News 11.04.2014, 10:32 Uhr

2015 ist Schluss mit Analog-TV bei UPC Cablecom

Das Bakom hat schon letztes Jahr entschieden: Ein Grundangebot an Analogsendern muss nur noch bis Ende 2015 bestehen. Jetzt ist es definitiv: UPC Cablecom startet eine frühzeitige Kampagne. Am 3. Juni erfolgen die letzten grösseren Umstellungen im Analogbereich.
UPC Cablecom gab an der heutigen Pressekonferenz die letzten Schritte zur vollständigen Digitalisierung der TV-Landschaft Schweiz bekannt. Dabei geht es der Kabelnetzbetreiberin vor allem um die frühzeitige Bekanntgabe und Sensibilisierung zum Digital-TV-Umstieg. Ab dem 3. Juni 2014 passt UPC Cablecom das analoge Grundangebot ein letztes Mal an. Nur noch 17 Sender werden ab dem Juni weiterhin analog ausgestrahlt, dafür neun weitere HD-Sender ins unverschlüsselte Digital-Grundangebot aufgenommen.
Nutzern von Flachfernsehern, die mit nur einem DVB-T-Tuner ausgestattet sind, oder Nutzern älterer Röhrenfernsehern, stellt die UPC Cablecom gratis einen Digital-Analog-Wandler zur Verfügung. Von den älteren Röhrenfernsehern kämen schätzungsweise noch etwa 8 Prozent in Schweizer Haushalten zum Einsatz. UPC Cablecom vermutet, dass es sich dabei vor allem um Senioren handelt. Um älteren Kunden zusätzlich Hilfstellung zu bieten, spannt UPC Cablecom mit Swisscable und Pro Senectute zusammen, um frühzeitig enstprechende Kampagnen zu lancieren. Selbst Kunden, die sich nicht von ihrem Röhrenfernseher trennen wollen, dürften gratis eine spezielle Analog-Digital-Wandlerbox mit Scart-Ausgang beziehen. Allerdings ist das Bild dann logischerweise nicht ganz so optimal wie auf einem neueren HD-Fernseher.
Laut UPC Cablecom hätten moderne HD-Fernseher mit integriertem DVB-C-Wandler den Markt mittlerweile fast vollständig penetriert. Am 3. Juni werden von den 25 analogen Sendern nur noch 17 Sender parallel im Analog- und Digital-Kanalspektrum ausgestrahlt.  Abgeschaltet werden am 3. Juni die SRG-Programme der anderen Sprachregionen (RTS Un, RTS Deux, RSI La 1, RSI La 2) sowie ORF eins, Arte, 3sat und Star TV, wie UPC Cablecom mitteilte.
«Gleichzeitig wird das digitale Angebot auf mehr als 65 Kanäle ausgebaut, 36 davon in garantierter HD-Qualität», sagt Andreas Werz, der Mediensprecher von UPC Cablecom. Hinzu kommen fünf neue digitale Sender und 9 Sender in HD-Qualität.
Das unverschlüsselte Programmangebot von UPC Cablecom ist für 29 Franken frei mit allen zeitgemässen Fernsehgeräten (mit integriertem DVB-C-Empfänger) ohne Settop-Box empfangbar. Kunden ohne Settop-Box müssen, je nach Fernsehgerät, ab dem 3. Juni einfach einen neuen Sendersuchlauf starten.
Nach 2014 wird die parallele Verbreitung von Analog- und Digital-TV eingestellt. Das genaue Datum ist noch nicht bekannt.
Wichtigste Informationen zu den Änderungen am 3. Juni 2014 sind auf upc-cablecom.ch/change einsehbar.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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gucky62
12.04.2014
Von diesen analogen Aufzeichnungsgeräten gibt es noch mehr als genug. Aber geradediese will man schnellstmöglich weg haben, den diese kann man nicht wirklich wie bei allen digitalen Recordern kontrollieren und die bösen Zuschauer können auch noch Kopien an andere geben.:( Mag jetzt sarkastisch udn verschwörerisch scheinen, aber ist auch noch ein, wenn sicher nicht allzu relevanter zusätzlicher Grund wieso man analog TV auch gerne loswerden will. Der Content-Inhaber und der Content-Verbreiter haben da deutlich weniger Möglichkeiten die Aufzeichnung und Weitergabe zu unterbinden. Und die Industrie kann wieder neue Geräte verkaufen..... Der Hauptgrund ist schon die im Kabelnetz nun einmal begrenzten Kapazitäten die bei digitaler Signalverbreitung ein mehrfaches zulassen. Gerade für ältere Leute ist es aber oft ärgerlich. Gruss Daniel

