Tests 20.07.2012, 09:18 Uhr

Test: Bowers & Wilkins P3

Der edle und vielseitige Kopfhörer in einem notgedrungen eher subjektiven Test.
Der Test dieses Kopfhörers fällt zwangsläufig subjektiv aus: Das Design ist Geschmackssache, ob er bequem sitzt, hängt nicht zuletzt von der Kopfform ab, und auch der Sound lässt sich ohne Testlabor nur subjektiv beurteilen. Immerhin gibt es auch einige Punkte, die sich objektiv feststellen lassen.
Optik
Zunächst zum Optischen: Da ist den Designern von B & W meiner Meinung nach ein grosser Wurf gelungen, zumindest bei der hier getesteten Ausführung in Schwarz. Normalerweise halte ich Kopfhörer für etwas, von dem man möglichst wenig sehen sollte, aber beim P3 ist das anders. Statt viele Worte darüber zu verlieren, empfehle ich einfach, das Foto anzuschauen.
Ergonomie
Zum Design gehört auch die Ergonomie. Der Stoff fühlt sich zwar angenehm an, und der Bügel ist innen gepolstert, aber trotzdem empfinde ich den P3 als eher unbequem. Der Kopfhörer drückt recht stark aufs Ohr, trotzdem hält er nur, wenn zusätzlich auch noch von oben (der Schädeldecke) ein Druckpunkt besteht. Kurz gesagt, ich trage den Kopfhörer nicht gerne, ich schaue ihn mir lieber nur an.
Klang
Der Klang ist meiner Meinung nach ausgezeichnet. Ich bin kein Liebhaber von aufgepimpten Bässen und schätze die ausgewogene Natürlichkeit des P3. Klar und detailreich ist der Kopfhörer sowieso. Allerdings brauchte ich einige Zeit, um mich an den Klang zu gewöhnen und empfand ihn zu Beginn als unangenehm.
Zu Hause und unterwegs
Der P3 soll gemäss Bowers & Wilkins sowohl zu Hause als auch unterwegs einsetzbar sein. Der Kopfhörer lässt sich einklappen und in einem Hartschalenetui verstauen. Die Bügel müssen dafür eingefahren werden, und es ist gar nicht so einfach, das Kabel so hineinzuwursteln, dass sich die Schale schliessen lässt. Auf dem Weg zur Arbeit oder für andere kürzere Strecken ist das etwas umständlich, ein In-Ear-Kopfhörer eindeutig praktischer. Letzterer schirmt auch die Geräusche deutlich besser ab, und zwar in beide Richtungen: man hört weniger störenden Umgebungslärm, andere Leute werden weniger vom eigenen Sound gestört. Für einen Kopfhörer dieser Bauform ist die Lärmabschirmung des P3 jedoch einwandfrei. Insgesamt würde ich den P3 viel eher zu Hause einsetzen als unterwegs oder im Büro.
Das Hartschalenetui gehört zum Lieferumfang
Für den Einsatz unterwegs spricht immerhin die Tatsache, dass sich der P3 auch als Headset verwenden lässt. Das Kabel, das für iPhone & Co. geeignet ist (vierpolig), enthält eine Fernbedienung für die Lautstärke und ein Mikrofon. Mitgeliefert wird auch ein gewöhnliches dreipoliges Audiokabel, wodurch, der P3 auch mit anderen Handys und MP3-Playern kompatibel ist. Zum Auswechseln der Kabel werden die magnetisch befestigten Schaumstoffpolster abgenommen und im Innern der Stecker gelöst. Das Kabel muss dann noch in den dafür vorgesehenen Kanal gedrückt werden. Damit ist ein Kabelwechsel nicht gerade einfach, aber auch nicht übermässig kompliziert. Die Kabel sind 1,2 Meter lang, das ist eher knapp bemessen.
Magnete halten die Stoffpolster genug stark, das Kabel lässt sich wechseln
Langlebigkeit
Kopfhörer sind ganz allgemein dafür berüchtigt, immer wieder kaputt zu gehen. Die Langlebigkeit lässt natürlich im Voraus nicht testen. Sicher ist aber, dass der P3 stabiler ist, als er aussieht. Die Magnethalterung ist resistent gegen mechanische Abnützung, die Polster und das Kabel lassen sich sehr einfach auswechseln.
Fazit: Der P3 von Bowers & Wilkins ist ein sehr schöner, gut klingender Kopfhörer, der vielseitig einsetzbar ist. Bei längerem Tragen kann er jedoch unbequem werden.

Testergebnis

Klang, Optik, drei- und vierpoliges Kabel, als Headset verwendbar
Etwas unbequem, Kabel etwas kurz, unterwegs einem In-Ear-Hörer unterlegen

Preis:  Fr. 245.–

Infos: 
www.mueller-spring.ch

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Autor(in) David Lee



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