News 07.11.2013, 13:59 Uhr

Logitechs Suche nach Zubehör

Der Wandel in der PC-Landschaft macht auch vor Zubehör nicht halt. Der Schweizer Peripheriespezialist Logitech will aus der Not eine Tugend machen und sich neu erfinden.
«Logitech erfindet sich neu» lautet ein aktueller Slogan des Schweizer Peripheriespezialisten. Und das ist wohl auch nötig: Das Unternehmen hat turbulente Zeiten hinter sich und der Wandel der PC-Branche macht dem traditionell auf Computerzubehör fokussierten Hersteller zu schaffen. Der einzige Ausweg heisst: sich dem veränderten Markt anpassen.
Tablet-Zubehör als Wachstumstreiber
Auch für Android-Tablets wie das Galaxy Tab 3 stellt Logitech mittlerweile Tastatur-Hüllen her
Entsprechend wichtig ist das nach wie vor boomende Tablet-Geschäft für die in Morges (Waadt) ansässige Firma. Und da hat man sich durchaus stark positioniert: Vier von fünf in der Schweiz verkauften Tablet-Tastaturen stammen von Logitech, verkündete das Unternehmen stolz. Und 80 Prozent aller Tablet-Käufer würde sich gleich eine passende Hülle mit in den Warenkorb legen – zusammengezählt resultiert daraus ein durchaus beachtliches Absatzpotential. Man habe in diesem Bereich auch dazugelernt, so Logitech, beispielsweise was das neue iPad Air betrifft, wo man bereits zum Marktstart entsprechendes Zubehör anbieten konnte. Und demnächst gibt es wahrscheinlich sogar Zubehör für Smartphones zu kaufen – in den USA verkauft Logitech bereits Hüllen fürs iPhone.
Setzte Logitech traditionell sehr stark auf Zubehör für Apple-Produkte wie eben das iPad, kann der Zubehörspezialist aufgrund der Verschiebungen der Marktanteile das Android-Universum nicht mehr länger ignorieren. Vor zwei Monaten wurden erstmals auch Tastatur-Hüllen für Samsungs Galaxy Tabs lanciert. Und in dieser Richtung wird man in Zukunft wohl noch mehr von Logitech sehen, wie der Schweizer Country Manager Yalcin Yilmaz andeutete.
Zubehör für Wohnzimmer und Ultrabooks
Nebst den Tablets will es sich Logitech auch in anderen Bereichen gemütlich machen – z.B. im Wohnzimmer. Ein Beispiel dafür ist die drahtlose Tastatur K400, die über ein Touchpad verfügt und auch zur Bedienung des Fernsehers verwendet werden kann. Wie wichtig es für Logitech ist, neue Wege zu beschreiten, unterstreicht der Fakt, dass die K400 in Europa die meistverkaufte Tastatur des Unternehmens ist. Auch in neuen PC-Formfaktoren sieht man neues Potential, beispielsweise in speziellem Zubehör für Ultrabooks, wie der kürzlich vorgestellten Ultrathin Touch Mouse T630.
Die Maus zum Ultrabook: Logitech Ultrathin Touch Mouse T630
Ebenfalls wichtig ist für das Unternehmen die UE-Sparte (Ultimate Ears), die weitgehend autonom auftritt. Unter den UE-Brand fällt alles, was mit Musik zu tun hat, etwa Kopfhörer und neu auch Lautsprecher, wie die im Sommer lancierten UE Boom. Was letztere betrifft, darf man sich übrigens in Kürze auf Neuheiten freuen.
Logitech hält Gamern die Stange
Wer jetzt befürchtet, dass Logitech vor lauter Wandel das Kerngeschäft, also klassische PC-Mäuse und – Tastaturen, aus den Augen verliert, darf beruhigt sein. Der Handel mit traditionellen Eingabegeräten ist für die Schweizer nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Denn: Die PC-Verkäufe seien zwar rückläufig, doch die effektive Verbreitung von PCs ist nach wie vor sehr hoch. Besonderes Absatzpotential sieht Logitech offenbar im Bereich von Gaming-Zubehör, wie der in diesem Frühjahr neu lancierte Brand «G» beweist. Aktuelles Flaggschiff des G-Sortiments ist die Gamer-Maus G602, die über eine Batterielaufzeit von 250 Stunden verfügt.
Logitech will sich also neu erfinden und gleichzeitig seinen Wurzeln treu bleiben. Aus Schweizer Sicht ist zu wünschen, dass dies gelingt und uns diese Traditionsmarke mit globaler Strahlkraft noch lange erhalten bleibt. Davon ist der Schweizer Country Manager auch überzeugt: «Wir sind für die Zukunft sehr zuversichtlich», so Yilmaz.



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