News 31.03.2010, 08:19 Uhr

Fussball-Fans im Visier

Onlinekriminelle nutzen die bevorstehende Fussball-WM in Südafrika als Köder für gezielte Angriffe. Sie versenden Mails mit speziell präparierten PDF-Dateien.
Im Unterschied zu breit gestreuten, spamartigen Angriffen per Mail sind gezielte Angriffe stets auf ein bestimmtes, potenzielles Opfer abgestimmt. Beiden Angriffsvarianten ist gemeinsam, dass oft Sicherheitslücken in populären Programmen ausgenutzt werden. In diesem Fall eine Lücke im Adobe Reader. Als Aufhänger dient die Fussball-WM in Südafrika.
Im MessageLabs Intelligence Blog schildert Daren Lewis einen solchen gezielten Angriff auf einen Mitarbeiter eines nicht genannten Unternehmens. Die Mail ist von MessageLabs, einer Symantec-Tochter, abgefangen und untersucht worden. Lewis zeigt, wie solche Angriffe gewöhnlich ablaufen und nennt weitere Beispiele:
Der Täter stellt zunächst Ermittlungen an und sucht sich ein geeignetes Opfer in einem Unternehmen, an dessen interne Informationen er gelangen will. Dazu wählt er eine hochrangige Person im Unternehmen aus. Dann versucht er, persönliche Informationen über sein Opfer herauszufinden, etwa Hobbys und Interessen. Schliesslich sendet er eine personalisierte Mail, die ein präpariertes Dokument enthält.
Im aktuellen Beispiel interessiert sich das ausgewählte Opfer offenbar für Fussball. Der Angreifer hat eine Mail geschickt, die eine PDF-Datei mit Exploit-Code enthält. Der sonstige Inhalt der Datei ähnelt dem eines PDF-Dokuments mit Informationen zur WM, das ein Reiseveranstalter ins Internet gestellt hat. Die präparierte Fassung nutzt eine im Februar von Adobe mit dem Update auf Adobe Reader 9.3.1 gestopfte Sicherheitslücke. Sie enthält ein TIFF-Bild, das in anfälligen Versionen des PDF-Betrachters einen Speicherüberlauf provoziert.



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