Kommentar 24.09.2004, 08:30 Uhr

Das Freitagsbit: Die KI ist tot, es lebe die MI!

Die WWKolumne
Die SMS-Schlamperei bei der Miss Schweiz Wahl ist keine nationale Katastrophe, wie der Blick verkündet. Welche der Schönen welchen Titel inne hält, ist unwesentlich. Weit interessanter ist die Frage, ob Swisscom und ihre Partnerfirma heimlich Fortschritte bei der Entwicklung einer MI-Engine erzielt haben. Es handelt sich bei der Marketing Intelligenz (MI) um eine Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI).
Womöglich enthält die eingesetzte Software, welche zehnmal mehr SMS verrechnet hat als tatsächlich eingegangen waren, das gesammelte Marketingwissen der Telekom- und Unterhaltungsindustrie. Cool. Ich will auch reich werden.
Warum bloss regt mich das nicht auf? Weil die Missen-Story im Vergleich zu dem, was derzeit international abläuft, nur eine Randnotiz darstellt. Es wird um jedes einzelne Bit gekämpft, als verteilte eine virtuelle Famiglia ihre Reviere neu. Der Internet-Anwender soll für alles und jeden bluten. Sinnlose Patente, Klagen gegen Tauschbörsennutzer, Abmahnungen in Serie, neue Gesetze zum Wohle der Industrie und neuerdings wie in Deutschland geplant Fernsehgebühren für PCs - die Liste wird immer länger. 100 Bürgerrechtler und Wissenschaftler beklagen denn auch "moralisch verwerfliche" Unterschiede beim Wissenszugang und wettbewerbswidrige Praktiken in der Wissensindustrie [1].
Mein einziges Gegenmittel ist meine eigene MI-Engine. Sie funktioniert gut und ist biologisch abbaubar. Sie ist intelligenter als jede Software. Sie möchten davon profitieren? Schreiben Sie eine SMS an...



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