Orange und Fust im Clinch (Update)

Seinen Anfang nahm die Geschichte mit der Kündigung der Vertriebszusammenarbeit durch Orange. Das Telko-Unternehmen wirft Fust in einer Stellungsnahme vor, dass sich "Reklamationen von Orange-Kunden im Zusammenhang mit der Betreuung in Fust-Filialen im letzten Jahr häuften". Da man viel Wert auf die Zufriedenheit der Kunden lege, habe man die Vertriebszusammenarbeit mit Fust per Ende Januar 2005 beendet.

Die Stellungsnahme von Orange war eine Reaktion auf eine neue Aktion von Fust, die seit dieser Woche läuft: Orange-Kunden, die bis zum 20. März einen Vertrag mit Swisscom mobile oder Sunrise abschliessen und ihre bisherige Telefonnummer behalten, bekommen einen zwei Jahre gültigen Einkaufsgutschein im Wert von 350 Franken. Wer zusätzlich ein ADSL-Abo abschliesst erhält ausserdem die Registrierungskosten und einen Drahtlos-Router im Wert von 447 Franken geschenkt.

Orange meint dazu in seiner Stellungsnahme: "Orange sieht der Aktion von Fust gelassen entgegen. Unsere Kunden sind eine hohe Qualität in der Beratung und Betreuung gewohnt. Im Hinblick auf die bevorstehende Lancierung von UMTS steigen auch die Anforderungen der Kunden an eine kompetente Verkaufsberatung".

Fust wehrt sich in einer eigenen Stellungsnahme wiederum gegen die Vorfürfe von Orange: "Fust bedauert, dass Orange es für nötig hält, mit unwahren Angaben zu operieren und Fust als ehemaligen, jahrelangen Vertriebspartner auf diese Weise zu diskreditieren". Die Darstellung des Telekomanbieters entspreche nicht der Fust vorliegenden Begründung für die Kündigung des Vertriebsvertrages. Tatsache sei, dass Orange die Distribution auf weniger Vertriebskanäle fokussiere, unter anderem um ihre eigenen Läden zu fördern. Tatsache sei auch, dass die Fust-Filialen in der Regel in der Nähe eines Orange-Laden liegen und deshalb eine Konzentration der Distribution von Orange auf Kosten von Fust nahe gelegen habe.