News 19.02.2013, 17:45 Uhr

Ubuntu präsentiert Smartphone- und Tabletsystem

Linux-Herstellerin Canonical wirbt zum Mobile World Congress für ihr neues Ubuntu Tabletbetriebssystem.
Ubuntu auf dem Tablet
Ubuntu lanciert auf den Mobile World Congress hin ein Tabletbetriebssystem. Es soll als eine Art Bindeglied zwischen den bereits vorgestellten Oberflächen für PCs, Smart-TVs und Smartphones dienen.
Willkommensfenster
Wie die bekannte Desktop-Variante unterstützt auch die Tablet-Version mehrere, sicher getrennte Benutzerkonten und bietet ein Gastkonto. Das Tablet greift auf einen bereits vorhandenen App-Fundus zu und bietet mit Ubuntu One eine eigene Cloud. Für den Zugriff auf die Daten in dieser Cloud gibts für alle gängigen Betriebssysteme (Windows, Android, iOS) schon länger eine passende App, damit die Daten auch auf jenen Geräten zur Verfügung stehen.
Sprachbefehle soll das System genau so verstehen wie Multitouchgesten. Ein paar Aspekte dürften von anderen Tabletsystemen inspiriert sein. An Windows 8 erinnert zum Beispiel die Nutzung der vier Kanten per Wischgesten («swipe») und die «Sidestage»-Funktion. Wischt man von rechts ins Tablet, erscheinen in Sidestage die Telefon-Apps, die auf dem Tablet laufen. Durch diese scrollt der Anwender per Daumen. Tablet-Apps, die das Layout unterstützen, lassen sich gleichzeitig neben den anderen anordnen.
Multitasking
Swipet man von links herein, erscheint die von Ubuntu bekannte App-Leiste, in der man Anwendungen starten und zu ihnen wechseln kann.
Der Swipe von oben bietet Zugang zu den Benachrichtigungen und Systemeinstellungen, der Swipe von unten enthüllt Anwendungsbedienelemente, wie etwa Start/Stopp-Tasten im Videoplayer.
Apps auf einem Ubuntu Tablet
Shuttleworth erklärt seine Vision in diesem Video. Die Betriebssystemoberfläche ist darauf angelegt, sich automatisch anzupassen. Der Kern steckt in einem Ubuntu-Smartphone. Dockt man dieses in einen grösseren Tablet-Touchscreen, weitet sich die Anzeige zur Tabletvariante aus und verbindet das Telefon- und Tabletsystem quasi nahtlos. Zum Beispiel ein eingehender Skype-Anruf werde sich neben der Office-Datei platzieren, die der Anwender gerade betrachtet. Damit bleibe der Fokus auf der Anwendung, in der man gerade arbeitet. Ergänzt durch Maus und Tastatur, habe man einen voll funktionsfähigen PC vor sich. Am Fernseher angehängt, wird die Sache zum Media Center.
Native Ubuntu-Anwendungen sollen ebenso laufen wie HTML5-basierende Web-Apps. Für Entwickler biete Ubuntu nützliche SDKs, um einfach HTML5-basierte Apps zu entwickeln, die sich an alle Bildschirmgrössen anpassen, auf denen Ubuntu laufen soll. Das Portieren bestehender Android- und BlackBerry-Apps auf Ubuntu sei ein Leichtes.
Wo bleibt die Hardware? Über Hardwarehersteller, die sich auf das Experiment einlassen, hat Mark Shuttleworth noch nichts verlauten lassen. Vielleicht hofft er im Rahmen des MWC noch den einen oder anderen Partner an Land ziehen zu können.



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