News 09.07.2009, 07:51 Uhr

Neue Details: Google OS

Gestern wurde bekannt, dass der Suchmaschinen-Gigant Google an seinem eigenen Betriebssystem arbeitet. Heute präsentieren wir bereits neue Details über die gezielte Kampfansage in Richtung Microsoft.
Das geplante Betriebssystem Google Chrome setzt auf einem Linux-Kernel auf. Applikationen werden entweder direkt unter Chrome OS oder als Web-Apps im Chrome Browser arbeiten, der auf Windows-, Mac- und Linux-Rechnern läuft. Vorhandene Webprogramme müssen also nicht portiert werden. Zur Entwicklung neuer Software können Entwickler auf ihre gewohnten Programmierwerkzeuge zurückgreifen. Google Chrome OS soll später auch als voll funktionsfähiges Desktop-Betriebssystem zum Einsatz kommen.
Frontalangriff auf Windows
Mit der Ankündigung von Google OS sagt die Internetkrake Google dem Software-Riesen Microsoft den Kampf an, und kopiert damit die Marktstrategie der Redmonder. Auch Microsoft hat oft genug mit aggressiven Ankündigungen Politik betrieben, obgleich die Produkte noch tief in der Entwicklungsphase steckten. Obwohl Chrome OS erst in der zweiten Jahreshälfte 2010 für Endnutzer erhältlich sein soll, könnte es den Marktstart von Microsofts Windows 7 in Mitleidenschaft ziehen, der für Ende dieses Jahres anvisiert ist.
Noch 2009 will Google den Quelltext als Open Source bereitstellen. Jeder könnte den Code dann einsehen und ändern. «Wir haben uns eine ganze Menge Arbeit vorgenommen und werden ganz sicher die Hilfe der Open-Source-Gemeinde brauchen», heisst es in einem Google-Posting. Ausserdem will das Unternehmen die Sicherheitsarchitektur seines neuen Betriebssystems neu entwerfen, um «Anwendern den täglichen Stress mit Viren, Malware und Sicherheits-Patches weitgehend zu ersparen». Auch dies lässt sich ohne viel Fantasie als Seitenhieb gegen Microsoft verstehen.
HP und Acer sind mit dabei
Google wird Chrome OS als strategischen Hebel einsetzen, um seiner Vision von Software aus dem Web (Google Apps u. a.) zum Durchbruch oder zumindest zu mehr Erfolg zu verhelfen. Dabei wird es vor allem auf Partnerschaften mit Netbook- und PC-Herstellern ankommen. Mit Hewlett-Packard und Acer arbeitet Google bereits dem Vernehmen nach an neuen Devices rund um Chrome OS, mit dem chinesischen PC-Riesen Lenovo, Asustek und den drei Handy-Chipherstellern Texas Instrument, Qualcomm und Freescale Semiconductor laufen Gespräche. Microsoft verdient sein Geld bislang noch weitgehend mit lokal installierter, closed-source Software.



