Tests 23.06.2016, 08:40 Uhr

Test: Panasonic Lumix GX80K

Ein wenig retro, ein wenig modern. Die neue Panasonic GX80K knöpft sich die Mittelklasse der Systemkameras vor und macht dabei einiges richtig.
Profis fühlen sich noch etwas zu wohl mit ihren Spiegelreflexkameras (DSLRs) und für Privatanwender waren die spiegellosen Alternativen (DSLMs) lange zu teuer. Glücklicherweise hat sich in dieser Hinsicht einiges getan. Gerade das Mittelklassesegment der DSLMs wird immer besser. Sowohl qualitativ als auch in Sachen Preis/Leistung. Die Panasonic Lumix GX80 gehört zu dieser neuen Mittelklasse und schlägt sich durchaus respektabel.
Auf der Front dominiert Retro

Design und Haptik

Beim Design gibt es derzeit zwei Ansätze, die bei DSLMs beliebt sind. Einerseits die moderne Kamera, wie Sony sie beispielsweise baut. Oder Fujifilms Retro-Ansatz. Panasonic bewegt sich irgendwo dazwischen. Der schwarze Körper mit der silbernen Oberseite ist klar retro, die Tastenbelegung und das Kit-Objektiv erinnern mehr an modernere Modelle. Die Kombination funktioniert gut. Zwar ist die GX80 damit nicht so auffällig wie eine Fujifilm, bietet aber gegenüber anderen modernen Kameras einen netten Retro-Touch und somit ein subtiles, aber effektives Abgrenzungsmerkmal. Für ein etwas moderneres Erscheinungsbild gibt es die Kamera auch komplett in Schwarz.
Aussehen ist jedoch nur ein Teil des Designs. Die Kamera soll schliesslich auch gut in der Hand liegen. Das gelingt der GX80 zu grossen Teilen. Der Griff ist bequem und an sich auch gross genug. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Kamera etwas weit links. Auch mit einem leichten Objektiv wie dem 12–32mm Kit rutscht die Kamera einhändig zu leicht weg. Dabei wäre die GX80 ausgezeichnet einhändig bedienbar, da alle wichtigen Tasten mit der rechten Hand erreichbar sind. Ein etwas grösserer Daumengriff hätte hier vielleicht helfen können.
Die Rückseite wirkt deutlich moderner
Ein weiteres, kleineres Problem ist die Platzierung des Strap-Halters auf der rechten Seite. Dieser drückt gerne unangenehm gegen den haltenden Mittelfinger. Je nach Haltetechnik kann der Störfaktor variieren, dürfte aber in den meisten Fällen vorhanden sein. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Kamera vor dem Kauf im Geschäft in die Hand zu nehmen, um zu sehen, ob Schwerpunkt und Strap-Halterung für Sie ein Problem darstellen.

Bedienung

Abgesehen von den einhändigen Schwierigkeiten bedient sich die GX80 angenehm. Zur Steuerung stehen zwei separate Einstellringe zur Verfügung. Einen wie üblich auf der Rückseite der Kamera, der andere rund um den Auslöser auf der Oberseite. Was im ersten Moment etwas ungewöhnlich klingt, funktioniert ausgezeichnet. Das Rädchen steht auf der Frontseite minim ab, wodurch man es einfach drehen kann. Die Nähe zum Auslöser ist ebenfalls kein Nachteil. Mit einem weiteren Einstellungsrad gleich daneben wählt man den gewünschten Fotomodus aus.
In Sachen Steuerungsknöpfe lässt Panasonic nichts aus. Das Steuerkreuz kann zur Menüsteuerung verwendet werden und ist zusätzlich doppelt belegt als Schnellauswahl für wichtige Funktionen (ISO, Weissabgleich, Fokuspunkt und Antriebsmodus). Dazu gibt es diverse dedizierte und vier frei belegbare Tasten. Diese sind etwas klein geraten, gehen aber gerade noch durch. Für grosse Hände könnte es knapp werden. Etwas merkwürdig ist die Platzierung des Q-Menüs, in dem man die wichtigsten Funktionen der Kamera auf einen Blick findet. Die Taste ist dreifach belegt mit der Löschtaste und dem Zurück-Knopf für alle Menüs. Aus der Bildergalerie oder dem Hauptmenü ins Q-Menü zu wechseln, ist daher keine Option.
Die Rädchen sind angenehm zu bedienen
Wer Tasten nicht mag, kann die gesamte Kamera auch per Touchscreen bedienen. Alle wichtigen Optionen sind per Touch steuerbar, was die Bedienung besonders in der Live-Ansicht über das Display enorm erleichtert. Besonders praktisch ist es, den Fokuspunkt per Touch auszuwählen, wie man das vom Smartphone her kennt. Für alle, die mit dem linken Auge durch den Sucher schauen, kann das, bei entsprechender Nasengrösse, zum Problem werden. Der Touchscreen reagiert nämlich nicht nur auf Finger. Glücklicherweise lassen sich der Touchscreen und die damit verbundenen Funktionen leicht ausschalten. Eine kurze Umgewöhnungsphase wäre auch eine Option.
Ein wichtiger Knackpunkt bei spiegellosen Kameras ist stets der digitale Sucher. Bei der GX80 fällt dieser nicht besonders auf. Weder besonders positiv, noch besonders negativ. Der Sucher ist vorhanden, ist eher klein, aber nicht zu klein. Die Auflösung reicht und Verzögerungen sind bei gutem Licht kaum bemerkbar, bei wenig Licht hingegen schon. Keine Killer-Funktion, aber auch kein Dealbreaker.
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