News 01.12.2016, 09:19 Uhr

Warum die Kälte am Akku nagt

Geht es Ihrem Smartphone auch so? Auf einmal geht der Akku morgens schneller zur Neige. Darum sollte man bei Minusgraden einige Tipps beachten.
Winterliche Temperaturen machen dem Handy-Akku zu schaffen. Obwohl sich hierzulande noch keine arktischen Schwankungen anbahnen, bemerkten auch wir heute Morgen bei unterschiedlichen Smartphones, dass sich deren Akkus schneller als üblich entluden. Zeigte der Ladestand nach einer einstündigen Busfahrt mit Nonstop-Online-Zeitungskonsum zuvor vielleicht noch 80 Prozent, betrug dieser bei der morgendlichen Kälte von Minus 2 Grad noch 70 Prozent. Grund dafür ist der höhere Widerstand im Energiespeicher. Die Elektronen haben es dadurch schwerer, von einem Pol zum anderen zu wandern. Das bedeutet: Sowohl zu hohe als auch zu tiefe Temperaturen schaden der Handy-Batterie. Denn der Akku kann dadurch nicht dauerhaft konstante Energie abgeben. Die «Wohlfühltemperatur» eines Handy-Akkus liegt gemäss Experten bei 18 bis 25 Grad. Kleinere Schwankungen sind aber nichts Schlimmes. Wenn das Handy der winterlichen Kälte ausgesetzt ist, verringert sich die Lebensdauer des Akkus auf jeden Fall. Als wichtigstes Kriterium für «gesunde» Lithium-Ionen-Akkus gilt – streng genommen – eine Umgebungstemperatur von 20 bis 40 Grad. Je nach Modell kann ein Akku schon ab 10 Grad deutlich weniger leisten.

Tipps zum Umgang mit dem Telefon bei Kälte

Generell lohnt es sich, die Temperatur des Handy-Akkus so konstant wie möglich zu halten. Das geht mit ein paar einfachen Faustregeln. Diese beginnen schon beim Aufladen des Akkus. Wenn Sie Ihre Wohnung betreten und sich zuvor länger an der frostigen Kälte aufhielten, warten Sie besser ein wenig länger, bis sich das Smartphone an die Zimmertemperatur akklimatisiert hat. Erst dann sollten Sie das Handy ans Ladekabel hängen. Dasselbe gilt beim Entladen: Zwecks Erhaltung gesunder Batteriezyklen gehören Handys ans Ladedock. Nachladen sollte man ein Smartphone in der Regel bei ca. 30 Prozent Akkurestladung. Im Winter sollten Sie sich bei niedriger Handy-Energie diese Expertenweisheit noch stärker ins Bewusstsein rufen. Ratsam ist es dann sogar, das Smartphone ganz herunterzufahren. Wenn Sie unterwegs längere Gespräche führen müssen, legen Sie sich besser ein Bluetooth-Headset zu, damit das Telefon in der Tasche bleibt. Auch wichtig: Ersatzakkus sollten bei Nichtgebrauch nie unter maximaler Spannung stehen. Laden Sie Zweitakkus ausnahmsweise besser nur zur Hälfte auf. Allgemein wichtig: Ein ständiges Nachladen schadet dem Akku, wozu wir auch im Winter nicht raten. Schaltet sich ein Handy bei Unterkühlung komplett aus, warten Sie bei Zimmertemperatur einige Minuten und schliessen Sie es wieder an der Ladestation an, um nach ein paar Minuten einen Neustart zu versuchen.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Handys, die sich im Winter schneller entladen? Gerne laden wir Sie zu einer Forumsdiskussion (unten) ein.

Autor(in) Simon Gröflin



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