Kommentar 23.12.2005, 10:30 Uhr

Das Festtagsbit: Datenpredigt

Die WWKolumne
Stille Nacht! Wenigstens einmal im Jahr etwas Besinnlichkeit in einer Welt, die mit Hilfe von Informationstechnologien beherrschbarer sein soll. Anstatt Reiterheere schickt der Führer der Welt heute seine Spione vor. Die fleissig Datensammlungen anlegen, Leuten besuchen, die sich die Mao-Bibel in der Bibliothek ausleihen - und ein dichtes Datennetz knüpfen, in dem "als extremer Einzelfall" auch schon mal ein Schweizer Arzt hängen bleibt, nur weil er einen iranischen Namen trägt.
Leider kopieren wir fleissig alle Unarten des Grossen Bruders und glauben an ihn. Wir glauben vor allem an die Macht der Daten, daran, dass diese uns schützen und zu einem risikoarmen Leben verhelfen können. Und zu Cumulus-Prämien.
Erlöser oder Despot? Die Informationstechnologien tragen beide Herzen in sich. Die Verantwortung, sie zum Wohle aller einzusetzen, obliegt jedem einzelnen.
Singen wir das Weihnachtslied lieber selbst, als Sarah Connors Holyscheibe einzulegen.
Auch wenns schief klingt:
Die Stille der Nacht gehört dann, ist der letzte Ton verklungen, nur uns selbst.
In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten.



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