News 24.11.2008, 11:07 Uhr

Internetbandbreite wird knapp

Bereits im Jahr 2012 kann die Bandbreitennachfrage der Internetnutzer nicht mehr gedeckt werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Nemertes Research über die Zukunft des WWW.
Künftig werden Internetsurfer vor allem bei Onlineapplikationen, die eine hohe Bandbreite benötigen, statt Blackouts sogenannte «Brownouts» erleben, berichtet «Network World». Das heisst, dass diese bandbreitenintensiven Dienste nicht mehr zur Anwenderzufriedenheit funktionieren werden, da die Webinfrastruktur der Nachfrage nicht mehr gewachsen sein wird. Hiervon sollen beispielsweise High-Definition-Videostreaming oder Peer-to-peer-Filesharing betroffen sein.
Eine Untersuchung aus dem Vorjahr hatte dieses Problem bereits für das Jahr 2010 prognostiziert. Nemertes hat nun jedoch die aktuelle Wirtschaftsentwicklung in die Analyse miteinbezogen und die Vorhersage korrigiert. Statt 2010 soll der Internet-Traffic das Angebot erst zwei Jahre später übersteigen. Die Rezession stoppt das Wachstum des Datenverkehrvolumens also nicht, sondern verlangsamt es nur. Der zunehmende Bandbreitenbedarf wird unter anderem dadurch forciert, dass die Nutzung von Onlineanwendungen immer mehr zum Standard wird. Zudem trägt die steigende Zahl von Unternehmen, die auf Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen setzen, zur Entwicklung bei.
Falls gegen die drohenden Kapazitätsengpässe nichts unternommen wird, könnte das WWW zu einem abgestuften System werden, prognostiziert die Nemertes-Studie. Unternehmen, die mehr bezahlen, erhalten dann eine bessere Netzwerkinfrastruktur. Diese stellen sicher, dass ihre Inhalte schneller transportiert werden als die von anderen. Nemertes-Mitarbeiter Mike Jude erwartet zudem Änderungen hinsichtlich der Verwendung von Onlineapplikationen. «Mehr und mehr Anwendungen kommen online und damit werden die Erwartungen an die Dienstgüte immer grösser», erklärt Jude. Wenn die Bandbreite mit der Nachfrage allerdings nicht mehr mitkommt, werden sich die User von diesen Onlineanwendungen wieder abwenden, so der Nemertes-Sprecher.



Kommentare
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Gaby Salvisberg
24.11.2008
Hilfe! Wir müssen wieder zu CompuServe zurück! :eek: Gaby

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Nitro
24.11.2008
ich staub gleich mein Amiga mit 14400 HST ab und montier den C=64 mit 300 baud modem als backupsystem , dann bin ich garantiert auf der sicheren Seite !

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Giovanni Schoweiss
24.11.2008
:( ...und ich hab mein telefonmodem schon entsorgt. :eek: Aber wozu braucht man denn internet, wenn man ein ei-fon hat? ;)

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sergey
24.11.2008
Ich bekomm gleich Angst... :p Nein ehrlich. Sehr gute Arbeit, muss ich schon sagen, hilft mir viel in meinem Leben weiter zu kommen, und die Gelder wurden schlau investiert. :rolleyes: Gruss sergey

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Pagnol
24.11.2008
Diese Meldung habe ich im Jahre 1996 zum ersten Mal gelesen. Damals gab man dem Internet noch maximal 2 Jahre... :D

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maedi100
24.11.2008
Diese Meldung habe ich im Jahre 1996 zum ersten Mal gelesen. Damals gab man dem Internet noch maximal 2 Jahre... :D und sie wird wohl 2010 wieder kommen

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jonnyswiss
24.11.2008
Na, mein US-Robotics 56k-Modem steht immer noch im Keller bereit... :D Und auf Online-Applicationen wie http://www.bermito.de/bearbeitung.aspx oder Adobes http://www.splashup.com/splashup/ verzichte ich doch auch um unnötigen Traffic zu sparen.... :)

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Bonanza
25.11.2008
Mein Beitrag zur Trafficreduktion: Adblock Plus ;) Über die ganze Problematik zur Net Neutrality mag ich mich nicht auslassen...

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coceira
25.11.2008
zum glueck haben wir jetzt wirtschaftskrise mit anschliessender rezesion, das wird das ganze problem um mindestens 10 jahre herausschieben wenn nicht gleich loesen, jedes wahnsinns problem hat sich noch von selbst geloest, man muss es nur lange genug liegen lassen. ;)

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pagefault
25.11.2008
p2p Leider geht der Artikel nicht auf die grössten Bandbreiten-Konsumenten im Internet ein: Die p2p-User. Manch einer lästert über die "Abzocker-Manager", (be)nimmt sich aber im Internet ebenfalls, was er nur kriegen kann :( Laut dieser Studie genehmigen sich: Das ganze ist bereits so übel, dass die Internet-Provider sich gezwungen sehen, sog "traffic shaping" Massnahmen anzuwenden, wobei gezielt die krassesten p2p Netzwerke ausgebremst werden. In Anbetracht dieser Zahlen dürften die im Artikel erwähnten zusätzlichen Videokonferenzen nicht so arg ins Gewicht fallen - die Leute müssen ja zwischendurch auch mal wieder etwas arbeiten ...