News 07.04.2003, 12:45 Uhr

US-Big Brother Awards: Die Gewinner sind...

Ende letzte Woche veranstaltete Privacy International die fünfte Auflage der US-Big Brother Awards. Der Negativ-Preis macht auf die zunehmende Überwachung in unserer Gesellschaft aufmerksam.
Die Big Brother Awards werden bereits in zahlreichen Ländern veranstaltet, so auch jedes Jahr in der Schweiz [1]. Am 3. April fand die diesjährige US-Verleihung des Negativ-Preises für übertriebene Überwachung statt. Als Organisator zeichnete sich Privacy International [2] verantwortlich. Insgesamt wurden vier Big Brother Awards verliehen. Zudem standen noch mehrere so genannte "Brandeis Awards" zur Vergabe. Die "Brandeis Awards" sind das Pendant zum schweizerischen "Winkelried Award". Mit ihnen werden Personen belohnt, die sich im Kampf gegen die Überwachung verdient gemacht haben.
In der Kategorie "Most Invasive Proposal" gewann das TIA-Projekt (Total Information Awareness) des Pentagons [3]. Die Initiative plant, alle bekannten Informationen über Menschen im In- und Ausland in einer riesigen Datenbank zu sammeln und zu verwalten.
Als "Greatest Corporate Invader" tat sich die Delta Airlines hervor. Die Fluglinie wertet angeblich mittels Software aus, ob ein bestimmter Passagier eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellt. Das Programm soll dabei Infos aus über hundert Quellen verwenden [4].
Viet D. Dinh heimste den Preis "Worst Public Official" ein. Er arbeitet im US-Justizministerium und zeichnet sich für den Entwurf des "Patriot Act" [5] und der so genannten "Attorney General’s Guidelines" [6] verantwortlich. Dank ihnen darf das FBI Chat-Räume, Newsgroups und Webseiten auf einen reinen Verdacht hin überwachen - Beweise für ein Verbrechen müssen keine vorliegen.
Der "Admiral John M. Poindexter Lifetime Menace Award" ging an Osama Bin Laden, da er laut Jury die Einführung der Überwachungsgesetze "Patriot Act" und "Homeland Security Act" erst möglich gemacht hat. Ausserdem sei aus Angst vor dem Terrorismus bereits ein zweiter, noch schärferer "Patriot Act" in Planung.
Mit dem "Brandeis Award" wurden Edmund Mierzwinski, Jim Kasper, Charlene Nelson und Joyce Meskis belohnt. Sie alle haben sich erfolgreich gegen eine stärkere Überwachung der Bevölkerung eingesetzt [7].



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