News 16.12.2019, 08:41 Uhr

Projekt soll vertrauenswürdigen Datenaustausch möglich machen

Tätigen wir Onlinezahlungen wirklich auf der Webseite unserer Bank? ETH-​Forschende wollen eine neue Sicherheitsarchitektur entwickeln, die einen vertrauensvollen Datenaustausch ermöglicht.
Vertrauen ist zentral für unsere Gesellschaft. Ob wir jemandem etwas abkaufen oder persönliche Daten mitteilen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob wir dem Gegenüber vertrauen. Da wir heute immer mehr Aktivitäten ins Internet verlagern, wird es immer wichtiger, dass wir uns in der digitalen Welt sicher bewegen können. Stammt die vertrauliche E-​Mail tatsächlich von unserem Chef? Tätigen wir Onlinezahlungen wirklich auf der Webseite unserer Bank? Rechnet der Kartenleser im Supermarkt effektiv nur das ab, was wir eingekauft haben?
Banken, Behörden oder Onlinehändler unternehmen heute einiges, um das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Verschlüsselte Webseiten, Echtheitszertifikate und Zwei-Wege-​Authentifizierung sind beispielsweise Instrumente, die einen sicheren Datentransfer gewährleisten sollen. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich: Die digitale Welt ist längst nicht so sicher, wie wir denken.

Das Problem an der Wurzel anpacken

Die ETH-​Professoren David Basin, Peter Müller und Adrian Perrig wollen nun zusammen mit Matthew Smith, Professor an der Universität Bonn, die bestehenden Sicherheitslücken bei der Übertragung von heiklen Daten beheben. In einem grossen Projekt, das zunächst auf acht Jahre angelegt ist, wollen sie die technischen Voraussetzungen schaffen, dass Transaktionen in der digitalen Welt künftig sicher und damit auch vertrauenswürdig abgewickelt werden können.
ETH-​Präsident Joël Mesot dankt Hubert Keiber, dem Obmann des Kuratoriums der Werner Siemens-​Stiftung, für die langjährige Partnerschaft
Unterstützt wird das Projekt von der Werner Siemens-​Stiftung, die das «Zentrum für Digitales Vertrauen» mit einer Donation von 9,83 Mio. Franken fördert. «Die ETH Zürich verfügt im Bereich Cyber-​Security über eine grosse Kompetenz», erklärt ETH-​Präsident Joël Mesot. «Dank der grosszügigen Schenkung der Werner Siemens-​Stiftung können wir mit unserer Forschung dazu beitragen, dass die digitale Welt grundsätzlich sicherer wird.» Hubert Keiber, Obmann des Kuratoriums der Werner Siemens-​Stiftung, ergänzt: «Informationssicherheit gehört zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Mit seinem Pioniercharakter passt dieses Projekt hervorragend zu unserer Stiftung.»
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