News 30.01.2013, 14:20 Uhr

Wie viel Filesharing steckt hinter Mega?

Kim Dotcoms neuer Cloud-Speicherdienst Mega ist erfolgreich gestartet. Doch wie ist es um das heikle Thema Filesharing bestellt?
Seit elf Tagen ist Mega online. Das neue Projekt von Ex-Megaupload-Gründer Kim Dotcom positioniert sich als (legaler) Cloud-Speicherdienst. Dennoch ist es ein offenes Geheimnis, dass auch Mega zumindest Potenzial als Filesharing-Dienst hat – und wo Files geshared werden, werden auch (oder vielmehr: vor allem) urheberrechtlich geschützte Inhalte ausgetauscht.
Mega-search.me als Suchmaschine
Diese Problematik hat nur wenige Tage nach dem Mega-Launch auch Kim Dotocm wieder eingeholt. Zwar bietet Mega von Haus aus keine Suchfunktion, über die man gezielt nach Inhalten suchen kann. Aber was das betrifft, können ja andere in die Bresche springen. Wie die Webseite mega-search.me etwa, die schon kurz nach dem Start von Mega online ging und über die man Dateien, die über den Dienst gehostet werden, gezielt suchen kann. So ist es beispielsweise ein Leichtes, den aktuellen Kinohit «Django Unchained» über mega-search.me zu finden.
Die Betreiber von Mega geben sich derweil pflichtbewusst. Man habe bereits 150 Warnungen wegen Copyright-Verletzungen bearbeitet und mit der unverzüglichen Löschung der entsprechenden Inhalte reagiert, so Mega-Anwältin Ira Rothken gegenüber dem IDG News Service. «Mega will keine Leute, die den Cloud-Dienst für Urheberrechtsverletzungen nutzen», so Rothken weiter.
Mega entzieht sich der Verantwortung
Der Cloud-Speicherdienst selbst ist also fein raus. Nicht nur, weil er selbst keine Suchfunktion anbietet. Auch, weil sämtliche bei Mega hochgeladenen Dateien verschlüsselt werden – nur der Nutzer selbst und jene, die den entsprechenden Freigabelink erhalten, können die Dateien entschlüsseln. Der Anbieter selbst weiss also gar nicht, welche Inhalte er hostet und entzieht sich so geschickt der Verantwortung.
Dennoch: mega-search.me wird wohl kaum die einzige Webseite bleiben, die Mega-Inhalte indiziert und so den Download urheberrechtlich geschützter Filmen, Software und Musik via Mega ermöglicht. Und dann dürfte es nicht lange dauern, bis auch Mega ins Visier der Film- und Musikindustrie gerät. Was dabei rauskommen kann, weiss Kim Dotcom ja seit dem 19. Januar 2012 nur zu gut.



Kommentare
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Kovu
30.01.2013
Hab' ich mich auch schon gefragt, aber theoretisch können Raubkopierer den Schlüssel auf den Plattformen ja auch miteinander teilen...

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schrepfer
31.01.2013
Vermutlich durchsucht eine solche Suchmaschine nicht MEGA selbst, sondern Linkseiten, auf denen die privaten Links gespeichert sind und indiziert diese.