Kommentar 15.01.2010, 07:00 Uhr

Papier und Bleistift im Test

Immer neue Erfindungen helfen uns dabei, unsere Produktivität und Kreativität zu steigern. Heute testet PCtipp für Sie Papier und Bleistift.
Diese Kolumne schreibe ich auf Papier. Ich habe nämlich den Verdacht, dass man auf diese Weise viel besser denken kann, als wenn man in den PC-Bildschirm glotzt. Nun will ich ausprobieren, ob das stimmt.
Obwohl Papier wenig Infrastruktur braucht, bin ich dafür schlecht ausgerüstet: An meinem Arbeitsplatz gibts keinen Radiergummi, und der Schrank mit Büromaterial scheint nicht mehr mit regelmässigen Updates versorgt zu werden. Der Bleistift, denn ich benütze, hat den Aufdruck «PCtip», stammt also noch aus Zeiten vor der Rechtschreibreform.
Die meisten Menschen stimmen der Behauptung zu, dass Papier für die Augen angenehmer ist als die Leuchtstoffröhre, oder zumindest eine willkommene Abwechslung vom starren Starren. Aber da ist noch etwas anderes: Beim Schreiben von Hand blickt man von oben herab auf das Geschaffene, am PC dagegen blickt man ängstlich geradeaus oder gar hinauf, die Körperhaltung gleicht der eines Erdmännchens kurz vor der Flucht in den Bau. Dass dies gewisse Auswirkungen auf die Gedankengänge hat, schliesse ich nicht aus.
Sicher, das Bleistiftgekritzel ist langsamer und mühsamer als mit der Tastatur, aber das ist nicht nur schlecht. Es zwingt zur Disziplin: erst denken, dann schreiben. Und vor allem: sorgfältig zu Ende denken. Papier ist ausserdem die stabilste Plattform überhaupt, keine Abstürze, keine Nervmeldungen, keine Malware, sie ist ferner kostengünstig und verbraucht wenig Strom. Das Benutzerinterface ist auch für Anfänger leicht verständlich.
Fazit: Für den Alltag brauchbar, aber nur zwischendurch. Zur Abwechslung, zur Entspannung der Augen, zum konzentrierten Nachdenken, für Brainstorming. Insgesamt ist der PC aber produktiver.
So, und jetzt muss ich das alles noch abtippen.

Testergebnis

Geringer Stromverbrauch, ergonomisch, stabil, augenschonend, günstig
Langsam, mühsamer Datenaustausch

Details:  Plattformunabhängig, 297 x 210 mm

Preis:  ca. 90 Rappen

Infos: 
In der nächsten Papeterie

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Autor(in) David Lee



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