News 30.09.2014, 11:04 Uhr

Alternative Internetabos

Eine Zwickmühle: Die Swisscom setzt bei Internetabos nur noch auf Triple-Angebote mit Zwangs-TV. Wie ist die Tendenz bei anderen Anbietern? Und wie finde ich möglichst schnell günstige Alternativen?
Wer als Neukunde bei Swisscom ein Internetabo will, muss eines der neuen Kombipakete wählen. Diese Kombipakete basieren auf Internet, Telefonie und Swisscom TV. Auch wenn ein Kunde kein TV-Abo benötigt – die TV-Option ist bis aufs günstigste Grundangebot «DSL mini» seit einer Umstellung von Mitte September in allen Paketen enthalten. Die Swisscom argumentierte, der Entscheid sei auf die starke Nachfrage der Kunden zurückzuführen, die angeblich mehr Produkte aus einer Hand wünschten. Ausschlaggebend sei eine «Vereinfachung des Angebots» gewesen. Was aber, wenn z.B. Kunde ein Internet-Speed-Upgrade will und kein TV-Abo benötigt? Die Swisscom-TV-Box dient dann bestenfalls als Staubfänger im Bücherregal. Telco-Experte Ralf Beyeler gab sich gestern ebenso kritisch: «Dass selbst Menschen, die kein TV-Gerät haben, zu einem TV-Abo gezwungen werden, ist unverständlich und schlichtweg kundenunfreundlich.» 

Sunrise pocht auf Konfigurator

«Sunrise geht hier einen anderen Weg», betont Markus Werner, der Mediensprecher von Sunrise. Man habe diesen Sommer das Angebot im Bereich Festnetz komplett überarbeitet und das neue Produktangebot «Sunrise Home» lanciert. Statt zwischen vorgegebenen Angebotspaketen wählen zu müssen, hätten Kunden mit Sunrise Home die freie Wahl: «Sie können ihr ganz persönliches Wunschpaket bestehend aus Festnetztelefonie, Internet und Digital-TV individuell zusammenstellen», sagt Werner. «Natürlich besteht auch die Möglichkeit, ein Internetangebot ohne ein TV-Angebot zu buchen», hebt Sunrise hervor. 

Kabelbetreiber wollen an Einzelabos festhalten

«Wir stellen fest, dass wir mit den gegenwärtigen Angeboten gut aufgestellt sind, und dass diese bei unseren Kunden sehr gut ankommen», sagt Andreas Werz von UPC Cablecom. Wir sind uns sicher, dass wir in absehbarer Zeit nichts Grundlegendes an den Abomodellen umstellen werden, betont Cablecom.
Quickline, die Nummer Zwei im Schweizer Kabelmarkt ist ähnlicher Ansicht: «Quickline bietet aktuell und wird auch zukünftig Internetabos als Einzelprodukte anbieten», meint Jacqueline Blaser, Teamleader Communications der Quickline AG. Gleichwohl räumt Quickline ein, dass Kombipakete grundsätzlich ein breites Kundenbedürfnis abdecken. «Diesem Bedürfnis werden wir auch zukünftig nachkommen und weiterhin Kombi-Abonnemente anbieten», hält die Sprecherin fest. «Der Kunde wird aber immer die Möglichkeit haben, einzelne Services, welche er nicht benötigt, aus dem Kombi-Abo zu exkludieren», ist Quickline überzeugt. 

Bedarf nach differenzierten Einzelabos ist da

Viele Schweizer wollen überdies besonders schnelle Internetzugänge. Das glaubt zumindest Fredy Künzler, der CEO des Internetproviders Init7. «Seit wir ein neues Fiber-Angebot lanciert haben, haben wir seit vier Monaten doppelt so viele Fiber-Kunden als ADSL- bzw. VDSL-Kunden», meint der CEO von Init7. 
Das würde zumindest erklären, dass Kunden, egal ob ADSL, Kabel oder Fiber, durchaus eine differenzierte Palette an Einzel-Internetabos suchen.  

Andere Internet-Abos finden - wie? 

