News 26.11.2012, 16:00 Uhr

Schlummernde Gefahr im Hosensack

Smartphones sind in grösserer Gefahr als der heimische Windows-Rechner. Und: Der beste Schutz ist gratis. Das verrät das Zürcher Informatikunternehmen AdNovum.
1. Fünf unbeaufsichtige Minuten genügen, um Ihr Smartphone zu manipulieren. Das kann jedermann!
2. Kein einziges aktuell angebotenes Virenschutzprogramm für Mobilgeräte ist derzeit sinnvoll.
3. Das Smartphone ist viel gefährdeter als Ihr PC.
4. Android-Geräte sind sicherheitstechnisch aus derzeitiger Sicht anfälliger als Apple-Geräte.
Das sind die gewonnenen Erkenntnisse einer Live-Hacking-Session, die aktuell beim Zürcher «Software- und Security-Engineering»-Betrieb AdNovum durchgeführt wurde. Innert nur weniger Minuten wurde ein Android-Gerät ohne Passwortschutz so manipuliert, dass der Angreifer bequem alle ein- und ausgehenden SMS via Internet mitlesen konnte.
Aber auch Apple-Geräte sind - theoretisch - offen wie Scheunentore: So knackte AdNovum-Mitarbeiter Aldo Rodenhäuser (Senior IT Consultant) ein iPhone 4 mit installiertem iOS 5 trotz 4-stelligem Passwortschutz - mit einem Jailbreak-Tool, das für jedermann via Internet zugänglich ist.
Die grössten Gefahren
Im Prinzip ist ein Smartphone heute ein vollwertiger PC. Deshalb müsse man mit den gleichen Bedrohungen rechnen. Allerdings sind iPhone und Co. für den Anwender bereits um einiges wichtiger und zentraler als der Rechner zu Hause, denn:
1. Ein Smartphone geht schneller verloren.
2. Ein Smartphone gerät schneller in fremde Hände - wenn auch nur kurzzeitig. Für einen Angriff reichen wenige Minuten aus. Der Besitzer bemerkt nichts von der Manipulation.
3. Smartphones sind Aggregationspunkte für Zugriffe und Informationen.
4. Smartphones haben komplett neue Ökosysteme, deren Weiten und Tiefen noch gar nicht so genau abschätzbar sind (App Store, Daten in der Cloud ...)
5. Auf Ihrem Smartphone haben Sie mittlerweile Ihr halbes Leben verewigt.
Brauche ich einen Virenscanner für mein Mobilgerät?
Die klare Antwort von AdNovum lautet: nein. Kein derzeit angebotenes Virenschutzprogramm bringe wirklich etwas. Eine effektive Antiviren-App sei technisch nicht umsetzbar. Im Prinzip ist zudem nicht die heruntergeladene Malware das Problem, sondern der physische Zugriff. Deshalb sollten Sie Ihr Smartphone keine einzige Minute aus den Augen lassen.
Wie kann ich mein Smartphone schützen?
Das lesen Sie auf der nächsten Seite



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.