News 28.01.2015, 09:06 Uhr

Wird Apple Watch überhaupt ein Erfolg?

Tim Cook nennt erstmals einen genaueren Termin zur Apple-Computeruhr. Wird die Apple Watch den Wearable-Markt aufmischen?
Die erste Computeruhr von Apple kommt im April auf den Markt. Konzernchef Tim Cook nannte den genaueren Termin erstmals am Dienstag während der Telefonkonferenz zu aktuellen Quartalszahlen. Ob damit vorerst nur das Erscheinungsdatum in den USA gemeint ist, geht aus den Äusserungen nicht hervor. Bisher sprach Apple nur von «Anfang 2015».

Gerücht: Probleme mit dem Akku

Tim Cook legte den Analysten dar, dass noch mehr Geduld gefragt sei. Grund dafür dürften Probleme mit dem Akku sein. Unter Berufung auf interne Quellen berichtet die Seite 9to5Mac davon, dass der Akku bei intensiver Nutzung nicht mal einen Tag überstehe. Selbst bei normaler Nutzung mit verschiedenen Apps soll die Batterie der Apple-Uhr nach 3,5 Stunden ausgelutscht sein.

Prozessor mit Rechenmuskeln

Schuld daran, munkeln die Quellen, dürfte der nicht ganz ressourcenschonende S1-Prozessor der Apple Watch sein. Mit dem A5-Prozessor hat Apple im iPod Touch eine leistungsmässig vergleichbare CPU integriert. Trotz des abgespeckten iOS-Betriebssystem («Skihill») soll der Prozessor des Wearables insbesondere wegen des Farb-Displays, bei 60 Bildern pro Sekunde, zu stark am Akku nagen. Von Apple gibt es nach wie vor keine Reaktion auf den Bericht.

Apple-Uhr lässt auf Innovationen hoffen

Erfrischend dürfte das Bedienkonzept der Apple Watch sein. Die Apple-Uhr verfügt über ein Touch-Display, das nicht nur Gesten, sondern auch den Druck des Fingers messen kann. Rückseitig integriert sind insgesamt sechs Sensoren wie Infrarot-, Lage- und Beschleunigungssensoren. Mit dem seitlichen Rädchen navigiert der Anwender durch die Apps und Menüansichten. Erste Smartwatches mit Googles ganz neuem Android-Wear-Betriebssystem befinden sich hinsichtlich Ästhetik und Apps allmählich auf fortschrittlichem Niveau, auch wenn Googles «Android Wear» noch auf breitere Unterstützung aus der Entwickler-Community hoffen lässt.

Datenschutz vs. App-Innovationen

Schlussendlich wird sich bei Apple zeigen müssen, wie gut sein eigenes Smartwatch-Ökosystem mit sinnvollen Alltagsanwendungen interagieren kann. Nebst der gelungenen «Verpackung» bzw. dem möglicherweise gelungenen Uhren-Design wird Apple nicht umhinkommen, sich weiteren Fragen zum Thema Datenschutztransparenz zu stellen. Denn wo viele Apps, insbesondere Gesundheits-Apps mit dem Smart Device interagieren, sind auch viele Zugriffsrechte gefragt.

Aktionäre und Analysten sind sich uneins

Von der Apple Watch wird erwartet, dass sie dem Geschäft mit Computeruhren einen deutlichen Schub gibt. Der Apple-Grossaktionär Carl Icahn, ein US-amerikanischer Multimilliardär, schrieb in einem offenen Brief an Tim Cook, Apple werde 2015 voraussichtlich 45 Millionen Stück verkaufen. Das wäre fast das Doppelte dessen, was sich Apple von den geschätzten 30 bis 40 Millionen Chipsatzbestellungen erhoffen dürfte. Vorsichtigere Schätzungen wagte Credit-Suisse-Analyst Uwe Neumann. Der CS-Analyst schätzte gegenüber der Handelszeitung, dass nur 7 bis 10 Prozent der iPhone-Nutzer sich die Apple Watch kaufen werden.

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Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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slmrvoge
28.01.2015
wenn nur 10% der iPhone User eins kaufen, sind das schon sehr viele. Alleine im letzen Quartal wurden 75 Mio iPhone verkauft. Auch wenn viele denken, Apple sei auf dem absteigenden Ast - so erfolgreich waren sie noch nie... Ich bin noch unschlüssig und möchte die Uhr erst einmal sehen. Und die Batterie muss mindestens zwei Tage halten - sonst wird das nichts für mich. Das ich an meinem Handgelenk sehe, wer anruft finde ich unterdessen sehr angenehm - aber das kann ja mein Fitbit schon. Schöne abig.

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swissmac
29.01.2015
noch lange nicht das Ende der Fahnenstange Ich wage zu bezweifeln, dass Apple mit der iWatch was entscheidenden Bringt, was andere nicht schon seit Jahren in ihre Produkte verbauen, aber wer weiss ... Geld haben die in Cupertino ja genug für Forschung und Zeit hatten sie auch mehr als genug ... Andererseit haben sie null Druck. Sie wissen ganz genau - wenn ihre iWatch nur schon die Hälfte von dem kann, was andere jetzt schon können, dann wird es sowieso ein (finanzieller) Mega - Erfolg. In gewissen Kreisen wird es einfach (wieder) ein Must sein, damit herumzulaufen. Ich habe seit 1 1/2 Jahren meine (zugegebenermassen optisch nicht wirklich hammermässige) full Android Smart Watch mit einem anständigen dual-core Prozessor und da lade ich einfach drauf, was ich gerade will. Ich habe spezielle Watch-Faces, automatisches Einschalten bei Armdrehen usw.. 90% der Apps aus dem Store funktionieren ohne Probleme auf den Rest kann ich eigentlich recht gut verzichten. Mit WLAN und 3G läuft die Uhr ca. 1 Tag und wenn ich auf reinen Telefonbetrieb (GSM) reduziere dann hält die Uhr sogar eine ganze Woche ohne aufladen. Meine wichtigsten Gadgets sind die Taschenlampe, Foto, Video, Voice Recorder, Vibra Alarme, Notfall-Handy, GPS Tracker für Sport usw. Übrigens hält der Akku ohne WLAN/3G aber mit GPS auch den ganzen Tag für Ski oder Fahrrad-Tour. Die Daten werden alle mit Drive-Sync bei Einschalten des WLAN automatisch auf meinen PC geladen. Hätte das Teil noch einen etwas grösseren Bildschirm, besseres Design, wasserdicht und hätte eine induktive Aufladung - es wäre für mich derzeit schon fast perfekt ... Mühsam ist einfach derzeit, dass man die Tel.-Nr. nicht ohne Sim-Kartenwechsel portieren kann. Dann würde ich das Handy häufiger zu Hause lassen. Apple scheint ja zum Glück diesbezüglich etwas Druck zu machen. Handy ohne (physische) Sim-Karte - das wäre schon ein grosser Fortschritt.