News 13.04.2015, 09:34 Uhr

Google Snapseed 2.0 ist da

Eine der besten Filter-Apps macht einen grossen Sprung nach vorn.
Snapseed gehört seit Jahren zu den beliebtesten Filter-Apps. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn ursprünglich stammte sie vom Filterspezialisten «Nik». Google kaufte die Firma im September 2012 mit all ihren Produkten. Seither werden die einst teuren Profi-Filter zum Spottpreis vertrieben. Das Ziel der Akquise, die Snapseed-App, wird seither kostenlos für iOS und Android angeboten. Lange Zeit tat sich bei Snapseed nicht allzu viel – doch mit Version 2.0 sind einige mächtige Funktionen dazugekommen. 

Make-Up

Snapseed sieht aus wie eine waschechte Android-App – leider auch auf iOS-Geräten. Die Oberfläche wurde geplättet und entspricht jetzt in etwa dem «Material Design», das in Zukunft die Gestaltung von Android-Apps definieren soll. Das ist allerdings kein grosses Ding, denn gerade bei den Filter-Apps gehört ein eigenwilliges Auftreten fast schon zur Regel. Schade ist hingegen, dass sich die App unter iOS 8 nicht als Extension für die Fotos-App verwenden lässt, sondern nur als eigenständige Anwendung.
Die Kategorien «Tools» (Verbesserungen) und «Filter» (Effekte) sind klar voneinander getrennt. Geblieben ist die intuitive Bedienung: Durch ein vertikales Wischen wird ein Parameter ausgesucht; mit einem horizontalen Wischen wird dieser in seiner Wirkung verstärkt oder gemildert.

Bildergalerie
Das Vorgehen ist dasselbe geblieben: Mit horizontalen und vertikalen Wischgesten werden Parameter und Wirkungsgrad ausgewählt.

Neue Funktionen

Zu den zahlreichen Neuerungen gehören unter anderem:
Verlustfreie Bearbeitung. Jede Änderung an einem Foto wird auf einer eigenen Ebene gesichert, die sich später ohne Qualitätsverlust löschen oder anpassen lässt. Mehr noch: Über die Maskierung wird ein Effekt gezielt aufgetragen oder zurückgenommen. Allerdings muss in einigen Fällen die korrekte Reihenfolge der Effekte beachtet werden: Wenn das Bild zuerst in einen Rahmen gesteckt und dann zugeschnitten wird, dann ist auch der Rahmen betroffen – dieser kommt also erst am Schluss. Dasselbe gilt für Vignetten.
Effekte kopieren. Wenn die Änderungen den Vorstellungen des Fotografen entsprechen, lassen sie sich kopieren und auf andere Fotos übertragen – allerdings auf eine ziemlich umständliche Weise: Zuerst muss auf das zweite Bild ein pro-forma-Effekt angewendet werden, bevor sich die kopierten Anpassungen übernehmen lassen.
Neue Filter. Der Fokuseffekt überführt das Bild in die Unschärfe, wobei der Verlauf kreisförmig oder linear gesetzt werden kann. Tonal Contrast verbessert gezielt den Kontrast in den Lichtern, Mitteltönen und/oder Schatten. Glamour» Glow wiederum entzückt die Damen, falls diese gerne wie weichgezeichnete Elfen aussehen.
Perspektivische Korrektur. Stürzende Linien lassen sich ebenfalls korrigieren. Leere Flächen werden anschliessend automatisch aufgefüllt, allerdings mit wenig überzeugenden Resultaten. Meistens muss das Foto anschliessend beschnitten werden.
Punktkorrektur. Kleine Fehler und Hautunreinheiten lassen sich gezielt eliminieren.

Fazit

Snapseed ist kaum mehr wiederzuerkennen, allerdings war eine Aktualisierung überfällig. Die App eignet sich nicht nur für kleine Effekthaschereien, sondern erfreut auch ambitionierte Fotografen, die ihre Bilder von der «grossen» Kamera auf das Mobilgerät übertragen. Die Bedienung über Gesten ist fast durchwegs gelungen und sehr intuitiv gelöst. Allerdings sorgen die zahlreichen Fingerspiele auch dafür, dass die Verwendung auf dem Tablet deutlich mehr Spass macht.
Snapseed 2.0 kann kostenlos für iOS (universal) und Android geladen werden. Das freundliche Preisschild und die umfassenden Möglichkeiten sind Gründe genug, um der App das Prädikat «Pflichtdownload» anzuheften.

Testergebnis

Filter, Funktionen, Bedienung
Keine Verwendung als iOS-Extension

Details:  Ab iOS 8.0, ab Android 4.1, Deutsch

Preis:  kostenlos

Infos: 
https://itunes.apple.com/ch/app/snapseed/id439438619?mt=8

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