Der Monitor selbst gibt ein haptisches Feedback an die Finger: An der Display-Rückseite befindet sich ein Roboterarm, der je nach Objekt anderen Widerstand auf die Finger ausübt.
Beispielsweise wird bei schweren Objekten deutlich mehr Widerstand als bei leichten Gegenständen auf die Touch-Oberfläche ausgeübt. Wendet der Benutzer mehr Kraft auf, weicht der Roboterarm mit einer sanften Bewegung zurück. Durch das haptische Feedback des Widerstands wird das Gewicht der Objekte simuliert. Im Zusammenspiel mit einer 3D-Brille wird zusätzlich die Tiefenwirkung verstärkt.  
Roboterarm hinter dem Display
Michel Pahud, ein Forscher bei Microsoft, meint dazu: «Dies (die Brille) – kombiniert mit haptischer Technologie – reicht schon, damit das Gehirn denkt, die virtuelle Welt ist real!»
Denkbare Anwendungsszenarien könnten nach Microsoft der Medizinal- oder Gamingbereich sein. In der Medizin könnten so CRTs vielschichtiger betrachtet werden, weil sich mit den Fingern so verschiedene Ebenen eines komplexen Scans schneller durchblättern lassen, um Tumore und andere Krankheitsbilder noch schneller zu erkennen.
Auch Gamer können sich freuen, sollte die Technik bald marktfähig werden und in Serie gehen. Microsoft jedenfalls hat sich sogar dazu geäussert, dass Gaming in naher Zukunft tatsächlich auch ein denkbares Einsatzgebiet sein könnte.

Autor(in) Simon Gröflin



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