News 01.06.2001, 07:15 Uhr

Gefährlich oder nicht? SULFNBK.EXE

In den Newsgroups stapeln sich die Anfragen besorgter User und manche Mailboxen quellen vor lauter SULFNBK.EXE-Warnungen über. Hier die Fakten.
Zurzeit kursiert per Mail eine Virenwarnung, die vor einer Datei namens SULFNBK.EXE warnt. Diese enthalte - so behauptet die Warnung - einen gefährlichen Virus, der angeblich am 1. Juni die Festplatte lösche. In der Mail-Warnung werden Benutzer aufgefordert, die Datei SULFNBK.EXE zu löschen, falls diese auf der Festplatte vorhanden sei und natürlich wird man dazu verleitet, die Mail an möglichst viele andere Benutzer weiterzuleiten. Zwar geschah es tatsächlich schon, dass sich ein Virus die Datei SULFBNK.EXE ausgesucht hat, um sich zu verbreiten. Trotzdem liegt die Sache aber ganz anders, als in der falschen Virenwarnung behauptet wird.
Auf vielen Windows-PCs ist im Ordner C:\Windows\Command\ tatsächlich eine Datei dieses Namens vorhanden. Zudem trägt sie auch ein etwas seltsames Symbol (siehe Bild), das vielleicht auf den ersten Blick misstrauisch macht. Dies ist aber eine harmlose Windows-Systemdatei, die im DOS-Modus zur Unterstützung bzw. Wiederherstellung der langen Dateinamen dient. Wenn diese Datei also auf Ihrer Festplatte liegt und Ihr frisch aktualisierter Virenwächter sich beim Scannen der Datei nicht daran stösst, haben Sie gar nichts zu befürchten.
Anders ist es hingegen, falls Sie die Datei SULFNBK.EXE als Mail-Beilage erhalten sollten. Tritt dieser Fall ein, ist wahrscheinlich folgendes passiert: Der PC eines ein Benutzers, der Ihren Namen im Adressbuch hat, ist mit dem Magistr-Wurm [1] infiziert. Da der Magistr-Wurm zuerst bestehende Dateien im Windows-Ordner infiziert und weiterverschickt, ist die Chance relativ hoch, dass es dabei eben diese SULFNBK.EXE erwischt. Resultat: Alle Adressen in seinem Adressbuch erhalten ein Exemplar dieser - in diesem Fall infizierten - Systemdatei.
Wenn Sie also die Datei zugemailt bekommen, löschen Sie die Mail und machen Sie den Absender auf sein Virenproblem aufmerksam. Sollten Sie stattdessen die Virenwarnung erhalten, informieren Sie den Absender über seinen Irrtum und bitten Sie ihn, die falsche Warnung nicht weiter zu verbreiten. Wer sich durch die Virenwarnung dazu verleiten liess, die SULFNBK.EXE zu löschen, kann die Original-Datei ab Windows-CD wiederherstellen.



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