News 17.08.2010, 09:31 Uhr

Demo gegen Google

Gut 100 Personen haben am Wochenende vor dem Google-Hauptsitz in Kalifornien gegen die Vorschläge des Internetgiganten zur Netzneutralität protestiert.
Nicht nur virtuell, sondern physisch haben gut 100 Personen vor dem Google-Hauptsitz protestiert. Die Demonstranten meinen, dass die Vorschläge von Google und Verizon dazu führen werden, dass im Internet eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht. Künftig werde der Inhalt von zahlungskräftigen Anbietern wie etwa Video-on-Demand-Diensten priorisiert, während die Otto-Normal-Webseite in die virtuelle Warteschlange geschickt werde, so die Befürchtung der Gegner. Vor dem Googleplex erinnerten die Demonstanten den Suchmaschinisten darum daran, seinem Motto «Sei nicht böse» (Don't be evil) nachzukommen.
«Firmen wie Google haben von einem freien und offenen Internet profitiert», gibt James Rucker von der US-Konsumentenschutzorganisation Color of Change zu bedenken. «Der von Google und Verizon vorgestellte Plan wird aber genau dies zerstören», fügt er an. Das Vorhaben interpretiert er sodann wie folgt: «Sie wollen im Grunde genommen eine kostenpflichtige Überholspur für Premium-Inhalte einrichten. Das bedeutet: Nur wer zahlt, kann das Internet des 21. Jahrhundert geniessen.»
Am Ende der Demo wurden Google-Vertreter Schachteln mit 300'000 Unterschriften von Leuten, die sich gegen die Pläne des Search-Giganten wenden, überreicht.
Nicklas Lundblad, Googles Verantwortlicher für Politik und Öffentliche Meinung, sagte anschliessend gegenüber den Medien: «Netzneutralität ist ein wichtiges Thema, das ausgiebig diskutiert werden muss. Google ist ein hartnäckiger Unterstützer eines offenen Internet. Unser Vorschlag enthält ein paar um- und durchsetzbare Schutzmassnahmen. Und das ist besser als gar kein Schutz.» Leider sei die Diskussion in letzter Zeit nicht vorangekommen, ist Lundblad überzeugt. «Unser Vorschlag bringt die Debatte wieder in Gang.»

Autor(in) David Lee




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