Tests 15.09.2009, 12:10 Uhr

Test: Laser-Multifunktionsgeräte (s/w)

Die neue Riege der Laser-Multifunktionsgeräte ist schnell und günstig. PCtipp hat fünf aktuelle Schwarz-Weiss-Modelle getestet.
Ein Multifunktionsgerät (MFG) vereint Drucker, Scanner und Kopierer unter einem Dach. Die Vorteile sind weniger Strom- und Platzverbrauch. Ausserdem kosten mittlerweile auch MFGs mit Lasertechnik wenig; die Preise beginnen schon bei 230 Franken.
PCtipp hat fünf Schwarz-Weiss-Modelle getestet:
Brother DCP-7030
Canon i-Sensys MF4330d
Lexmark X203N
Oki MB290
Xerox Phaser 3100MFPV/S
Sie mussten sich in den Disziplinen Tempo, Qualität, Ausstattung, Benutzerfreundlichkeit, Menüführung sowie Stromverbrauch beweisen. Alle Testdetails finden Sie in der Tabelle rechts.
Installation und Ausstattung: Es hat sich eine Unsitte eingebürgert: Vier von fünf Herstellern legten der Verpackung kein USB-Kabel bei. Nur Xerox ist vorbildlich. Da keines der Geräte eine drahtlose WLAN-Schnittstelle hat, müssen Anwender das Kabel separat hinzukaufen – ohne klappt die Installation am PC nicht. Immerhin war danach das Einrichten bei allen rasch erledigt; Drucken und Scannen funktionierte sofort. Fürs Kopieren ist bei keinem Gerät eine Verbindung zum PC nötig. Okis MFG kann auch faxen.
Ausser einer USB-Schnittstelle haben die Geräte von Lexmark und Oki zusätzlich einen Netzwerkanschluss. Sie können also von mehreren PCs angesteuert werden. Für Vieldrucker ist Canons i-Sensys besonders gut geeignet – das MFG beherrscht als einziges den automatischen Duplex-Modus, um Papier zweiseitig zu bedrucken. Alle MFGs sind mit einem kleinen Zweizeilen-Display ausgestattet, auf dem nur die wichtigsten Infos stehen. Grosse Touchscreens sucht man bei den kompakten Geräten vergebens.
Am wenigsten Platz nimmt der Testsieger Brother DCP-7030 ein. Allerdings fehlt dem Gerät deswegen ein Ziffernblock. Dies stört bei einer grossen Anzahl Kopien: Für 10 Kopien braucht es 10 Knopfdrücke. Ist dieser Punkt für Sie wichtig, greifen Sie besser zu Canons i-Sensys oder Okis MB290. Diese haben auch einen automatischen Dokumenteneinzug (ADF) für 35 bzw. 50 Blatt.
Punkto Bedienung unterscheiden sich die Testkandidaten kaum: Die Steuerung erfolgt über gut beschriftete Knöpfe am Gerät und via Druckdialog am PC. Dieser ist bei Lexmarks X203N am benutzerfreundlichsten.
Starke Leistung: Ein grosses Plus der Laser-MFGs gegenüber Tintenstrahlgeräten ist die hohe Druckgeschwindigkeit. Das schnellste im Testfeld ist Canons i-Sensys. Die erste Seite liegt in rekordverdächtigen 9,9 Sekunden im Ausgabeschacht und es druckt 10 Seiten in 33 Sekunden. Mit diesen Zeiten können nur der Testsieger Brother DCP-7030 (34,6 Sek.) und das Xerox Phaser 3100MFPV/S (37,8 Sek.) mithalten. Der Rest benötigt für 10 Seiten zwischen 41 und 44 Sekunden. Auch sonst überzeugen die MFGs von Canon und Xerox: Ein Scan dauert bei beiden 25 Sekunden, das Erstellen von 10 Kopien nur 36 bzw. 38,6 Sekunden. Da haben die restlichen Kandidaten deutlich länger. So auch unser Testsieger Brother DCP-7030 (40/47 Sek.). Dafür bietet er die beste Qualität.
Tempo statt Qualität: Canon iSensys MF4330d
Leider fällt bei Canons MFG dem Tempo die Qualität zum Opfer. Die Kopiervorlagen wurden im Test jedes Mal schräg eingelesen – selbst wenn sie ganz exakt auf dem Vorlagenglas platziert wurden.
Die Druckleistung stimmt hingegen bei jedem Schwarz-Weiss-MFG. Erstaunlich: Zwischen der tiefsten Druckauflösung von 600 x 600 dpi bei Canon, Oki und Xerox sowie der höchsten bei Brothers DCP-7030 (2400 x 600 dpi) sind selbst unter dem Vergrösserungsglas wenig Unterschiede festzustellen. Anwender müssen trotz höherer Auflösung beim Brother-Gerät keinen Aufpreis bezahlen. Es ist mit 229 Franken das billigste im Test.
Günstiger Druck: Die Preise fürs Drucken bewegen sich zwischen 4,1 Rappen pro Seite (Xerox) und 5,4 Rappen pro Seite (Canon, Oki). Dieser Unterschied ist nur auf den ersten Blick gering: Er wirkt sich bei hohem Druckvolumen deutlich aus. Wer 5000 Seiten druckt, spart etwa mit dem Xerox-Gerät gegenüber Canon und Oki rund 65 Franken. Brother und Lexmark bewegen sich mit einem Seitenpreis von 4,8 Rappen bzw. 4,6 Rappen im Mittelfeld.
Punkto Strom verbraucht das Brother-MFG mit 5,7 Watt im Bereitschaftsmodus am wenigsten. Während des Drucks bewegt sich der Bedarf im Allgemeinen zwischen 30 und 900 Watt. Die Werte in der Tabelle zeigen den Durchschnitt beim Drucken von 10 Seiten. Hier ist Canons i-Sensys mit seinen 420 Watt am sparsamsten.
Brother DCP-7030 ist der PCtipp-Testsieger
Fazit: Der PCtipp-Testsieger Brother DCP-7030 überzeugt mit einem günstigen Preis, tiefem Stromverbrauch sowie guter Qualität. Zudem ist er sehr kompakt. Abstriche gibts bei der Kopierfunktion, da ein Ziffernblock fehlt. Wer sein MFG vorwiegend als Kopierer nutzt, greift deshalb besser zu Canons i-Sensys MF4330d oder Okis MB290.
Mehr Infos zum Testsieger.

Autor(in) Reto Vogt



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