News 14.02.2013, 10:53 Uhr

Brasilien: Apple verliert iPhone-Namensstreit

Das brasilianische Patentamt hat die Marke «iphone» einem brasilianischen Handyhersteller zugesprochen, der nun auf viel Geld durch eine aussergerichtliche Einigung hofft. Apple gibt sich allerdings noch nicht geschlagen und hat ihrerseits Klage eingereicht.
Wie erwartet hat Apple den Namensstreit um die Marke «iPhone» in Brasilien verloren. Das brasilianische Patentamt (INPI) sprach den Namen der brasilianischen Firma Gradiente zu, die das «iphone» bereits im Jahr 2000 registrieren liessen - sieben Jahre vor Apple. Das Urteil bedeutet nicht, dass Apple seine Smartphones nicht mehr in Brasilien verkaufen darf, wie INPI-Sprecher Marcelo Chimento der Nachrichtenagentur dpa sagt. «Allerdings kann Gradiente dann rechtlich gegen Apple vorgehen und die Exklusivrechte für sich beanspruchen,» fügt er an.
Es wird vermutet, dass Gradiente genau dies tun wird und sich davon eine schöne Summe Geld verspricht. Denn bereits im letzten Jahr verlor Apple einen Namensstreit um das «iPad» in China und musste sich die Rechte mit 60 Millionen US-Dollar erkaufen. Gleich erging es Apple in ihrem Heimmarkt USA, dort hatte die später zum Cisco-Konzern gehörende Infogear Technology bereits 1996 ein Tischtelefon mit E-Mail-Client unter dem Namen «iPhone» auf den Markt gebracht. Im Dezember 2006 gab dann Ciscos (ehemaliges) Tochterunternehmen Linksys die Markteinführung einer Produktfamilie von VoIP-Telefonen unter der Bezeichnung «iPhone» bekannt. Als das erste «iPhone» von Apple erschien, verklagte Cisco darum die Cupertiner und erzielte eine aussergerichtliche Einigung die vorsah, dass beide Unternehmen die Marke «iPhone» nutzen durften.
Ob es auch in Brasilien zu einer aussergerichtlichen Einigung kommt, ist allerdings noch nicht sicher. Denn Gradiente hat das erste Telefon mit dem Namen «iphone» erst im letzten Dezember auf den Markt gebracht, zu einem Zeitpunkt also, an dem die Marke schon weltbekannt war. Aufgrund dieser Verzögerung hat Apple vor einem brasilianischen Gericht gegen die Nutzung des Namens durch Gradiente geklagt, eine Entscheidung steht noch aus.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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