News 04.03.2013, 08:39 Uhr

Apple vs. Samsung: Strafe halbiert

Im Patentstreit mit Apple vor einem US-Gericht muss der südkoreanische Technologiekonzern Samsung deutlich weniger Schadenersatz zahlen.
Das Bezirksgericht in San José erklärte am Freitag fast die Hälfte der 2012 verhängten Strafe für ungültig. Statt mehr als 1 Milliarde US-Dollar hat Apple demnach nur noch Anrecht auf knapp 600 Millionen US-Dollar. Die zuständige Richterin Lucy Koh befand, dass die Geschworenen bei mehreren Samsung-Geräten Fehler bei der Berechnung der Schadenssumme gemacht hätten.
Deshalb sei bei 14 Geräten ein neuer Prozess nötig, um auf die korrekten Beträge zu kommen. Bei weiteren 14 Modellen liess die Richterin die Schadenersatzsummen unverändert.
Die Geschworenen hatten Apple im August 2012 einen Schadenersatz von 1,05 Milliarden US-Dollar für die Verletzung diverser Patente durch mehr als zwei Dutzend Samsung-Smartphones zugesprochen. Das wurde damals als grosser Sieg gesehen, der eine Wende im Patentkrieg der beiden Smartphone-Riesen bedeuten könnte. Doch im Nachgang konnte Apple keine Verkaufsverbote durchsetzen.
Und Apples Antrag, die Schadenersatzsumme angesichts mutwilliger Patentverletzungen zu erhöhen, wies die Richterin ab. Bei vorsätzlichen Verstössen kann die Summe theoretisch verdreifacht werden. Die Geschworenen hatten Apple fast auf ganzer Linie recht gegeben und alle Vorwürfe von Samsung abgewiesen. Beide Seiten sind gegen den Prozessausgang in Berufung gegangen.
Bei der Berechnung der Schadenssummen orientierten sich die Geschworenen an einer Grössenordnung von 40 Prozent der Samsung-Gewinne mit jedem einzelnen Smartphone. Das sei jedoch angesichts der betroffenen Patente bei manchen Geräten zu viel gewesen, stellte die Richterin fest. Zudem sei der Zeitpunkt, ab dem die Schadenersatzzahlung berechnet wurde, in einigen Fällen falsch gewählt worden.
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