News 29.05.2018, 08:22 Uhr

Wissenswertes rund um die RFID-Technologie

RFID steht für Funkfrequenz-Identifikation. Dies bedeutet, dass auf automatisierte und berührungslose Weise durch die RFID-Technologie Daten les- und speicherbar sind. Und zwar mithilfe elektromagnetischer Wellen. Dabei ist kein direkter Sichtkontakt erforderlich.
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Genaue Funktionsweise von RFID

Durch Radiowellen im Lesegerät lässt sich der im Transponder vorhandene Code lesen. Dieser Transponder ist am Objekt befestigt. Dahingegen kann das Lesegerät fest installiert oder mobil sein. Jenes sendet das elektromagnetische Signal, das von der Transponderantenne empfangen wird. Von hier erfolgt die Signalweiterleitung an den Mikrochip.
Da es sich um einen codierten Chip handelt, ändert sich das Signal, bevor es an das Lesegerät zurückgesandt wird. Dies alles geschieht in wenigen Sekunden. Abhängig von der Transponderart kann die Lesereichweite einige Zentimeter bis mehrere Meter betragen. Dabei ist die Reichweite auch vom jeweils vorherrschenden Frequenzbetrieb abhängig. Es gibt drei verschiedene Frequenzintervalle:
  • Niederfrequenz (um die 125 kHz)
  • Hochfrequenz (13,56 MHz)
  • Ultrahochfrequenz (zwischen 850 und 900 MHz)
Welcher der drei Frequenzbereiche sich am besten eignet, ist von der Anwendung abhängig. Im Ultrahochfrequenzbereich sind Anwendungen störanfälliger als in den Bereichen der Hoch- oder Niedrigfrequenzen.

Wo findet die RFID Technologie aktuell ihren Einsatz?

Abhängig vom gewählten Einsatzgebiet lassen sich aktive wie passive RFID Technologien einsetzen. Während aktive Transponder per Batteriebetrieb funktionieren, dementsprechend auch grösser und teurer sind, benötigen passive Transponder keine eigene Stromversorgung. Denn diese nutzen Induktionsenergie direkt aus dem elektromagnetischen Umfeld des Lesegeräts.
Aktive RFID-Transponder finden sich unter anderem in Systemen, die der elektronischen Mauterhebung dienen. Dahingegen finden passive RFID-Transponder beispielsweise ihren Einsatz im Lagermanagement oder der Logistik.
Aktuell findet die RFID-Technologie in Bereichen wie der
  • Datenerfassung
  • Datenübertragung
  • Transport und Logistik
  • Zugangskontrolle
Anwendung.

Datenerfassung mittels RFID-Technologie

Mithilfe von RFID ist Datenerfassung in vielerlei Branchen möglich. So profitieren unter anderem
  • Gesundheitssektor
  • Einzelhandel
  • Lager- und Transportwesen
  • öffentliche Verwaltungen
  • Personaldienstleister
  • Produktionsprozesse
von der einfach zu realisierenden Kennzeichnung und Nachverfolgungsmöglichkeit. Eine Vielzahl von Abläufen lässt sich transparenter machen. Damit wirkt sich die Verwendung der RFID-Technik massgeblich auf die Qualitätssicherung von Unternehmen aus.

Profitabler Einsatz von RFID im Einzel- und Grosshandel bei Warenannahme und -verkauf