Kommentare
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BlackIceDefender
09.07.2009
Und die Propagandamaschine läuft an. Der Artikel hat einige falsche Informationen: Es wird gesagt, dass GooglOS ein Frontalangriff gegen Windows sei. Tatsache ist aber folgendes: ... it's consumer demand that matters most. Computer vendors have already seen that while Linux-based Netbooks sold in small amounts to early adopters, the form factor didn't morph into a mainstream phenomenon until Windows XP began to be more widely available on the devices. Just a year ago, XP was on 10 percent of Netbooks. Now it's on 96 percent. Kurz: Netbooks wurden erst ein Mainstream-Phänomen, als darauf WIN XP angeboten wurde. Es wird gesagt, dass bei GooglOS HP, Acer und andere dabei seien. Tatsache ist aber folgendes: But both Hewlett-Packard and Dell, who account for 35 percent of <PC->computers sold worldwide, had mostly nothing to say about Chrome OS. ... Dell was equally noncommittal. ... Acer, which is the fastest-growing PC maker right now, said it "had no answer" yet. ... Reading between the lines, it appears the top three hardware vendors have little or no relationship with the search and online advertising giant. But if Google plans to make inroads into Netbooks and eventually notebooks, that will have to change very soon. Every consumer desktop and notebook, and most Netbooks today (excluding computers from Apple) are designed to run Windows. Microsoft has deep hooks in the manufacturers' design and engineering processes, and the hardware companies' marketing and product launch cycles always take Microsoft's plans into account. Kurz: Die grössten PC-Hersteller haben keine Beziehungen zu Google. Microsoft's Beziehungen verflechten sich tief in die Entwicklungs-Prozesse der Hersteller, Launch- und Marketing-Zyklen sind auf die Ankündigungen Microsofts abgestimmt. That's not to say a Google OS for Netbooks wouldn't have certain advantages. The combination of Gmail, Google Docs, and the Chrome Web browser makes for a compelling case that Google will be able to build a very usable front-end for consumers. But, by the time the first Chrome OS Netbooks are available--the second half of 2010--Microsoft's Netbook-friendly Windows 7 will have already had about a year to maintain its iron grip on the Netbook market. Kurz: Es wird nicht gesagt, dass ein GooglOS gewisse Vorteile hätte. Aber: Bis zum Zeitpunkt der Verfügbarkeit von GooglOS Netbooks - zweite Hälfte 2010 - wird Microsoft mit dem Netbook-freundlichen Win 7 den Markt schon beherrschen. quellen: news.cnet.com online.wsj.com businessweek.com indiatimes.com zdnetasia.com channelnewsasia.com

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killer_91
09.07.2009
1) Werden sie echt auch Opera und Firefox ins Betriebssystem integrieren? So wie die EU es gerne möchtet? 2) OpenSource wie Apple es macht? Also offen, aber trotzdem darf es niemand einsetzen? 3) Google bringt ja nicht ein mal fertig eine einfache Seite darzustellen, wie sollten sie ein ganzes Betriebssystem schreiben? (wer Google Analytics hat, weiss was ich meine) Ganz kurz gesagt: NEIN!

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Tuxone
09.07.2009
Find ich gut Konkurrenz belebt den Markt Setzt sich der Trend zu Webapps durch ist Google auf dem richtigen Dampfer. Um ein Produkt auf den Massenmarkt zu bringen brauchts Geld. Geld welches Google hat. Also ich bin gespannt was uns erwartet und freue mich drauf. Opensource ist ein Geben und ein Nehmen. Da dies Google schon lange kapiert hat sehe ich kein Problem im Zusammenhang mit der GPL.

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BlackIceDefender
09.07.2009
Konkurrenz belebt den Markt Setzt sich der Trend zu Webapps durch ist Google auf dem richtigen Dampfer. Um ein Produkt auf den Massenmarkt zu bringen brauchts Geld. Geld welches Google hat. Also ich bin gespannt was uns erwartet und freue mich drauf. Opensource ist ein Geben und ein Nehmen. Da dies Google schon lange kapiert hat sehe ich kein Problem im Zusammenhang mit der GPL. Konkurrenz wuerde den Markt beleben. Richtig. Dass das mit GooglOS nicht geschehen wird, siehe oben. Wahrscheinlich werden mit dem Auftreten von GooglOS andere Linuxe im forntend/desktop-markt an die Wand gedrueckt. webapp/cloud ist kein trend. zuviele sicherheits-bedenken sprechen dagegen (z.b. der zur zeit laufende cyberwar nord korea gegen usa und sued korea) betreffend geld: marktkapitalisierung: google: 129.30B USD http://finance.yahoo.com/q/ks?s=Goog microsoft: 200.42B USD http://finance.yahoo.com/q/ks?s=msft intel: 90.11B USD http://finance.yahoo.com/q/ks?s=intc macht 290.5B USD Wintel gegen 129.3B Google, oder 2:1 dazu kommt ein wesentlicher unterschied von microsoft zu allen anderen: praktisch keine kredite und sehr viel cash.

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Tuxone
09.07.2009
J.P Morgan Kunden wären bei dir besser dran gewessen ;-) Jack Bauer im übrigen schwört auf Linux und Palm.