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Wichtelzwerg
14.04.2014
Nicht nur ältere Menschen schauen Analog. Ich schau praktisch kein Fernsehen, gelegentlich mal den Kassensturz oder eine Dokumentation. Nicht wofür ich Fr.29.--/Monat bezahlen möchte und 65 Sender davon viele Ausländische brauche ich gar-nicht. Auf Privatfernsehen verzichte ich ganz, denn die sind inzwischen nur noch Werbefernsehen mit Film Beilage. Serien schaue ich mir inzwischen nur noch im Internet im stream an. Ohne lästige Werbeunterbrechungen und auch ohne Monate und Jahre auf die nächste Folge/Staffel warten zu müssen. Und so lange dies in der Schweiz legal ist, werde ich es weiter nutzen. Aber wenn die jetzt im 2015 das Analog-TV abschalten heisst das doch dann das ich ab 2015 keine Billag mehr bezahlen muss. Ich meine kein Fernsehen-Angebot das genutzt werden kann ohne Digital-Reciver den ich nicht habe und auch nicht will. So sollte das Thema Billag für mich ab 2015 erledigt sein?

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Pagnol
14.04.2014
Für die Billag ist es völlig egal, wie du das Fernsehsignal empfängst. Eine "betriebsbereite Empfangsanlage" genügt für die Beitragspflicht. Und das kann heute alles Mögliche sein. Ein Smartphone reicht bereits.

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Lunerio
14.04.2014
Na dann muss die Oma mit der Opa halt mit dem Enkelkind schauen, was man ändern müsste. Für Fernseher ohne DVB-C braucht es einen Digital -> Analog Umwandler, welches UPC Cablecom "gratis" vermietet. Für Fernseher, die bereits DVB-C nutzen, könnte man, falls noch nicht erledigt, mit DVB-C nach Sender absuchen (Konfiguration findet man im Netz) und dann hat man es. Und sonst wartet man halt 1-2 Tage auf dem Päckli mit dem Umwandler. Wenn man mit "nur" Analog genug Sender hatte, dann kann man doch einfach auf das digitale Grundangebot zurückgreifen. Bei Swisscom gibt es das, wenn man Internet oder Telefon Kunde ist. Bei Cablecom gibt es das, wenn man den Kabelanschluss hat, dann hat man die Möglichkeit die 60 Sender zu schauen, wo man halt nur den Kabelanschluss zu bezahlen hat. Wenn man den bezahlt, also sprich wenn man bereits Kunde ist und z.B. nur Internet/Telefonie hat, dann hat man, wie im oberen Abschnitt schon erwähnt, seit einiger Zeit die Möglichkeit, die digitalen Sender abzusuchen.

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Pagnol
14.04.2014
Analog Umwandler, welches UPC Cablecom "gratis" vermietet. Ich hätte da eine Anschlussfrage: gibt es so einen Digital-analog-Umwandler in der Schweiz auch auf dem freien Markt zu kaufen? Nur für den Fall, dass man dem Cablecom-Kästli qualitativ nicht so ganz traut.

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Lunerio
15.04.2014
Uh. Das müsste man UPC-Cablecom wohl selbst fragen. Vielleicht bedarf es an eine spezielle Firmware und somit können keine andere Geräte verwendet werden. Ob dem so ist, weiss ich nicht. Das Kästchen ist nicht wirklich gut muss ich aber zugeben. Ich hab seit der Installation des Kästchens starkes Grundrauschen im Sound, was einfach nur stört. Sonst funktioniert er gut. Man kommt mit Coax rein und geht mit Scart weiter. Mehr hat es nicht. Naja so DVB-C Kästchen sind nicht sonderlich billig. Ab 100.- fängts an. Wenn du mehr Anschlüsse brauchst, dann müsstest du dich halt über so einen entscheiden. Vielleicht am besten ein Gerät das alles kann. Also DVB-S und DVB-S2. Mit Karte, etc. Das kommt dann auf ca. 150-200 Franken. Dafür hat man wohl auch qualitativ was besseres.