Ein Tipp: Um günstige Internetangebote zu finden, kann es sich lohnen, regionale Anbieter mit besseren Konditionen zu suchen. Zu Hilfe nehmen kann man sich z.B. die Suchdienste www.providerliste.ch oder www.cablemodem.ch. Leider gibt es kein einheitliches Suchportal, bei welchem, ausgehend vom Standort, sämtliche lokale Anbieter abgesucht werden könnten. Ganz selbständige regionale Anbieter wie z.B. die Sasag in Schaffhausen gibt es eigentlich nur noch wenige. Die meisten regionalen Anbieter sind entweder Reseller der Swisscom oder der Finecom-Gruppe. Wer über providerliste.ch unter dem Tab «Internetzugang» einige passende Abos gefunden hat, kann in einem zweiten Schritt weitere Vergleichsportale wie etwa den Rechner von dschungelkompass oder das Vergleichsportal Comparis zurate ziehen.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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PC-John
30.09.2014
... Ich werde wechseln und bin mir ggf. bewusst dass das Mobile Netz ggf. etwas schlechter sein könnte. Aber mal ganz ehrlich. Sind wir so wichtig dass wir 365 / 24 erreichbar sein müssen? ... Nein, die 365/24 -Erreichbarkeit ist nicht zwingend, aber: Diese Ausfälle ereignen sich meist zu Spitzen-Geschäftszeiten, wenn du darauf verzichten kannst, nur zu! Ich halte es aber folgendermassen: Wenn ich einen Anbieter von Irgendwas 3 mal hintereinander nicht erreiche, dann hat es bestimmt einen nächsten. Eine gute Kommunikation ist heute das A und O für einen Betrieb, auch für jede KMU. Mit dem Erhalt eines Auftrages ist es aber noch nicht getan, es hat jeweils noch viele weitere Punkte zum abklären/besprechen. Auch hier verhärtet eine schlechte Kommunikation die Fronten, vor allem bei Garantiearbeiten. Jedem das Seine. Schon klar, derzeit bietet Sunrise massgeschneiderte Lösungen an, kommt dort aber ein neuer CEO, so wird zuerst der Name geändert, dann das Firmen-Logo, und dann die Angebote gestrafft. Ob ein neuerlicher Wechsel dabei nicht teurer kommt als das bisher Eingesparte, wird sich dann zeigen. PC-John

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warp99
30.09.2014
Aber da muss nicht mal ein neuer CEO kommen! Swisscom und der Ärger beginnt. Spass beiseite, ich kann aber bis das kommt sparen, oder?

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PC-John
30.09.2014
... Spass beiseite, ich kann aber bis das kommt sparen, oder? Aber bitte schön doch, es ist nicht meine Firma. Viele lästern über die Swisscom, wer ist schon fehlerfrei? Die Summe macht es einfach aus, und die Fachkompetenz dahinter. Auch ein Support-Mitarbeiter merkt rasch, ob ein Laie anruft und nervt, oder ein Fachmann klar die Fragen stellt. Und dann kommt es noch drauf an, ob du an der Helpline nur an die Telefonzentrale gelangst, welche dann ein Support-Ticket erstellt, und einen Rückruf in Aussicht stellt. PC-John

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smirnoff_
01.10.2014
Ich bin in die Offensive gegangen. Mein Vergleich für unseren KMU-Betrieb: 1x Festnetz mit ISDN Multiline mit 3 Nummern und 2 Kanälen 1x VDSL mit mind 40'000 kbit's 1x fixe IP für VPN 2x mobile Abos mit Flat und 1Gb Menge 2x mobile Abos mit 500mbit's Preisersparnis zwischen Swisscom und Sunrise sagenhafte 138.-- Stutz pro Monat Das macht 1'656.-- pro Jahr. Ich denke wir müssen nicht mehr alles hinnehmen was die Swisscom dem Kunden aufzwingt. Es wird Zeit der Swisscom mal die rote Karte zu zeigen. Diese Unternehmung schreibt jedes Jahr fette Gewinne auf Kosten von uns unwissenden Konsumenten. Jetzt reicht es! Ich werde wechseln und bin mir ggf. bewusst dass das Mobile Netz ggf. etwas schlechter sein könnte. Aber mal ganz ehrlich. Sind wir so wichtig dass wir 365 / 24 erreichbar sein müssen? viel Spass bei der Konkurrenz, tolle Firma, die in einem PC-Tipp seine Preispolitik diskutieren, bzw. bejammern muss. Niemand wird gezwungen, und solche Heimlichrummotzer, braucht die Swisscom nicht. Wenn Sie nur etwas Charakter hätten, würden sie kündigen ohne zu jammern und vor allem würden sie in einem halben Jahr alles bedauern. Von 100% Handywechslern kommen über 70% zurück.

