News 16.03.2015, 09:46 Uhr

SSDs halten mehr als doppelt so lang

SSD-Laufwerke halten oft viel länger, als die Hersteller versprechen. Dennoch gibt es Abweichungen. Das ist bei einem 18-Monate-Stresstest herausgekommen.
Das US-Hardware-Magazin «Tech Report» hat sechs SSD-Speicherlaufwerke 18 Monate lang fortwährend mit Daten beschrieben. Man wollte bei dem Experiment herausfinden, wie viele Terabyte an Schreibdaten die Laufwerke über sich ergehen lassen, bis die Datenträger ihren Dienst quittieren. Erstaunlich: Die meisten SSDs halten viel länger, als die Hersteller versprechen.

Mehr als doppelt so lange Laufzeiten

Zuerst fiel ein Intel-SSD aus (Modell 335 mit 240 GB Speicher). Das Laufwerk schaffte entgegen der herstellerseitigen Lebenserwartung von 32 TB gleich 700 TB. Zur Veranschaulichung: Intel garantiert eine Lebensdauer von drei Jahren, wenn täglich 20 Gigabyte auf das SSD geschrieben werden. Also könnte man eigentlich selbst auf diesem SSD bis zu zehn Jahre lang täglich 200 GB schreiben. Die Firmware der Intel-SSD hat den Speicher jedoch noch rechtzeitig abgeschaltet.

Kingston HyperX 3K: 2,1 Petabyte

Als zweites Flash-Laufwerk verabschiedete sich Kingstons HyperX 3K mit 240 GB. Der Speicher von Kingston wollte nach 600 TB nicht mehr richtig aufstarten. Mit 728 TB bekundete auch dieses Modell sein Ableben. Ein weiteres Speicherlaufwerk desselben Kingston-SSD schaffte – man halte den Atem an – 2,1 Petabyte (1 Petabyte entspricht 1000 Terabyte). Die Daten letzteren Laufwerks waren aber danach nicht mehr auslesbar.
Samsungs 840 Pro hielt am längsten durch

Samsung 840 Pro: 2,4 Petabyte

Eine Samsung 840 gab nach Fehlermeldungen bei der 900-TB-Obergrenze über die Auslese-Tools keinen Mucks mehr von sich. Die 840 Pro hingegen überstand ebenfalls die 2-Petabyte-Grenze: mit satten 2,4 Petabyte. Aber auch das Pro-Laufwerk trennte sich zum Schluss stillschweigend vom SATA-Anschluss. Möglicherweise war ein plötzlicher Ausfall mehrerer Flash-Fehler für den Ausstieg verantwortlich, meinen die Tester.

Fazit

Der Bericht zeigt aber nur eine Teilauswahl an SSD-Laufwerken. Allgemein sorgt bei SSDs ein sogenannter «Wear-Leveling-Algorithmus» dafür, dass der Controller der Laufwerke die Schreibvorgänge dermassen verteilt, dass alle NAND-Speicherzellen etwa gleich häufig beschrieben werden. Ein Ausfall ist somit immer abhängig vom Controller. Sicher erfreulich am Testmarathon ist die erstaunliche Langlebigkeit der einzelnen Solid State Drives. Und dennoch: Nur ein Teil davon warnt im Voraus vor ihrem Ableben. In einigen Fällen hätte man also nicht mehr rechtzeitig die Daten sichern können.

Getestete Laufwerke

Im Experiment untersucht wurden folgende Laufwerke: Corair Neutron GTX (240 GB), Intel 335-Serie (240 GB), Kingston HyperX 3K (240 GB), Samsung 840-Serie (250 GB) und Samsung 840 Pro (256 GB).
Den ganzen Bericht (in Englisch) gibts hier zum Nachlesen.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Nebuk
17.03.2015
Kingston HyperX - nutzt ein SandForce Controller Intel 335 Series - Ist ein SandForce Controller [für beide: SandForce-based SSDs like the HyperX (and the Intel 335 Series)] Samsung 840 Pro - Müsste der Samsung MDX Controller sein Corsair's Neutron GTX - Verwendet den LAMD LM87800 Controller Den Marktstart schau ich nicht nach ^^.

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Lunerio
18.03.2015
Wozu auch schauen... 18 Monate KONSTANTES VOLLSCHREIBEN ist ja mal ne Nummer. Die SSDs sind wohl nicht viel länger als 18 Monate auf dem Markt.