News 30.08.2012, 14:54 Uhr

Google plant YouTube-Objekterkennung

YouTube-Videos werden Betrachter schon bald mit Werbelinks zu den gesehenen Inhalten versorgen - dank automatischer Erkennung von Objekten.
YouTube-Videos werden Betrachter schon bald mit Werbelinks zu den gesehenen Inhalten versorgen. Darauf deutet das soeben erteilte Patent «Automatic large scale video object recognition» von Google: Lebende und nicht-lebende Objekte in Videos werden anhand typischer Merkmale identifiziert und mit Daten einer Vektordatenbank abgeglichen, ehe ihnen ein Name zugeordnet wird. Die Beschlagwortung (Tagging) der Inhalte durch den Autor könnte somit überflüssig werden.
Videos als Werbeflächen
Bislang konzentrierte sich Objekterkennung auf statische Bilder - wie etwa Facebook Gesichter auf Fotos erkennt oder Googles «Goggles» Gegenstände, wobei im Bild Links auf dazu passende Webseiten geliefert werden. Die Absicht des aktuellen Patents sei dieselbe, urteilt Horst Bischof, Leiter des Instituts für maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz: «Alles, was kommerziell interessant ist, kann somit in Videos künftig automatisch getaggt werden - Weinflaschen oder Autos etwa.»
Neu sei am Patent die hohe Geschwindigkeit des Objekt-Scans, der somit in grossem Massstab oder bei umfangreichem Videomaterial angewendet werden kann. Die Technik wird hingegen bereits seit über zehn Jahren erforscht. «Technisch wäre längst alles da, einzig die Verfügbarkeit der Infrastruktur entscheidet über die Umsetzung in der Praxis. Google hat hier dank seiner Cloud-Server de facto einen grossen Vorsprung», so Bischof. Trotz des Patents dürften auch andere Videoanbieter bald nachziehen, denn: «Es gibt mindestens fünf, sechs weitere Methoden der Objekterkennung.»
Manuelle Beschlagwortung vor dem Aus
Das Branchenportal engadget.com sieht die Erstellung von YouTube-Schlagwörtern ohne Zutun des Nutzers als «logische Verwendungsart der Technik» - dies spare beim Hochladen eines Videos Zeit. «Somit löst man das Problem, dass schlecht beschriftete Videos nie wieder gefunden werden können», so auch der Grazer Informatikexperte. Auf anderen Portalen wird ein denkbarer Einsatz in der Augmented-Reality-Brille Google Glasses diskutiert.
Text: Pressetext.com/Johannes Pernsteiner

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