News 23.09.2013, 11:07 Uhr

SBB horten heimlich Daten

Die SBB speichern offenbar widerrechtlich Daten von Passagieren, besonders von ehemaligen Schwarzfahrern – über Jahre hinweg. Das stiess den eidgenössischen Datenschützern sauer auf.
Die SBB speicherten über Jahre hinweg Kundendaten, nicht nur von Schwarzfahrern
Über Jahre hinweg wurden bei den SBB heimlich Kundeninformationen gehortet, die gegen das Datenschutzgesetz verstossen, so Recherchen der SonntagsZeitung. Davon sollen rund 250'000 Passagiere betroffen sein. Stichkontrollen der eidgenössischen Datenschützer (vom EDÖB) hätten ergeben, dass unter anderem Schwarzfahrer seit einer Schwarzfahrt mehr als zwei Jahre im System registriert waren. Die Datenschützer stiessen sogar auf Kundeninformationen, die über zehn Jahre alt waren, was EDÖB-Sprecherin Eliane Schmid als «unverhältnismässig» wertet.
Somit würden die SBB gegen das Datenschutzgesetz verstossen. SBB-Sprecher Stephan Wehrle bestätigt den von der SonntagsZeitung aufgedecken Sachverhalt. Inzwischen wurden seitens SBB angeblich alle Schwarzfahrerdaten, die seit über zwei Jahren der Liste waren, gelöscht. Zudem sollen die SBB gemäss EDÖB sogar widerrechtlich Informationen von Passagieren mit gültigem Billett gespeichert haben. Angeblich bestand ein Fehler im System: «Wir hatten ein technisches Problem beim entsprechenden Tool, was leider erst spät bemerkt wurde», so Wehrle.
Der Fall hatte die Lancierung einer gesetzlichen Aufbewahrungsfrist für Personendaten zur Folge, die das EDÖB nun gesetzlich verankern will. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will dazu das Verkehrsstrafrecht und das Strassentransportunternehmensrecht anpassen.

Autor(in) Simon Gröflin


Kommentare
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klaussailing
24.09.2013
SBB + Daten horten... auch wir horten Daten der SBB...von jedem Kontrolleur. Wir wissen, wo er wohnt... :-) Wen wundert's? Repressionen gehoeren in der Schweiz zum Tagesgeschaeft...