News 11.01.2012, 09:04 Uhr

Verkauft Media Markt alte Geräte als neu?

Die SF-Sendung «Kassensturz» deckte auf: Media Markt soll gebrauchte Geräte als neu verkaufen. Dies angeblich gar mit System. Media Markt dementiert.
Der Elektronikdiscounter Media Markt wirbt mit einem besonders grosszügigen Kundenservice. «Umtausch ohne 'wenn und aber'» heisst es etwa auf der Homepage des Unternehmens. Das mag sogar zutreffen – doch was passiert anschliessend mit den zurückgebrachten Elektronikgeräten? Schenkt man der gestrigen Ausgabe des SF-Konsumentenschutzmagazins Kassensturz glauben, werden diese kurzerhand wieder als Neuware verkauft. Ohne Hinweis auf einen vorgängigen Gebrauch oder einen Preisnachlass.
Im Kassensturz packt eine ehemalige Media-Markt-Angestellte der Filiale Oftringen aus. Ihren Aussagen zufolge hatte das Verkaufen von Retouren als Neuware System. Täglich seien zurückgenommene Geräte in ein Hinterzimmer gebracht worden, worauf versucht wurde, diese neu zu verpacken, obwohl dies eigentlich fast unmöglich sei. Anschliessend seien die Geräte wieder normal in den Verkauf gelangt. Ob Handys, Fernseher oder Computer – diese Praxis sei so üblich gewesen und neuen Mitarbeitern vom ersten Tag an klargemacht worden. Und: Gar Geräte, die aus der Reparatur zurückkamen, seinen als Neugeräte verkauft worden.
Die ehemalige Media-Markt-Angestellte hat eigenen Angaben zufolge ihre Vorgesetzten mehrmals auf diese unfaire Praxis aufmerksam gemacht. Geändert habe sich nichts. Begründung: Die Kunden würden davon eh nichts merken.
Media Markt bestreitet Vorwürfe
Kassensturz konfrontierte den Chef von Media Markt Schweiz, Michael Rupp, mit den Vorwürfen. Der wollte davon aber nichts wissen. Es gebe ein klares Prozedere zum Umgang mit retournierten Waren. Diese würden genau auf Beschädigungen und allfällige Datenrückstände geprüft und anschliessend klar als «Vorführgeräte» gekennzeichnet und mit einem Preisabschlag verkauft. Allerdings: Gemäss der Kassensturz-Rechtsexpertin Doris Slongo wäre selbst dieses Verfahren widerrechtlich, denn bereits im privaten Rahmen gebrauchte Geräte dürften nicht als Vorführgeräte bezeichnet werden.
Media-Markt-Chef Rupp sagte, man nehme die Vorwürfe ernst und räumte auch ein, dass er nicht ausschliessen könne, dass Fehler gemacht werden. Betroffene Kunden, die ein gebrauchtes Gerät unwissentlich zum Neupreis kaufen, können das Gerät nicht nur gegen ein wirklich neues eintauschen, sondern hätten auch Anrecht auf eine zusätzliche Entschädigung.



Kommentare
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roblu
11.01.2012
Eigentlich ist jeder selber Schuld der nur auf den Preis schaut und nicht bei seriösen Händlern wie digitec, Steg, Brack usw. kauft, lieber ein paar Franken mehr bezahlen dafür ist man sicher das man wirklich neue Geräte bekommt;)

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iRoniPod
11.01.2012
Eigentlich ist jeder selber Schuld der nur auf den Preis schaut und nicht bei seriösen Händlern wie digitec, Steg, Brack usw. kauft, lieber ein paar Franken mehr bezahlen dafür ist man sicher das man wirklich neue Geräte bekommt;) Naja, meistens sind die Händler die du erwähnt hast sowieso günstiger :-) Und wenn ich mir ein Werbe Prospekt von MediaMarkt anschaue und diesen mit einem von Digitec vergleiche, das ist wie Tag und Nacht :-O

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POGO 1104
11.01.2012
Naja, meistens sind die Händler die du erwähnt hast sowieso günstiger :-)....Stimmt! Ausser bei den reisserischen Schnäppchenangeboten sind MM und Co gar nicht so günstig, wie sie in ihrer Werbung suggerieren. ..aber solange die grosse Masse da noch nicht dahinterkommt funktioniert das noch... Die besten Zeiten vom MM sind ohnehin schon vorbei, die genannten und bekannten Onlineshops nehmen MM laufend Umsatz weg. http://www.itreseller.ch/artikel/art_details.cfm?aid=67819 MM kontert mit Stellenabbbau, neuer Strategie und eigenenm Online-Shop Gruss, o.s.t.