Auf Grund des ständigen Wandels im Einzelhandel sowie der Logistik-Branchen macht sich eine beständige Weiterentwicklung logistischer Prozesse erforderlich. Mithilfe RFID lassen sich Datenübermittlungen und Produkte automatisieren und weiterhin verbessern.
Erste RFID-Systeme im Einzelhandel sind Diebstahlsicherungen. Hierbei befindet sich ein passiver Transponder an jedem Einzelprodukt. Basierend auf seiner individuellen Verschlüsselung löst dieser bei nicht bezahlter Ware einen Alarm aus. An der Kasse befindet sich ein zusätzliches Lesegerät, das den Transponder-Code bei Bezahlung ändert. Auf Grund dieser Änderung ist es möglich, dass Kunden ungehindert das Geschäft mit ihrem Produkt verlassen können.
An Paletten oder einzelnen Produkten eingebaute RFID-Transponder sowie inkludierte Lesegeräte in den Bereichen der Be- und Entladung ermöglichen ein komplett automatisches Erfassen der Waren. Dies bedeutet, Mitarbeiter können effizienter arbeiten und sparen zusätzlich noch Zeit ein. Denn das zeitraubende Erfassen der gelieferten oder ausgehenden Waren mithilfe eines Barcode-Scanners entfällt. Zudem lassen sich Fehler wesentlich verringern.
Unter anderem kann das Unterbrechen der Kühlkette bei Tiefkühlware fatale Folgen nach sich ziehen. Dank der RFID-Technologie lassen sich bereits gemessene Temperaturen bequem abspeichern und später überprüfen.
Aber auch der Verkauf profitiert von RFID. Denn bereits verkaufte Produkte lassen sich unmittelbar erfassen. Somit befindet sich der vorhandene Warenbestand stets auf dem aktuellen Stand. Dafür erforderliche Lesegeräte können einfach am Einkaufswagen oder direkt an den Warenregalen befestigt werden.
Aktuell profitieren Kunden im so genannten Self-Shopping von der neuen Technik. Ihre Kundenkarten sind mit Transpondern versehen. Jene speichern sämtliche Kundendaten sicher ab. Mittels mobiler Endgeräte erhalten Kunden bei Bedarf persönlich angepasste Informationen.

Transport und Logistik profitieren von RFID

In Logistik- wie Transportunternehmen findet die RFID Technologie vorzugsweise Einsatz. Von Bedeutung für Empfänger, Zwischenhändler und Hersteller ist insbesondere die Möglichkeit des Nachverfolgens von Waren. Dank RFID lässt sich dieser Prozess wesentlich vereinfachen.
Versehen sind auch hier die Güter mit einem Transponder, der entscheidende Merkmale abspeichert. Mithilfe des so genannten elektronischen Produktcodes kann nun der komplette Transportweg der Waren verfolgt werden. Auch über mögliche Probleme während des Transports – beispielweise Verlust von Waren – lassen sich Informationen abrufen.
Nicht selten gab es in der Vergangenheit Probleme mit Containern oder Paletten durch Fehlleitungen, auf Grund manueller Kontrollen des Transports. Mithilfe RFID gehört dieser Aspekt der Vergangenheit an. Problemlos können Transportwege nachverfolgt und Kosten eingespart werden. Die hieraus resultierenden geringeren Verluste reduzieren das Anschaffen neuer Güter, was sich wiederum vorteilhaft auf die Transport- und Logistikunternehmen auswirkt.

Vorteile der RFID-Technik in der Lagerwirtschaft und Produktion

Vorzugsweise findet sich RFID in der Lagerwirtschaft wieder. Hier macht sie neben der Lagerhaltung auch die Bewegung von Produkten erforderlich. Die bisherige manuelle Erfassung war sehr zeitraubend, weshalb RFID hier ein echter Gewinn ist.
Lesegeräte erfassen alles vom Wareneingang über die Ein- und Umlagerung bis hin zum Warenausgang. Zudem sind aktuelle Bestandsveränderungen leicht nachvollziehbar. Selbst Inventurmassnahmen profitieren von dieser Technik. Denn die verfügbaren Produkte lassen sich automatisch und fehlerfrei erfassen. Sogar ein direktes Übertragen der Waren in das vorhandene Lagersystem ist machbar.
Findet RFID-Technik in der Produktion Verwendung, lassen sich die Prozesse effizienter und variabler gestalten. In Fertigungsbereichen sind in RFID-Transpondern sämtliche benötigte Daten zu einzelnen Teilen enthalten, die für die Montage notwendig sind. Somit lassen sich Störungen innerhalb der Produktionskette schneller erkennen und beheben.
Sofern versehentlich mangelhafte Bauteile ausgeliefert wurden, lassen diese sich dank der RFID-Technik leicht identifizieren und zurückrufen. Insbesondere in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie ist dies ein wesentlicher Vorteil.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Zukünftige Verwendungsmöglichkeiten für RFID



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