Kommentar 04.10.2002, 20:30 Uhr

Das Freitagsbit: DVWeh

Die WWKolumne
Schon wieder droht ein Krieg der Standards. Gerade eben haben Sony, Pioneer und Matsushita erste Prototypen von Blu-Ray, der möglichen Nachfolgetechnologie der DVD präsentiert, da kommt Toshiba mit der Advanced Optical Disc (AOD).
Beide Technologien nutzen im Gegensatz zum herkömmlichen roten Laser einen blauen Laser. AOD-DVDs bieten dabei pro Layer maximal 20 Gigabyte Speicherplatz, Blu-ray-DVDs besitzen ein maximales Fassungsvermögen von 27 Gigabyte pro Layer. In naher Zukunft sollen auch Rohlinge mit zwei Layern vorgestellt werden.
Es ist nicht zu fassen: Schon wieder kriegt sich die Branche wegen eines Standards in die Wolle, behindert gegenseitig den technologischen Fortschritt, lässt den Konsumenten die Sache ausbaden, der sich irgendwann einmal für eine Technologie entscheiden muss. Und den Entscheid später bereut, weil die andere besser, billiger ist und sich im Markt durchsetzt.
Blu-ray ist vom DVD-Forum [1] nicht anerkannt, hingegen AOD schon. Wen kümmerts? Schliesslich werden die Produktionen aus Hollywood und den Tonstudios mit den neuen Kapazitäten auch nicht besser. Die Studios kommen nicht einmal mit der aktuellen DVD-Technologie klar. Nur zu oft muss sich der Cineast mangelhafte DVD-Videos antun, solche mit fehlenden Untertiteln etwa, miserablem Sound oder dürftigen Extras. Wie will die Industrie denn überhaupt 50 GB DVDs nutzen? Mit interaktiven Features etwa, mit unzähligen, per Fernbedienung auswählbaren Kamerawinkeln?
Blödsinn: Wenn ich Regisseur werden möchte, geh ich nach Hollywood.



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