News 27.03.2012, 11:34 Uhr

Das sagt Megaupload-Kim zu den Vorwürfen

Kim Schmitz, Gründer von Megaupload, soll ins Gefängnis. Nun äussert er sich erstmals über die Anklage der US-Justiz - und zerreisst die Vorwürfe in der Luft.
Seit der Megaupload-Gründer vor knapp zwei Monaten verhaftet wurde (PCtipp.ch berichtete), vergeht kaum eine Woche, in welcher Kim Schmitz, der sich nun Kim Dotcom nennt, nicht für Schlagzeilen sorgt.
Sei es, weil er zuerst im Gefängnis bleiben muss und dann doch nicht, oder weil er deutlich höhere Monatsausgaben als der Ottonormalbürger hat. Sogar sein Gaming-Verhalten wird interessant (gemacht), es könnte der Eindruck entstehen, in der IT-Welt geschieht ansonsten nichts Wichtigeres. Das Erstaunliche: All diese Medienaufmerksamkeit hat Schmitz erregt, ohne sich selber zu den Vorwürfen der Behörden zu äussern, die ihm Urheberrechtsverletzung, Geldwäscherei und kriminelle Geschäfte vorwerfen. Doch nun bricht er sein Schweigen und das wird der US-Justiz gar nicht passen. Denn Kim Schmitz argumentiert seinen Fall äusserst überzeugend.
Einleuchtende Argumentation
In einem Telefoninterview mit Torrentfreak gab er an, bis tief in die Nacht über Akten zu brüten, die beweisen sollen, dass er von der US-Regierung reingelegt wurde. So lautet ein Vorwurf, er hätte einen Song vom Rapper «50 Cent» gestohlen. Schmitz aber sagt, dass er den Song privat gekauft hätte und den Song uploadete, um ein neues Feature zu testen. Dabei habe er seinem Technikchef automatisch eine Mail geschickt, die Beschreibung des privaten Links sei «test» gewesen. Die Download-URL sei nie veröffentlicht und der Song auch nie heruntergeladen worden.
Ein weiterer Punkt in der Anklageschrift, die als «Mega Conspiracy» bezeichnet wird, ist, dass Megaupload Rechteinhaber aktiv daran gehindert hat, Inhalte von der Seite zu entfernen. Als Beispiel ist Warner Bros. aufgeführt, die sich beschwerten, dass sie nur 5000 Inhalte pro Tag löschen konnten. Darum intervenierte die Mediengruppe, doch Megaupload tat nichts, sagt die Anklage. Schmitz behauptet, dass dies nur der halben Wahrheit entspreche: «Nachdem sie uns dies meldeten, konnte Warner Bros. kurz darauf 100'000 Löschungen pro Tag vornehmen.»
Warner machte jedenfalls ordentlich Gebrauch davon. Insgesamt sollen sie knapp zwei Millionen Daten gelöscht haben, weit mehr als jeder andere Rechteinhaber. Und ein starkes Argument für die Aussage Schmitzs, denn mit 5000 Löschungen am Tag wäre man erst nach etwas mehr als einem Jahr bei dieser Summe.
Bei diesen Löschungen wurden jeweils nur die Links, nicht aber die Dateien selber entfernt. Dies ist ein weiterer Vorwurf der Anklage - und auch diesen schwächt Schmitz überzeugend ab. Der Deutsche sagt, dass lediglich das Löschen der Links genau das sei, was ein Betreiber gemäss dem Digital Millennium Copyright Act tun muss. Noch schlimmer: Würde er die tatsächliche Datei löschen, würden nach Schmitzs Empfinden die rechtlichen Probleme erst beginnen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Ein abgekartetes Spiel?

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
Avatar
schmidicom
27.03.2012
Heist das, dass Megaupload, wenn auch sehr unwahrscheinlich,wieder zurückkommen könnte? Selbst wenn es wieder kommt werden die alten Daten bis dahin vermutlich nicht mehr da sein.

Avatar
voenu
27.03.2012
Kill Kim Ich verstehe euch upload fans nicht! Anstatt solchen müll zu unterstützen kauft euch einen ordentlichen rechenknecht mit viel Platz und ein vernünftiges Kabel Abo dazu! Dann habt ihr auch alles in der eigenen Hand! Gruss. und passt auf eure Daten auf...

Avatar
schmidicom
27.03.2012
Ich verstehe euch upload fans nicht! Anstatt solchen müll zu unterstützen kauft euch einen ordentlichen rechenknecht mit viel Platz und ein vernünftiges Kabel Abo dazu! Dann habt ihr auch alles in der eigenen Hand! Gruss. und passt auf eure Daten auf... Ich habe dort auch keine Daten, wollte es nur anmerken. Denn wer sich diesbezüglich Hoffnungen macht dürfte dann wohl eine herbe Enttäuschung erleben.