News 28.04.2017, 10:37 Uhr

Hands-on: «EVE: Valkyrie»

So geht Immersion. Wir haben auf dem CCP-Fanfest den neuen Modus Groundrush des VR-Actionspiels ausprobiert.
Als Top Gun im Weltraum bezeichnen die Entwickler das VR-Spektakel «EVE: Valkyrie», das für die drei grossen VR-Plattformen Oculus Rift, HTC Vive und PlayStation VR zur Verfügung steht. Auf dem diesjährigen Fanfest der isländischen Software-Schmiede CCP konnten wir das kostenlose Inhalts-Update Groundrush ausführlich anspielen. 
Aus dem All auf die Oberfläche eines Planeten: Im Inhalts-Update Groundrush geht es in rasantem Tempo durch enge Canyons

Eine Mischung aus Wing Commander und Ace Combat

Andrew Willens, Chefdesigner von «EVE: Valkyrie», ist schon lange im Software-Geschäft und konnte für das Design und die Spielmechanik des rasanten Shooters auf die eigene Erfahrung als Hardcore-Gamer zurückgreifen. Spiele aus seiner Jugend wie Wing Commander, Ace Combat, Descent und Pilotwings haben die Entwicklung entscheidend beeinflusst. Wichtig war es Willens und seinem Team, ein Spiel zu realisieren, das keine lange Einarbeitungszeit benötigt. Keine hochkomplexen Mechaniken und steilen Lernkurven sollten Spieler daran hindern, sich mit der immer noch frischen VR-Technologie auseinanderzusetzen. Aus diesen Überlegungen resultiert auch die zusammengedampfte Bedienung, die eine Steuerung mit nur einem Stick oder Joypad erlaubt: Ein Knopf zum Schiessen, einer für Abwehrmassnahmen, wenn das eigene Raumschiff ins Visier des Gegners gerät, abbremsen, Turbo zünden, die Zweitwaffe aktivieren und zum Ausweichen eine Rollbewegung. Gezielt wird mit blossem Blick auf den Feind. Das geht schnell in Fleisch und Blut über. 
Bei den actionreichen Team-Deathmatch-Duellen müssen Sie sehr gut aufpassen, nicht auf dem Boden des Eisplaneten zu zerschellen

Ein unglaubliches Gefühl von Weite

Wenn Sie bislang noch keine Erfahrung mit dem virtuellen Cockpit eines Valkyrie-Raumschiffs gemacht haben, kurz ein paar Worte zum Spiel: Die Geschichte von «EVE: Valkyrie» spielt zwar im gleichen Universum wie «EVE: Online», dem hochkomplexen Sci-Fi-MMORPG, von Fans liebevoll auch spielbare Excel-Tabelle genannt, hat aber keinerlei storytechnischen Berührungspunkte mit dem Weltraum-Epos. Sie sind ein Pilot der Valkyrie, einer Söldnertruppe, die für Geld einfach jeden Auftrag annimmt und sich besonders gern mit anderen Fraktionen Luftkämpfe um fette Beute liefert. Mehr Hintergrund braucht es auch nicht, um für einen Ausflug ins All zu motivieren. Und der beginnt definitiv mit einem Wow-Effekt, wenn Sie zum ersten Mal durch die Scheiben des Cockpits den erstaunlich realen Eindruck von der Weite des Alls bekommen.
Auf dem CCP-Fanfest in Island konnten wir erstmals die «EVE: Valkyrie»-Erweiterung Groundrush exklusiv anspielen
Sie entdecken Planeten in der Ferne, steuern durch dichte Asteroidenfelder, weichen Trümmerteilen aus und fliegen an einer riesigen Raumstation entlang. Schön: Die beeindruckende Grafik entfaltet sich nicht nur auf einem High-End-PC, sondern auch auf der PlayStation VR, vorausgesetzt allerdings, Sie nennen eine PS4 Pro ihr Eigen. Die Standard-PS4 kommt mit der aufkommenden Rechenlast nicht sonderlich gut klar und bietet Fliegengitter und verschwommene Anzeigen statt knackscharfer Sci-Fi-Immersion. 

Spielmechanik eines First-Person-Shooters

In schicken Glaskabinen im Cockpit-Design konnte unser Redaktor Ulrich Wimmeroth die PS4-Pro-optimierte Version ausprobieren
Gespielt wird gegen computergesteuerte Gegner oder wahlweise gegen menschliche Piloten im PvP-Modus. Es gilt, Weltraum-Frachter zu begleiten und vor Angriffen zu schützen, im Überlebensmodus Wellen an AI-Gegner auszulöschen oder sich mit einem gegnerischen Team rasante Dog-Fights im Modus Deathmatch zu liefern. Dazu stehen Ihnen mit Fighter, Heavy und Support drei Raumschiffklassen zur Verfügung, die sich erfreulich unterschiedlich spielen. Und es ist ein völlig anderes Spielgefühl, ob Sie nun mit einem wendigen Jäger, der bereits nach wenigen Treffern Ihren VR-Avatar in den virtuellen Tod schickt oder mit einem schwer gepanzerten und mit dicken Schutzschilden ausgestatteten Heavy in die Schlacht ziehen. Oder vielleicht sind Sie eher der Heilertyp und halten sich mit einem Support-Raumer vom Kampf fern und unterstützen lieber Ihre Kameraden. Irgendwie klingt das alles nach traditionellen FPS und den Klassen eines Onlinerollenspiels. Kein Zufall, wie Willens bestätigt: Die Mechaniken von First-Person-Shootern haben bei der Entwicklung Pate gestanden, weil es sich dabei um bekannte Spielelemente handelt und somit die Zugänglichkeit zum VR-Erlebnis deutlich erleichtert wird. 
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Unter den Wolken und Fazit



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.