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warp99
02.10.2014
Man sieht Sie sind Angestellter oder gar noch Student, der sich nicht um jeden Auftrag kümmern muss, an dem der Konkurrenzkampf nicht bewusst ist in dem gewisse Berufszweige stecken. Man arbeitet ein bisschen und ds Geld kommt pünktlich Ende Monat in grossen Massen rein. Das ist auch eine typische SP Antwort! Bei uns zählt jeder Rappen. Wir Kleinunternehmen weisen keine Bonis in Millionenhöhe aus. Wir haben auch keine 5 Wochen Ferien und Dienstaltersgeschenke. Nein wir spielen am Freitag auch nicht Golf oder gehen nach einem Termin um 14:15 nicht mehr ins Büro. Wir arbeiten selten weniger als 12 Std. und Samstag vielfach auch noch. So sieht die Realität aus mein Guter. Nicht allen wird das Geld in den Arsch hineingeblasen wie den Bänkern, den Versicherungsangestellten, IT-Gurus oder Angestellten in Chemie und Handel. Immer zuerst Nachdenken bevor man sein unüberlegte Meinung kund tut. Die Swisscom schreibt extrem fette schwarze Zahlen bei dem 70% in die Staatskasse fliessen. Der CEO hat einen fetten 6 stelligen Lohn der fast an der 7. Stelle kratzt. Arbeitet sicher nicht mehr als 7 St. im Tag und hat alle Spesen gedeckt. Darum und genau darum sind andere Firmen zu berücksichtigen. Wir Kleistunternehmer haben die Schnauze von den Grosskotzern voll. Wenn ich was im Unterakkord zu vergeben habe, dann geht das an ein Kleinunternehmen nie an einen Grossen. Aber dies ist hier nicht das Thema, sondern die Politik von Swisscom, capito?

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Gaby Salvisberg
02.10.2014
Könnt Ihr auch hier bitte zu einem sachlichen Ton ohne persönliche Beleidigungen zurückkehren oder muss ich den Thread schliessen? Gruss Gaby

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warp99
02.10.2014
Liebe Gaby Sag das dem Herrn mit dem hochprozentigen Namen. Wir alle diskutierten "sachlich" um die neusten Facts vom rot/blauen Riesen. Da kam der Herr mit persönlichen Beleidigungen, welche im übrigen nicht nur in diesem Tread stattfanden! Am Besten schmeisst man solche Typen ganz raus. Ich selber als PC-Tipp Abonnent darf meine Meinung äussern wenn diese wie hier sachlich begründet ist und ich nicht mal der einzige bin, welchem das auffällt. Gruss Warp

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Gaby Salvisberg
02.10.2014
Hallo Warp Sag das dem Herrn mit dem hochprozentigen Namen. Erstens: mit «Ihr» war in erster Linie «Smirnoff_» gemeint Zweitens: Keine Bange, ich habs ihm schon längst gesagt, inkl. Verwarnung. Nun bitte aber zurück zum Thema, welches sich um Internetzugangsanbieter abseits von Swisscom dreht. Gruss Gaby

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warp99
03.10.2014
Danke! Kurz noch das "Neuste" Ich habe gestern "endlich" meinen angeblichen Kundenberater am Ohr. Habe ihn auf die Preispolitik von SC angesprochen und dass SC im Abstand zu den Mitbewerbern 50% teurer ist. Die Antwort: Dann müssten wir Ihre Produkte optimieren. Okay was optimieren wir? Warten Sie mal, ja hmmmm eigentlich sind sie schon ihren Bedürfnissen bestens eingestellt, hmm Ja wir können da nichts machen. Fact: SC will Kunden verlieren. Es ist denen leider egal dass sie 50% teurer sind. Ist SC auch besser?? Ich muss zuhause UPC verwenden da ich in der Pampa wohne. Habe Internet, Telefon bei denen. TV glotze ich über meine grosse Schüssel. Ich hatte in den letzten 7 Jahren keine Problem mit UPC. Immer nett und kompetent. Auch wenn die Preise purzeln, dann rufe ich wieder an und sie sagen: Ja sie haben ein altes Abo. Wir passen es sofort an und sie bekommen noch ein halbes Jahr zum halben Preis. Aha, geht doch. Und weil sie 2 Produkte nutzen gibt es noch einen Preisnachlass. Bei der letzten Anpassung bekam ich einen höhere Bandbreite zum gleichen Preis. Warum kann das SC nicht? Ist doch keine Hexerei. Bei Anruf Rabatt und Anpassen an die Gegebenheiten der Mitbewerber. Das gäbe doch mehr Kunden und dadurch trotz tieferer Preise mehr Umsatz. Meine Tochter telefoniert mit SR, und die Netzabdeckung ist in etwa gleich wie bei SC, manchmal sind die besser manchmal die anderen. Nur um 50% günstiger als ich. Alle können das nur SC nicht.

