News 24.06.2016, 08:12 Uhr

Twitch verklagt Onlinebetrüger

Betrüger gibt es auf dem Live-Streaming-Portal Twitch schon länger. Jetzt muss die Amazon-Tochter aber erstmals juristische Schritte einleiten.
Twitch ist ein Streaming-Portal, das zur Übertragung von Spielen genutzt wird. Nicht immer ist bei der Amazon-Tochter aber klar, ob der Zuschauer Mensch oder Maschine ist. Denn das Portal hat zunehmend mit Betrügern zu kämpfen – darunter View-Bots, Follow-Bots und Chat-Bots. Neu ist das Problem nicht, jetzt werden aber erstmals juristische Schritte eingeleitet, um gegen die Bot-Dienstleister vorzugehen, gab Marketingchef Matthew DiPietro im Firmen-Blog bekannt.
Wie DiPietro erklärt, würden die Onlinebetrüger der Twitch-Community schaden. Man habe deshalb schon durch technische Massnahmen versucht, die Zuschauer-Bots zu stoppen. Auch Moderatoren, Support und Mitarbeiter des Twitch-Partnerprogramms achten auf Unregelmässigkeiten in den Statistiken der Kanäle und schreiten zum Teil ein. Bislang aber ohne nachhaltigen Erfolg.

Zwei Betrugsmöglichkeiten

Die nun eingeleiteten Klagen – unter anderem vor einem Gericht im kalifornischen San Jose – sollen sich gegen die Betreiber der Dienste Twitch-Buddy.com, Twitch-Viewerbot.com/.net, streambot.com, blackdesertbot.com, Twitchstarter.com/.tv, Babatools.com, Stream-Viewers.om, Twitchswiss.com und Streamhomies.com richten.
Die Bots werden vor allem für zwei Arten von Betrug eingesetzt. Zum einen können View- und Follow-Bots etwa besonders hohe Abrufzahlen oder Kommentare in Streams und Videos vortäuschen, um einen Player in seiner Bedeutung aufzuwerten. Das wiederum könnte diesem lukrative Deals bringen. Daneben gibt es aber auch Bots, die Konkurrenten belästigen, die Community systematisch zerstören und versuchen, die Chancen von Wettbewerbern auf eine Twitch-Partnerschaft zu verringern. Partner der Plattform haben Zugriff auf Zusatzleistungen, können ihre Inhalte monetarisieren und kostenpflichtige Kanalabonnements anbieten.
DiPietros Appell an die Twitch-Community: Verdächtiges Verhalten, etwa in Kommentaren oder Chats, soll sofort gemeldet werden. Zudem solle man sich erst gar nicht auf entsprechende Betrügereien einlassen.



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