News 14.12.2012, 10:43 Uhr

Und noch ein WhatsApp-Klon - aus Zürich

Ein weiterer Herausforderer schickt sich an, ein Stück vom WhatsApp-Kuchen zu erobern. Threema fällt allerdings auf, weil es voll auf Sicherheit setzt und in Zürich entwickelt wurde.
Braucht es wirklich noch einen WhatsApp-Klon? Man weiss es nicht. Aus zwei Gründen ist Threema aber dennoch interessant. Erstens, weil der Dienst von der Zürcher IT-Firma Kasper Systems GmbH entwickelt wurde, etwas Lokalpatriotismus muss schliesslich sein. Und zweitens, weil Threema konsequent auf Sicherheit setzt – der grosse Schwachpunkt von WhatsApp, und auch andere Instant Messenger wie etwa Hike patzen in dieser Disziplin.
Absolut sicher
Threema aber verschreibt sich schon mit dem Slogan «Seriously secure mobile messaging» voll und ganz der Sicherheit. Wichtigstes Argument hierfür ist die volle End-zu-End-Verschlüsselung. Alle Nachrichten werden also noch auf dem Gerät des Absenders verschlüsselt und können nur vom Empfänger entschlüsselt werden – nicht einmal die Betreiber der App selbst können die Inhalte lesen.
Zusätzlich setzt Threema auf eine einzigartige Sicherheits-ID, die jeder Nutzer erhält. Diese kann auf Wunsch auch mit der eigenen Handynummer oder E-Mail-Adresse verknüpft werden, um die Kontaktaufnahme mit seinen Freunden zu erleichtern – dies ist aber optional.
Das Design der App bietet keine Überraschungen
Abseits der Sicherheitsaspekte ist Threema ein unaufgeregter Messenger ohne spezielle Funktionen. In der aktuellen Version 1.0 wird nebst dem Chatten auch das Übertragen von Bildern und das Mitteilen des Standorts ermöglicht – von der Konkurrenz bekannte Funktionen wie Gruppen-Chats oder das Übermitteln von Videos sind aber noch nicht implementiert.
Aktuell nur für iOS, Android-Version folgt
Threema ist aktuell nur für iOS erhältlich und kostet einmalig 2 Franken, ist dafür komplett werbefrei. Eine Version für Android soll Anfang 2013 erscheinen.
Trotz der grossen Konkurrenz sei das Interesse an der App «überwältigend», wie Firmengründer Manuel Kasper im Interview mit 20 Minuten sagte. Als WhatsApp-Killer sieht er seine App allerdings nicht: «Ich wollte keine WhatsApp-Alternative schaffen, sondern eine App für die Gruppe der Smartphone-Nutzer, die sicher kommunizieren wollen.» Man wolle langsam anfangen, so Kasper bescheiden.



Kommentare
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Emmure
17.12.2012
Zuerst iOS, dann Android - diese Firma hat schon verloren: Rein aus ökonomischer Sicht kann ich diesen Schritt sogar nachvollziehen. Vor allem wenn man davon ausgeht, dass es sich um eine schweizer Firma handelt. Im reinen schweizer Markt hat Apple immernoch einen extrem hohen Marktanteil plus der kleine Fakt, dass Appleuser eher Geld für eine ihnen unbekannte App ausgeben. Nicht vergessen, diese Apple konkurriert direkt mit WhatsApp, welche auf Android im ersten Jahr gratis angeboten wird.