News 08.01.2014, 11:09 Uhr

Android-All-in-Ones als Desktop-Ersatz

An der CES in Las Vegas haben diverse Hersteller, darunter Acer, Hewlett-Packard (HP) und Lenovo, Tischrechner auf Android-Basis gezeigt. Geben diese All-in-Ones dem klassischen Desktop-PC den Todesstoss?
Immer mehr PC-Bauer bringen Android-Rechner für den Desktop auf den Markt. Die All-in-Ones sind billig und setzen darauf, dass die meisten Anwender sowieso für Apps, Speicherplatz und Unterhaltung ins Internet gehen.
So haben Lenovo und auch HP ein solches Desktop-Gerät an der Elektronikmesse CES in Las Vegas gezeigt. Der Lenovo N308 weist einen 19,5 Zoll messenden Bildschirm auf und kostet 399 US-Dollar. HPs Slate 21 Pro besteht aus einem 21-Zoll-Display und kostet 450 Dollar. Eine leicht andere Strategie fährt dagegen Acer. Bei dessen TA272 HUL handelt es sich grundsätzlich um einen 27-Zoll-Monitor, der aber wenn nötig auch zu einem Android-All-in-One umfunktioniert werden kann. Dieses Gerät ist auch einiges teurer, sein Preis soll bei 1100 Dollar liegen.
Den Geräten gemein ist, dass sie auf ARM-Prozessoren laufen und Android als Betriebssystem nutzen. Zudem werden sie nicht zu sehr als eigenständige Rechner betrachtet. Vielmehr sollen sie eine Drehscheibe für Geschäfts- und Heimanwender sein, um private und öffentliche Cloud-Dienste wie Online-Speicher und -Apps zu nutzen. Im Grunde genommen sind die Rechner somit grosse Tablets mit Tastatur und Maus.

Günstiger und schwächer

Reicht dies als Ersatz für den klassischen Windows-PC? Nicht unbedingt, meinen Marktbeobachter. «Die gezeigten Android-All-in-Ones sind eigentlich gescheite Bildschirme, was sie sehr vom traditionellen PC unterscheidet. So besitzen sie etwa viel weniger Rechen-Power», ordnet Bob O'Donnell von Technalysis Research die Entwicklung ein.
Eine Chance gibt den Geräten Jim McGregor von Tirias Research, zumindest dann, wenn mehr Applikationen in die Cloud wandern. «Dieses Jahr werden einige Produktivitätsprogramme diesen Weg gehen und die Argumente für den traditionellen PC schwächen», meint er.
Der Kostenfaktor sei ebenfalls nicht zu verachten. «Keine Windows-Lizenzen und die Verwendung eines mobilen Prozessors, der nur noch einen Bruchteil eines x86er-Chips kostet, machen die Geräte sehr günstig», weiss McGregor.
Trotzdem sind die Geräte unternehmenstauglich. So hat HP für seinen Slate 21 an Android geschraubt sowie spezielle Management- und Security-Funktionen eingebaut, sodass die Rechner in einer Firmenumgebung einfach zu verwalten sein sollen.



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