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Masche
04.10.2014
Warten Sie mal, ja hmmmm eigentlich sind sie schon ihren Bedürfnissen bestens eingestellt, hmm Ja wir können da nichts machen. Genau das höre ich auch immer von den Leuten, welche mir irgendwelche Abos andrehen wollen. Meine Situation ist folgende: Ich habe für Internet von Swisscom Infinity (das ursprüngliche, nicht das, was Swisscom gegenwärtig unter diesem Namen anbietet) und für das Handy Sunrise Prepay und bin damit immer gut gefahren. TV brauche ich nicht, da ich Wilmaa Premium habe, wenn ich etwas sehen will. Swisscom fürs Handy kommt für mich deshalb nicht in Frage, da ich zu Hause fast keinen Empfang habe, obwohl ich nicht in der Pampa sondern in einer grösseren Schweizer Stadt wohne. Bei meinem Geschäftshandy (natürlich Swisscom) habe ich die automatische Providerwahl abgeschaltet, da ich sonst zu Hause ständig im nahen Ausland eingewählt würde, was für meinen Arbeitsgeber unnötige Roamingkosten verursachen könnte. Bräuchte ich jetzt Internet, wüsste ich wirklich nicht, was ich wählen sollte. Bei Swisscom bekäme ich für einen höheren Preis eine schlechtere Leistung (15 statt 20 Mbit/s). Wollte ich die gleiche Leistung haben, müsste ich massiv mehr bezahlen und könnte das trotzdem nicht ausnutzen, weil meine Telefonleitung maximal 22 Mbit/s zulässt und Swisscom keine Anstalten macht, dies zu ändern. Da mein Modem in die Jahre gekommen ist und manchmal seine Macken hat, mache ich mir Sorgen, wie es bei einem Ausfall weiter gehen würde. Ich bin deshalb auch dauernd auf der Suche nach Alternativen doch bisher wurde ich nicht befriedigend fündig. Kabel ist keine Alternative, da keines vorhanden. Das Quartier, in dem wir wohnen ist zwar verkabelt. Als vor Jahren der Kabelbetreiber die Kabel verlegte, wollten sie unbedingt durch unseren Garten mit altem Baumbestand. Wir wären prinzipiell damit einverstanden gewesen, wollten aber die Auswirkungen auf die Bäume durch einen Fachmann abklären lassen. Zu dem Termin mit dem Kabelbetreiber und dem Förster, den wir dazu vereinbart hatten, blieb aber der Kabelbetreiber fern und wir haben nie mehr was von ihm gehört. Es gibt für mich daher eigentlich nur zwei Alternativen: 1. Infinity behalten und ein neues Modem besorgen. Hat jemand Erfahrung damit, ob Swisscom da mitmacht? Wenn ja, wird man dann gezwungen, auf All IP zu wechseln? Oder wäre es besser, selber ein Modem zu kaufen (z.B. eine Fritzbox)? Wenn Fritzbox, dann welches Modell, das auch für All IP gerüstet ist? 2. Das Abo wechseln (Swisscom oder ein anderer). Zwei weitere Fragen hätte ich noch: 1. Wie ist das mit den Telefonanschlussgebüren (EconomyLINE). Kommen die bei Swisscom noch zum VIVO Abo hinzu oder ist das inklusive? Man findet dazu leider nichts auf der Homepage von Swisscom. 2. Bis 2017 sollen alle Kunden von Swisscom auf All IP umgeschaltet werden. Erhält man dann automatisch ein neues Modem? Und damit auch ein neues Abo? Oder kann man weiterhin Infinity nutzen?