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cobradora
11.01.2012
ich habe in den letzten 15 jahren media markt diese erfahrung leider öfter gemacht. einmal war sogar ein reparaturaufkleber auf der unterseite zu sehen. Reparatur Kleber gibt es auch bei den Inliegenden Hardware Komponenten von HP Rechner zu sehen. ein hinweis auf ein "vorführgerät" war nie zu sehen, jedes mal war das paket verschweisst und wer das tut, will sowieso nicht eingestehen, dass es sich um ein "vorführgerät" handelt. Bei verschweissten Produkten sind " Sicherheits-Etiketten " auf den Plastikbeuteln drauf, wo beim öffnen beschädigt werden . Bei HP Produkten als Beispiel. allerdings habe ich die selbe erfahrung auch schon einmal bei interdiscount gemacht.Na die Coop Gruppe sind vermutlich nachahmer. Eigentlich, wurde dieser Trick schon früher in der Verkaufsbranche angewandt. Nur gab es da noch keine Sicherheitsverpackungen mit Kleber drauf. Oder die Kunden lieferten sich die Geräte nach Hause usw.... Somit viel es gar keinem auf

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Masche
11.01.2012
Einerseits pocht man auf ein angebliches Rückgaberecht, andererseits will man kein gebrauchtes Gerät untergejubelt bekommen. Das geht leider nicht auf.

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ChildOfGod
11.01.2012
Welche firma.... ...macht das nicht? :confused: Die sollen sich melden. Das was da MM macht ist leider gang und gäbe, wenn man mit Verkäufern von Migros, etc. spricht, bestätigen sie, dass sie das auch machen müssen. Rechtens ist das auf jeden Fall nicht. Und ich hoffe, dass der Konsumentenschutz den Firmen mehr auf die Finger schaut. Aber auch wir Konsumenten müssen uns mehr darauf achten, und auch melden.

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Gaby Salvisberg
11.01.2012
Einerseits pocht man auf ein angebliches Rückgaberecht, andererseits will man kein gebrauchtes Gerät untergejubelt bekommen. Das geht leider nicht auf. Es geht durchaus auf, wenn der Händler beim erneuten Verkauf dieser Geräte auf den Umstand hinweist, dass es sich um (von mir aus "eingehend geprüfte") Retouren handelt. Gibt man darauf einen kleinen Preisnachlass und dieselben Garantieleistungen wie beim Neugerät, dann dürften alle zufrieden sein. Herzliche Grüsse Gaby

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Masche
11.01.2012
einen kleinen Preisnachlass Was verstehst Du darunter? Erfahrungsgemäss wäre ein solches Gerät praktisch unverkäuflich, ausser der Kunde braucht das Gerät dringend und es wäre das einzige bzw. letzte der Art oder der Preisnachlass wäre substanziell.

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füchsli1
11.01.2012
Reparatur Kleber gibt es auch bei den Inliegenden Hardware Komponenten von HP Rechner zu sehen. Bei verschweissten Produkten sind " Sicherheits-Etiketten " auf den Plastikbeuteln drauf, wo beim öffnen beschädigt werden . Bei HP Produkten als Beispiel. Na die Coop Gruppe sind vermutlich nachahmer. Eigentlich, wurde dieser Trick schon früher in der Verkaufsbranche angewandt. Nur gab es da noch keine Sicherheitsverpackungen mit Kleber drauf. Oder die Kunden lieferten sich die Geräte nach Hause usw.... Somit viel es gar keinem auf Genau so passierte es mir. Der Händler bestritt, dass er den TV aus dem Verkaufsregal als NEU an mich geliefert hatte ... doch er hatte die Lücke am nächsten Tag noch nicht aufgefüllt. Er hatte wohl nur einen "weissen TV" .. den Transport und das Einstellen musste ich auch noch teuer bezahlen. Auch die "teuren" Händler sind nicht besser !!

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iRoniPod
11.01.2012
Was verstehst Du darunter? Erfahrungsgemäss wäre ein solches Gerät praktisch unverkäuflich, ausser der Kunde braucht das Gerät dringend und es wäre das einzige bzw. letzte der Art oder der Preisnachlass wäre substanziell. Miesten ist es ja so dass man sich den Preisnachlass, ich sage mal "erkämpfen" muss. Ich gehe regelmässig in den MediaMarkt, schaue mir die Geräte gerne an, kaufe sie aber praktisch immer im internet. Ab und zu sehe ich ein Gerät dass ausgestellt ist und es reicht wenn man ein Mitarbeiter sucht und sich als Intressent bekannt gibt, falls einem der Mitarbeiter sagt es wäre das letzte Stück usw. kann man ihm sagen ob man Rabatt bekäme. Von sich aus geben sie 5%, aber je nach Preis ist mir das zu wenig wenn unter 100.- dann schlage ich 10% vor und meistens klappt das :-) Probiert es mal aus :)