News 03.04.2012, 08:44 Uhr

Rummel um «Stalker-App»

Die App «Girls Around Me» verknüpfte Daten der Dienste Foursquare und Facebook, um Frauen in der Umgebung ausfindig zu machen. Jetzt ist sie nicht mehr verfügbar, obwohl die App eigentlich nichts Verbotenes gemacht hat.
Eine App für iOS sorgt derzeit für kontroverse Diskussionen. Die Anwendung hört auf den Namen «Girls Around Me» und hatte, wie der Name schon vermuten lässt, den Zweck, Frauen in der unmittelbaren Umgebung ausfindig zu machen. Dabei griff die Anwendung auf Daten der Onlinedienste Fourquare und Facebook zu. Foursquare ist ein Dienst, der vor allem in den USA verbreitet ist und über den man sich bei verschiedenen Lokalitäten «einchecken» kann. Wenn man also beispielsweise in einer Bar ist, kann man sich dort via Foursquare einchecken, worauf alle Freunde sehen, wo man gerade ist.
Eigentlich machte «Girls Around Me» absolut nichts Verbotenes, denn die Anwendung des russischen Entwicklers «i-Free» verwendete lediglich öffentlich zugängliche Daten. Die Fourquare-Daten wurden jedoch so mit Facebook verknüpft, dass man automatisch Fotos der Frauen und allenfalls weitere verfügbare Informationen wie etwa den Beziehungsstatus zu sehen bekam.
Foursquare reagierte und schränkte den Zugriff der «Girls Around Me»-App auf den Dienst ein. In der Folge war die App quasi unbrauchbar, weshalb die Entwickler sie vorübergehend aus dem App Store entfernten. Die Entwickler von i-Free vertreten aber weiterhin den Standpunkt, dass die App nichts Illegales macht und suchen deshalb mit Foursquare nach einer Lösung.
Datenschützer argumentieren, dass «Girls Around Me» zwar lediglich auf öffentlich verfügbare Daten zugreife, diese jedoch auf für die Nutzer nicht vorhersehbare Weise miteinander verknüpfe. Dies sei problematisch. Nur weil etwas technisch möglich sei, reiche dies nicht als Rechtfertigung, um es auch zu tun.
Andererseits sind die Nutzer von Diensten wie Foursquare und Facebook natürlich auch selbst für den Schutz ihrer Daten verantwortlich. Schliesslich existieren bei beiden die Möglichkeiten, Informationen nur dem eigenen Freundeskreis zugänglich zu machen.



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