News 06.06.2013, 13:53 Uhr

«Napster ist eine starke Marke»

Auch zwölf Jahre nach dem Aus ist die ehemalige Musiktauschbörse Napster noch eine bekannte Marke. Heute steckt dahinter aber ein legaler Musik-Streaming-Dienst. Wir haben uns anlässlich des Schweizer Markstarts von Napster mit dem für das Europageschäft verantwortliche Thorsten Schliesche unterhalten.
2001 wurde die Musiktauschbörse Napster wegen rechtlichen Problemen geschlossen. Seither ist im Musikgeschäft viel passiert. Die Marke Napster gehört heute dem US-Unternehmen Rhapsody International, die ihren Musik-Streaming-Dienst in Europa seit 2004 unter dem Namen Napster betreiben. Mit dem ehemaligen Peer-2-Peer-Netzwerk hat das heutige Napster allerdings nur noch den Namen und das Logo gemein.
Seit dieser Woche ist Napster auch in der Schweiz und 13 weiteren europäischen Ländern verfügbar. PCtipp konnte mit Thorsten Schliesche, Senior Vice President & General Manager Europe von Rhapsody International, über das neue Napster und die Pläne für die Zukunft sprechen.
PCtipp: Wieso hat es so lange gedauert, bis Napster in der Schweiz an den Start ging? Der Dienst ist ja in Deutschland z.B. seit 2005 verfügbar.
Thorsten Schliesche ist für das Europageschäft von Napster verantwortlich.
Thorsten Schliesche: Dies hat zwei Gründe. Einerseits war die alte Napster-Plattform viel weniger flexibel. Seit der Übernahme durch Rhapsody im Jahr 2011 nutzen wir deren technische Plattform und sind damit viel flexibler, z.B. was die Mehrsprachigkeit der Plattform betrifft. Der zweite Grund: In den ersten europäischen Märkten wie Grossbritannien und Deutschland waren wir damals der erste Musik-Streaming-Anbieter. Wir haben gemerkt, dass es vielleicht sinnvoller ist, mit der Expansion in weitere Märkte zu warten, bis Streaming-Dienste dort eine gewisse Akzeptanz geniessen.
In den USA heisst der Dienst Rhapsody, in Europa Napster. Wieso diese Doppelspurigkeit?
Das hat damit zu tun, dass Rhapsody in den USA eine starke Marke ist, die in Europa aber kaum jemand kennt. Hier ist die Marke Napster viel stärker. Umfragen haben ergeben, dass in unseren europäischen Märkten die Markenbekanntheit von Napster bei über 60 Prozent liegt. Wichtig ist, den Leuten zu vermitteln, dass Napster jetzt ein legaler Dienst ist.
Technisch basieren Rhapsody und Napster auf der identischen Plattform, inhaltlich gibt es aber Unterschiede zwischen den Märkten.
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