Tests 30.11.2012, 04:50 Uhr

Test: BenQ G1

BenQ hat mit der G1 eine Kamera eingeführt, die zwar wenig kostet, aber trotzdem mehr sein will als ein gewöhnlicher Knipser.
BenQ hat mit der G1 eine Kamera eingeführt, die mehr sein will als ein gewöhnlicher Knipser. Trotz eines sehr günstigen Listenpreises von nur 249 Franken bietet die G1 ein Objektiv mit Anfangslichtstärke F 1,8, einen hochauflösenden beweglichen Bildschirm und manuelle Kontrollmöglichkeiten.
Die Kamera verfügt über ein Moduswählrad, ein Multifunktionsdrehrad, und das bei Kompaktkameras übliche Dreh- und Klickrad. Diese Elemente lassen sich ohne Anlaufschwierigkeiten bedienen, denn am Bildschirm wird jeweils gleich angezeigt, welche Funktion die beiden Räder zurzeit inne haben.
Der Bildschirm ist drehbar und um 180 Grad ausklappbar. Er steht im eingeklappten Zustand leicht vor. Durch diesen Bildschirm ist die Kamera etwas grösser als die meisten Kompaktkameras, trotzdem ist er ein Pluspunkt: Er spiegelt auch in der Sonne kaum und hat mit 920'000 Pixeln eine hohe Auflösung.
Schon bei 100 ISO ist die Bildqualität nicht gerade überragend
Trotz des lichtstarken Objektivs eignet sich die Kamera schlecht zum Fotografieren bei wenig Licht. Hauptgrund dafür ist der sehr kleine Sensor (1/2,33 Zoll), der schon bei 100 ISO leicht rauscht. Die G1 bietet weder RAW-Format noch die Möglichkeit, die Rauschunterdrückung zu justieren. Im Telebereich ist die Lichtstärke nicht mehr vorhanden (F 4,9). Die Automatik hält dort die ISO-Empfindlichkeit weiterhin tief, was zu langen Belichtungszeiten und verwackelten Aufnahmen führt.
HDR-Bild: Der Himmel ist überbelichtet
Der kleine Sensor dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Kamera Mühe hat mit grossen Helligkeitsunterschieden. So treten sehr oft partielle Überbelichtungen auf. Dies passiert übrigens sogar bei der eingebauten HDR-Funktion. Damit diese einigermassen brauchbar wird, muss man zuerst auf einen sehr hellen Punkt vorfokussieren, um die Automatik zu überlisten.
Durch die variable Lichtstärke verändert sich die Blendenzahl auch im A-Modus, wenn man zoomt. Das ist nichts Ungewöhnliches, das geht bei maximaler Blendenöffnung nicht anders. Doch die BenQ G1 tut dies auch dann, wenn es sehr wohl anders ginge. Stellt man im A-Modus im Weitwinkel auf F 5, schliesst die Kamera die Blende beim Zoomen bis auf F 8,4. Das ist nicht der Sinn einer Blendenvorwahl. Ausserdem merkt sich die Kamera die Blendeneinstellung nicht, wenn man sie ausschaltet. Im manuellen Modus schaltet die Blende nach einer gewissen Zeit auf einen anderen, scheinbar zufälligen Wert. Somit ist auch dieser Modus unbrauchbar.
Fazit: Als gewöhnliche Kompaktkamera ist die G1 durchaus brauchbar. Doch die Erwartungen an eine High-End-Kompakte erfüllt sie eindeutig nicht.

Testergebnis

Bildschirm, Preis
Mittelmässige Bildqualität, HDR-Modus, Fehler im A- und M-Modus

Details:  14 Mpx, Full HD, 4,6-fach-Zoom (24-110 mm entspr. Kleinbildformat), beweglicher 3-Zoll-Bildschirm, 114 x 62,5 x 25,5 mm

Preis:  Fr. 249.–

Infos: 
www.benq.ch

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Autor(in) David Lee



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