Kommentar 24.11.2006, 14:00 Uhr

Das Freitagsbit: Gegenschlag

Die WWKolumne
Counterstrike verbieten. Ja klar, das lindert Depressionen. Wer den Abschiedsbrief des Attentäters liest [1], der merkt, wie dumm und unpassend die Forderung nach Verboten ist. Es ist wie ein Reflex: Kaum geschieht etwas Schreckliches, wird eine mögliche Ursache gesucht und deren Behebung zum seeligmachenden Gegenstand der Polit-PR gemacht.
Die eigentlichen Fragen werden nicht gestellt. Warum werden Jugendliche depressiv? Wie erkennt man psychisch beschädigte Jugendliche? Wie muss sich eine Gesellschaft erneuern, um Menschen mehr Entwicklungsfreiraum zu bieten? Wie lässt sich Individualität fördern, ohne das Band des sozialen Gefühls zu zerschneiden? Wie soll die Schule umgestaltet werden, damit sie den Ansprüchen einer multimedialen, hoch dynamischen Welt genügt? Diese und weitere Fragen stehen im Raum.
Wer mit Verboten schnell bei der Hand ist und die echten Probleme nicht anspricht, belegt nur seinen eigenen Menschenhass. Soziales Mitgefühl fängt bei sich selbst an.
Ein "Second Life" [2] gibt es nicht.



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