Tests 14.12.2012, 12:17 Uhr

Test: Samsung Galaxy Camera

Die Galaxy Camera ist die zweite Kamera mit Android-Betriebssystem und die erste mit Mobilfunkanbindung. Im Test überzeugt sie, trotzdem stellt sich die Frage, wer so etwas kaufen sollte.
 
Stromadapter für USB-Kabel
Die Samsung Galaxy Camera ist im Moment einzigartig. Nur die Nikon S800c läuft ebenfalls mit Android, unterscheidet sich jedoch in vielen Punkten vom Samsung-Knipser. Der wesentlich grössere Bildschirm (4,8 Zoll) der Galaxy Camera ist zwar beim Transport ein Nachteil, beim Fotografieren jedoch klar ein Vorteil. Es macht grossen Spass, mit einem derart riesigen Sucher zu knipsen. Allerdings fordert das seinen Tribut: Obwohl der Samsung-Androide einen viel stärkeren Akku eingebaut hat als das Konkurrenzprodukt von Nikon, hält die Kamera höchstens einen Tag durch, wenn man fleissig von Apps und WLAN Gebrauch macht. Wenigstens lässt sich diese Kamera – anders als die Nikon S800c – während des Ladevorgangs weiter benützen. Aufgeladen wird über das USB-Kabel. Dieses kann entweder an einen PC oder an den mitgelieferten Steckdosenadapter angeschlossen werden. Die Samsung-Kamera wirkt in der Verarbeitung wesentlich wertiger als der smarte Knipser von Nikon, ist aber auch ein gutes Stück teurer. Als weiteren Unterschied ist die Unterstützung einer SIM-Karte zu nennen; telefonieren kann man aber mit der Kamera nicht. Die SIM-Karte dient wie bei einem iPad nur zum Datenaustausch überall dort, wo kein WLAN vorhanden ist.
Das Aufstarten des Android-Systems dauert meistens nur kurz – wichtig für Schnappschüsse. Manchmal allerdings kann es auch länger dauern. Die Kamera verfügt natürlich auch über ein Stand-by, das durch einen kurzen Klick auf die Ausschalttaste aktiviert wird. So verhindert man auch unabsichtliche Eingaben über den Touchscreen.

Apps machen Appetit

Das offensichtliche Argument für dieses Gerät ist natürlich, dass man Fotos mit jeder beliebigen Android-App aufnehmen, bearbeiten und weiterreichen kann. Bei der Aufnahme mit Kamera-Apps von Drittanbietern war es im Test immer so, dass der Auslöseknopf funktionierte, nicht aber die Zoom-Wippe. Optisches Zoomen war möglich, aber nur über den Touchscreen. Bei der App Cymera zoomt die Kamera zudem in die falsche Richtung. Eine sehr praktische Anwendung ist zum Beispiel der automatische Dropbox-Upload, der sich kostenlos einrichten lässt.
Zusätzlich zu den frei verfügbaren oder sehr günstigen Apps im Play Store bietet Samsung eine exklusive Foto-App, die es uns sehr angetan hat. Paper Artist verwandelt jedes Foto in eine Zeichnung. Über 30 teilweise sehr gute Filter stehen bereit. Mit der App kann man auch gleich Fotos aufnehmen und sieht im Livebild, wie sich der Effekt auswirkt. In dieser App funktioniert übrigens auch die Zoom-Wippe.
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Autor(in) David Lee



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