News 18.09.2013, 11:19 Uhr

Google plant eine Cookie-Alternative

Google will angeblich ein neues Tracking-Konzept für werbende Firmen einführen, meint eine anonyme Google-Quelle. Bisher mussten Werbefirmen auf Tracking-Informationen Dritter zurückgreifen.
Google plant insgeheim angeblich etwas Neues beim Tracken des Surfverhaltens. Das Vorhaben könnte die Werbebranche um bis zu 120 Milliarden Franken nach oben katapultieren. Gleichzeitig hätten die Endverbraucher mehr Kontrolle darüber, welche Werbung ihnen eingeblendet wird, will «USA Today» aus einer anonymen Google-Quelle erfahren haben. Die Infoquelle von Google behaupte, dass der Move auch Google selber zu einem grossen finanziellen Sprung bei Onlinewerbung verhelfen könnte. Schliesslich hat Google schon jetzt die Kontrolle über rund ein Drittel aller Werbeeinkünfte. Google gibt sich aber selbst im Anonymen noch vorsichtig: «Das AdID-System werde auf alle Werbebetreiber und Werbenetzwerke übertragen, die dem System zugrunde liegenden Richtlinien zugestimmt hätten, um Endverbrauchern mehr Privatsphäre und Kontrolle über die Art, wie sie im Web surfen, zu gewähren», so die anonyme Google-Quelle gegenüber der Zeitung.

Rückendeckung

Gemäss Bericht von «USA Today» könnte Google demnächst vorhaben, sich bezüglich des neuen Ad-Systems die Zusicherungen von Verwaltungen, Konsumentenschutz und Onlinewerbebetreibern einzuholen.

Das Cookie

Das Cookie ist an sich eine Textinformation, welche die besuchte Webseite im Browser des Betrachters platziert. First-Party-Cookies werden in der Regel von den Betreibern der Website angelegt, während Third-Party-Cookies von anderen Instanzen kommen können, die allgemein Daten zum Surfverhalten tracken. Daher sind Cookies kontrovers, weil jederzeit auf ein Individuum abgestimmte Werbung eingeblendet werden kann.

Bedenken

Sollte Google wirklich ein eigenes Tracking-System schaffen wollen für Werbezwecke, hätten zwar User unter Umständen tatsächlich mehr Kontrolle über die Art, wie sie online getrackt werden. Jedoch: «Es könnte in der Marktwirtschaft Bedenken geben zu einem System, bei dem Profit und Kontrolle sich zu Betreibern wie Google und Apple verlagern könnten», meint Zach Coelius, ein CEO der Werbefirma Triggit, gegenüber der Zeitung.

Google gibt sich zurückhaltend

Google selber streitet ab: «Technische Verbesserungen erhöhen die Sicherheit der Anwender und stellen sicher, dass das Web ökonomisch rentabel bleibt. Wir und andere Firmen haben da schon einige Konzepte am Laufen, aber sie befinden sich noch in frühen Phasen», sagte ein Google-Sprecher gegenüber «USA Today».

Autor(in) Simon Gröflin



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